Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 75, fol. 76b–77b, Kop.

Antworten auf sein durch den Boten Holderstock überbrachtes (nicht vorliegendes), allerdings wenig tröstliches Schreiben, dass ihnen die Zahlung der vom Ks. verlangten 6000 fl. aus naheliegenden Gründen schwer falle. Da sie jedoch die Forderung zur Vermeidung konftigen unglimpf und nachrede, so uns bey der Tetzlischen freuntschaft und den reichsstenden, wo solhs uf konftigen reichstag an sy sollt gelangen […], und demnach zu weiter beschwerlicher vertiefung raichen möchte, nicht ablehnen könnten, möge Kreß die Verhandlungen mit dem ksl. Kanzler (Zyprian von Serntein) dahingehend zum Abschluss bringen, dass der Ks. die Tetzel-Sache abgibt und (Anton) Tetzels Freunde auffordert, in Nürnberg den Rechtsweg zu beschreiten. Kreß solle jedoch in bedacht des wankelmütigen, ungewisen wesens am hof darauf bestehen, eine schriftliche, gesiegelte oder ungesiegelte sowie vom Ks. oder dem Kanzler unterschriebene Ausfertigung des Abschieds oder zumindest eine entsprechende, im Beisein des Kanzler und anderer geeigneter Personen abgegebene mündliche Erklärung des Ks. zu erhalten. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass das dem Ks. wegen der Tetzel-Sache gewährte Darlehen strikt geheim bleibt.