[1.] Ankunft des Ks. in Worms; dessen erneutes Ersuchen um Teilnahme Bf. Lorenz’ am Reichstag; erwartetes Eintreffen verschiedener Ff.; [2.] Begehrlichkeiten nach Übernahme seiner Wormser Herberge.
Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 151–152, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: [In s]einer ftl. Gn. hand).
[1.] /151a/ Gn. F. und H., auf gestern [18.6.19] zu sieben horen des abents ist ksl. Mt. alhye eingeriten, und als ich mit andern seiner Mt. entgegengeriten, bin ich von seiner Mt. gefordert und gnediglichn angesprochen worden und erstlich, das sein Mt. gar gnediglichen nach eur Gn. gefragt, wie es eur Gn. nach dem bad gangen. Hab ich gesagt, eur Gn. hab mir geschrieben, das es eur ftl. Gn. recht wol bekomen sey. Des sein Mt. gern gehort und sonsten vil rede im feld mit mir gehabt. Zuletzt hat ir Mt. sich lassen horen, wie ir Mt. eur ftl. Gn. geschrieben hab [Nr. 43], zu irer Mt. here aufs eylends zu komen und versehe sich ye, eur Gn. werde im nit aussenpleiben. Hab ich gesagt, sein Mt. hab allezeit eur Gn. in williger gehorsam befunden. Des sey ich ungezweifelt, wo es eur Gn. ymer moglich sey, eur Gn. werde noch nit aussenpleiben und abermals das beste helfen tun. Darauf hat ir Mt. gewolt, ich soll eur Gn. stund ans einen eigen boten schicken und eur Gn. auch schreiben, das eur Gn. ye dasmal das beste tun wolt und nit aussenpleiben. Er wolt es nit lang machen, sonder gar kurz davon komen. Und als ich /151b/ disen morgen den boten fertigen hab wollen, hat ir Mt. mir bey der camerknecht einen diß beigelegt briflein [liegt nicht vor] zugeschickt, das schick ich eur Gn. hiemit, und ich kann nit versteen, das sein Mt. hye hinweg woll, er hab dann vor gehandelt. So hat mir mein gn. H. [Bf. Wilhelm] von Straspurg dits eingelegt zedelein [liegt nicht vor] seiner handschrift auch disen morgens uberschickt und mir gestern im felde gesagt, das die Pfalzgff. [Ludwig und Friedrich] bede, auch [Bf. Georg von] Speyer uf morgen, montags [20.6.13], gewiß hie sei werden, auch das ksl. Mt. [EB Philipp von] Collen und [EB Richard von] Trier bey iren eyden und pflicht ermant hab, herezukomen. So hab [Hg. Ulrich von] Würtenberg ir Mt., als die zu Stugkarten itzo gewest, an die hand versprochen, uf itzo kunftig dinstag [21.6.13] hie zu sein, und sein Gn. sehe ye fur gut ane, das eur Gn. kome. Solichs alles gib ich eur ftl. Gn. in untertenikayt zu erkennen, sich darnach haben zu richten.
[2.] [Bf. Georg von] Speier wer gern in eur Gn. herberig komen umb der bruder [Kf. Ludwig von der Pfalz und Pfalzgf. Friedrich] willen. Ist der wirt zwien bey mir gewest. Hab ich nit zugeben konnen, dann eur Gn. hett gar bequeme herberg, so eur Gn. kome. […] Was eur Gn. willen darin ist, lassen mich eur Gn. aufs furderlichst wissen. /152a/ Wurtenberg ist gewis, das er komet, hat schon diesen morgen heregeschickt, nympt die herberig ein, also das ich disen tags noch reumen mus. So komen die Pfalzgff. alle. Wie aber Collen und Trier komen, wais ich nit. So er [= der Ks.] sie aber also hoch beschrieben, wais ich nit, was sie tun werden. In suma ich merk, das ksl. Mt. eur Gn. gern hett. Bevilh mich eur ftl. Gn. in aller untertenikeit. Eylents Worms sontag nach Viti Ao. etc. XIII.