Übersendung einer Supplikation EB Uriels von Mainz in der Erfurter Streitsache; Bitte um die Meinung des Ks. dazu.

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 29 (alt 22) März-April 1513, fol. 50, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: Zu handen irer Mt. canzlers H. Ziprian von Serntein).

Allergnst. Ks., an vorgestern [8.3.13], als eur ksl. Mt. verordenten, Hg. Friderich,[Gf. Bernhard von] Solms, H. Eytlwolf [vom Stein] und brobst von Wetzflar [Dr. Johann von Dalheim], mit den stenden des Reichs gehandlt, inen die ursach euer Mt. wegziehens angezaigt und, auf eur Mt. widerkunft hie zu verharren, beworben haben, hat unser gnst. H. EB [Uriel] von Mainz sein suplication [liegt nicht vor], so wir eur Mt. hierin beslossen zuesenden, furgelegt, zu vernemen und, ime darauf beschaid zu geben, vleisslich angesuecht. Darin eur Mt. kurz erinnert werden mag, was in der sach zwischen im und [Kf. Friedrich von] Sachsen Erdfurt halben zu Collen gehandlt ist1 und warauf die nu steet. Nu haben der camerrichter [Gf. Sigmund zum Haag] und die stend des Reichs kain irrung in der sach, dann daz sy gedenken, so sy auf die handlung zu Collen hie weiter procediern oder urtailen sollen, daz inen dannocht euer Mt. willens und beschaids und deshalben ain neuer bevelh von eur Mt. not sey. Es mocht auch sein, daz noch wenig stend hie, die zu Collen neben dem camerrichter in der handlung gewest wärn. So maynt der von Mainz, das richterlich ambt sey von dem camerrichter nit aufgehebt noch revociert a–, sonder auf in und die stend hieher gestelt–a. Darumb sol und mug er pillich auf den abschid zu Collen furfaren. Demnach haben uns der von Mainz und die stende angesuecht, eur Mt. die suplication zuezeschicken und eur Mt. maynung und willen darauf zu solicitiern. Daz wellen wir hiemit getan und eur Mt. umb furderlichen beschaid in der sach undertanigist gepeten haben. Geben zu Wormbs am 10. tag Marcii Ao. etc. im 13. jar.