[1.] Gründe für seine Nichtteilnahme am Wormser Reichstag; Bitte an Kf. Friedrich von Sachsen um seine dortige Vertretung; dessen Vorschlag zur Besprechung der Themen Reichstagsteilnahme und Gemeiner Pfennig auf dem Rätetag in Wurzen; [2.] Vorgaben Hg. Georgs für den dort einzunehmenden Standpunkt seiner Vertreter; [3.] Weisung zur Behandlung verschiedener Briefe.
Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 9853/5, fol. 325a–328a, Konz. (Vermerk fol. 327b: Copey, welcher gestalt meins gn. H. reten, nemlich H. Cesar Pflug, ritter, und Heinrichen von Schonberg, auf den tag gein Wurzen, nemlich auf mittwoch nach ausgang des Leipzischen Michelsmarkt Ao. etc. XIII [12.10.13]2 gehalten, geschriben ist.).
[1.] […] /326a/ Und nachdem ir, H. Cesar [Pflug], wissen tragt, welcher gestalt unsere vettern [Kf. Friedrich und Hg. Johann von Sachsen], auch wir von röm. ksl. Mt., unserm allergnst. H., durch ein mandat [Nr. 394] auf omnium sanctorum [1.11.13] gein Worms erfordert sein, personlich zu erscheynen ader aus vorhinderung leibsnot unser treffenliche potschaft zu schicken, des gemeynen pfennigs halben, was wir bey unsern undertanen erlangt, bericht zu tun und ander des hl. Reichs sachen zu handeln helfen, derhalben wir durch unser schriftlichs ansuchen [liegt nicht vor] unseren vettern Hg. Friderichen, Kf., umb mitteylung seins guten rats fruntlich gebeten. Und letzlich auf hin und wider schreyben, zwischen seiner lieb und uns ergangen, haben wir seiner lieb anzeygung getan, das uns aus zweyerley ursachen ungelegen, angesatzten reichstag personlich zu besuchen: fur eins, das wir unsers leibs halben zum reysen ungeschickt, fur das ander wern wir mit Hg. Wilhelm von Bayern des stands halben irrig.3 Und dieweyl uns desselbigen nicht anderung verschafft, würden wir, ob wir gleych personlich erschynen, uns des Reichs rats eussern und also durch unser personliche gegenwertigkeit ksl. Mt. wenig nutz schaffen konnen,/326b/ mit fruntlicher bitt, wo sein lieb in eygner person ziehen ader sein potschaft schicken, das alsdann sein lieb ader derselbig geschickter unsern gewalt und vollemacht auch annehmen wolt, mit erbietung, demselbigen geschickten seiner zerung fur unsern teyl verlegung zu tun. Und wiewol wir von demselbigen unserm vetern derhalben widerschrift [liegt nicht vor] empfangen, hat doch sein lieb dasselbig unser fruntlichs ansuchen und bitt unvorantwort gelassen und besliesslich angehengt, a–wo uns gefellig, das unser beyderseits rete itzund zu Wurzen sich dorvon underredt hetten, was in disem allen und sunderlich des gemeynen pfennigs halben mit den undertanen zu handeln und furzunemen gut sein solte, wolte–a sein lieb sampt seinem bruder Hg. Hansen iren reten gein Wurzen bevelhen, so wir euch darumb schreyben würden, mit euch dorvon zu ratslagen. Wo nu unser vettern rete solchen handel gegen euch erwehnen und wissen wollen, was wir darinne zu tun gemeynt sein, mogt ir inen anzeygen, das unser gemüte noch auf voriger unser meynung rue, mit entschuldigung, das uns aus berürten zweyen ursachen, den angesatzten reichstag personlich zu besuchen, ganz unfügsam, und sey noch wie vor unser fruntlich bitt, das unser lb. vetter Hg. Friderich ader seiner lieb geschickter unsern gewalt und vollemacht auch annehmen wolte.
[2.] Sundern des gemeynen /327a/ pfennigs halben gedachten wir, ksl. Mt. mit eygner potschaft unser gemüte underteniglich anzeygen zu lassen, und ob unser vettern rete synnen würden, inen zu vormelden, was wir des gemeynen pfennigs halben auf dem nechsten reychstage bewilligt, darinne werdet ir, H. Cesar, wol anzeygung zu tun wissen, was des von euch unsernhalben geschehn ader bewilligt sey. Wurden auch unser vettern rete irer lieben bedenken und meynung euch eroffen und ichts weyters dorvon reden und handeln wollen, das mogt ir an uns zu tragen annehmen, doch nichts darinne besliessen, und was euch hirinne begegent, das wollet uns widerumb zu erkennen geben, uns darnach zu richten. Kompt uns von euch zu guten danke. Datum Dresden dornstag nach Dionisii Ao. etc. XIII.
[3.] [Nachschrift:] Wollet auch den brive [liegt nicht vor], den unser muhme, die Landgf.in [Anna d. Ä. von Hessen], an unsern vettern, den Kf., alleyn geschryben, seiner lieb reten, wie sein lieb gebeten, uberantworten und die andern brive nach gehabter handlung wider in unser canzley schicken. Datum ut supra.