Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Bereitschaft zur Anknüpfung an das Bündnis mit Großfürst Wassilis Vater Iwan III.; [2.] Schädigung des Reiches und insbesondere des Deutschen Ordens durch Kg. Sigismund von Polen; [3.] Ersuchen an Großfürst Wassili um Mithilfe beim Vorgehen gegen den polnischen Kg.; [4.] Sein geplantes Bündnis mit dem Großfürsten, Kg. Christian von Dänemark, den Kff. Friedrich von Sachsen und Joachim von Brandenburg sowie Hochmeister Albrecht von Brandenburg gegen Polen; Bereitschaft, sich später selbst an einem Feldzug zu beteiligen; [5.] Vorschlag für eine gemeinsame Kontaktaufnahme Schnitzenpaumers und großfürstlicher Gesandter mit dem dänischen Kg.
Kop.: A) Berlin, GStAPrK, XX. HA, OBA Nr. 19852, fol. 2b–5b (p.r.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner; auf dem Deckblatt fol. 1a: Haymlich handlung und ratschleg etc., durch mich, Cristof Gattenhofen, secretarien, verzaichnet, belangende die buntnus zwischen Ks. Maximilian, großfürst [Wassili] in der Moskau, hohmaistern in Preussen, Kg. zu Denmark, Kff. zu Sachsen und Brandenburg wider die cron zu Polen etc.); B) Ebd., I. HA, Repos. 11 Nr. 6521, fol. 2a–3b.
Druck: Fiedler, Allianz, S. 237–239.
Kurzregest: Joachim/Hubatsch, Regesta, Nr. 19852.
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[1.] Zum ersten soll er ime nach erbietung unsers grus und ubergeantworten unsers hiebeyligenden credenzbriefs1 sagen unser bruderlich lieb und freuntschaft und alsdann vleissiglich anzaigen und erzelen die freuntlich verstentnus und puntnus, so wir vor zeyten mit ime und loblicher gedechtnus seinem vater [Großfürst Iwan III.] gehabt und verwant gewesen sind, das wir dieselb auch gegen ime mit besonderm vleis und willen begeren, on underlaß zu furen, also das wir ime in allem dem, so zu sein selbst person und seins stats aufnemung, nutzbarkeyt und wolfart dienent, in /
[2.] Und sonderlich, als wir vernemen, wie ime von dem Kg. [Sigismund] von Polen merklich und unerleidlich widerwertikeit zugefugt werden und derselbig Kg. sich auch gegen uns und dem hl. röm. Reich unbillicherweys und vast verechtlich gebrauch, und nemlich, als er sich mutwilliglich understet, den teutschen orden Unser Lb. Frauen wider alle gesatz der cristenheit zu verderben und nyderzudrücken, das nicht zu claynem schaden und nachtayl nit allain der teutschen nacion, sonder auch der ganzen cristenheit raicht, dann sich desselbigen ordens ritterschaft on underlaß und mit teglichem streyt wider die unglaubigen ubt und gebraucht zu beschirmung des cristenlichen glaubens und irer hab und guter nit verwegensa, sonder der cristenheit zu gut austaylen. So ist /
[3.] Und damit der oben angezaigt Kg. zu Polen deshalben, so er uns und demselbigen grossen H. aller Reussen und Hg. zu Moscovien seins unbilligen und verechtlichen furnemens und handlung ungestraft nit hynkome, so wollen wir den obgenanten unsern rat Snizenpamer [beauftragen], nach erzelung solicher voriger und freuntlicher gutwilligkeyt und verstentnus, damit wir seinem vater verwant gewesen und yzo gegen ime on underloß zu furen furgenomen, denselben H. aller Reussen von unsernt wegen anzuhalten und zu bewegen, das er ime selbst, dem gedachten orden und nachmals der ganzen cristenheyt zu gut und rachtigung und sonderlich angesehen solich gut ursachen, dardurch wir uns auch /
[4.] Dann uns fur gut angesehen ist zu volzyhung des alles, das wir ain tractat und verainigung mit dem Kg. [Christian] zu Tenmark, Hg. [Friedrich] zu Sachsen und Mgf. [Joachim] zu Brandemburg, mit ime und desgleichen mit dem hohemaister des teutschen ordens Unser Lb. Frauen [Albrecht von Brandenburg] machen und aufrichten sollen ainmütiglich wider den obgemelten Kg. zu Polen, dardurch wir versichert mögen werden zu ewigen zeyten, das er uns mit kainer unbilligen handlung mer verlezen mog und der loblich orden in frid und ruhe gestelt werde. Darumb wir unser oratores mitsambt dem obgemelten unser lb. oheym andechtig, Kff. und Ff. zu dem Kg. zu Tenmark schicken wollen, die sachen /
[5.] Darnache so soll derselb unser rat Snizenpamer demselben grossen H. und F. anhalten und bewegen, wo er wolt, des wir uns unzweifenlich gegen ime versehen, mitsambt uns und den obgedachten Kff. und Ff. solichem nachzukomen, das er alsdann auch schicke sein oratores zusambt dem Snizenpamer zu dem Kg. zu Tenmark und schreyb uns und /
So sollen wir mitler zeyt auch nicht aufhoren zu ton alles dasjenig, so zu volkumenheyt dieses unsers furnemens und willens, auch ime zu gutem und aufnemen seiner person und stats raiche, doch das derselb gros H. und F. aller Reussen zu herzen neme und verfasse solich unser freuntlich vermanung und ersuchen an seiner freuntschaft, wie vor stet.
Solichs alles soll der obberurt unser rat Jorg Snizenpamer /