Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Weisung, den erbetenen Geldbetrag durch Wechsel aufzubringen; [2.] Geldgeschenk für Gabriel Vogt; [3.] Aufforderung zum Verbleib in Worms; [4.] Auftrag zur Zahlung des rückständigen Beitrags zum Unterhalt des Reichskammergerichts.

München, HStA, Gemeiners Nachlass 29, o. Fol., Kop. (Vermerk: Statschreyber scripsit et subscripsit).

[1.] Haben heute Schmallers und Meilingers Schreiben vom 3. März (dornstags vor letare, Nr.361) durch (den Boten) Peter (Weißer) erhalten. Und als ir unter anderm darin di schweren zerung beymeldet, mit beger, uch noch 100 fl. zu schicken, des wir wol bewilt weren. Dweil aber swer ist, angesehen diese leuft, als ir selbs zu betrachten habt, gelt bey poten so weit uber land zu schicken, ist unser meynung, ir wollet, wes ir an solher summa zur notturft nit emperen mogt, dweil yetzo die meß zu Frankfurt ist, durch die Hochstetter oder ander, es sey uf Nürmberg, Ulm oder Augspurg, in wechsel entnemen und ufbringen und denselben eur bekantnus darumb geben. Und sobald ir uns dann dasselbig zuschreibt, bey weme und wieviel ir entnumen habt, wollen wir es demselben von stund an an die ort seiner wonung gar gütlich und schon widerumb zulegen und ubersenden. Des mögt ir uch zu uns also genzlich verlassen.

[2.] Und dweil ir di gutwillikeyt Gabrielen Vogten uns anzaigt, als wir selbs gedenken, uns des orts wol erspriessen mog, ist unser meynung, das ir ime von solhem gelt, so ir entnemet, ein vererung tuet mit einer solhen summa, wie ir nach gelegenhait der sach selbs bas dann wir zu ermessen habt. Welhe summa wir hiemit zu eurm gutbedunken und macht stellen. Derhalb ir von uns nit einred gewarten noch haben sollet.

[3.] Und als ir bede // anhaims begert, mit anzaigung, es were gnug an ainem daniden oder das wir andre an eur stat hinab verordnen, haben wir wol bewogen und ist unser meynung und begern, ir wellet uch bede samentlich daniden enthalten und eurm von uns habendem bevelh, in maß wir an uch nit zweyfels tragen, getreulich ausrichten und volziehen. Wollen aber nicht weniger uns in dem und anderm entsliessen, das yetzo so mit eyle nit beschehen mog, und uch bey nechster botschaft unser gemuet unverhalten lassen. Actum eylends an sontag judica Ao. XIII.

[4.] // [Nachschrift:] So seyen wir am dornstag nach sontag oculi nechstverschinen [3.3.13] mit einem ksl. mandat [liegt nicht vor] ersucht, darin uns bey peen vier mark lotigs golds geboten wirdet, die ausstendigen unbezalten suma, so uns ye ain jar 24 fl. zu erhaltung des camergerichts, als ir selbs wissen tragt, ufgelegt ist, der wir dann zway jare ausstands zu bezalen schuldig seyen etc.,[zu bezahlen]. Und wirdet in obgemeltem mandat angeheft, wo wir solhen anstand in dreyen wochen nach uberantwurtung des mandats nit bezalen, das wir alsdann nach ausgang solher zeit uf den 21. tag etc., der uns peremptorie ernent etc., am camergericht erscheinen, uns sehen und horn, in obgemelt peen zu erclern und ferner proceß gegen uns erkennen und ausgeen lassen, mit ferrern inhalt etc. Ist hierauf unser meynung, ir wollet uber vor angezeigt suma etc., so ir zur notturft der zerung und Gabrielen Vogten etc. zu entnemen uf wechsl etc. bevelh hebt, noch 48 fl. gleichermaß uf wechsl entnemen und dieselbigen an gemeltem camergericht dem fiscal oder wer das einzenemen bevelh und gwalt hat, uberantwurten und daentgegen gebürlich quittanz empfahen,// damit nicht wider uns und gemaine stat derhalb was furgenomen noch procediert werde.

Item damit ir uch desterbaß mit empfahen der quittungen mit anzaigung der jaren darnach zu richten wisset, schicken wir uch bemelt mandat, das behaltet bey uch etc. Eylends.