Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Aufforderung zur Beschickung des Mainzer Reichstags; [2.] Ersuchen an die EBB Hermann von Köln und Richard von Trier um ihr dortiges Erscheinen; [3.] Geplante Reise zu seinem Kriegsvolk anstelle sofortiger Teilnahme am Reichstag; [4.] Aufforderung zur Überbringung des Restbetrags der Hilfe (gegen Franz von Sickingen) durch Degenhard Pfeffinger.

Kop.: Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr.491, fol. 43a u.b; Marburg, StA, Bestand 2 Nr. 491, fol. 43a u. b.

[1.] /43a/ Item Hans von Berleps sol Hg. Friderichen zu Sachsen, Kf., anzaigen, das sein ftl. Gn. von stund ain treffenlichen rat auf den reichstag mit volkomen gewalt schigk gen Menz, mitsampt andern stenden zu handlen, was des Reichs notdurft ervordert.

[2.] Ksl. Mt. hett langest seinen ftl. Gn. umb schickung desselben rats ersuchet, aber ir Mt. hat das bisher underlassen umb des willen, das sein Mt. zuvor besehen wollt, wie es hieumb stuende, und hat deshalben baid Kff., die EBB [Hermann] von Cöln und [Richard von] Trier, auch aufgehalten. Aber yetz lat sein Mt. die auch ervordern und anziehen.

[3.] Ksl. Mt. wirdet in aigner person im anfang des reichs [tags] nit sein, sonder zu etlichem seiner Mt. kriegsfolk ziehen und demselben hauptleut und geschütz zuordnen und bevelh geben, die strassen zu sichern und die bösen zu strafen, damit mittler zeit, als der reichstag gehalten wirdet, die zeit und cost nit verlorn, auch die veind dardurch nit gesterkt werden.

[4.] Der gemelt Hg. Fridrich soll von stund den [Degenhard] Pheffinger zu ksl. Mt. schigken, und soll der Pfeffinger mit im bringen den restant der yetz angeslagen hilf, das sich trifft 532 fl. rh., dann die hilf ist angeslagen auf 36 zu roß und 49 ½/43b/zu fuß, das macht auf vier monat 2232 fl., und sein nit mer dann 1700 daran bezalt [vgl. Nr.695].

Anmerkungen

1
 Mit Schreiben aus Frankfurt a. M. von diesem Tag teilte der Ks. Kf. Friedrich von Sachsen mit, er habe dessen Rat Hans von Berlepsch in den von ihm vorgetragenen Angelegenheiten eine Zeitlang aufgehalten, aber nunmehr abgefertigt, ihn zudem angewiesen, etwas von unsern wegen beruerend des reichstag an dein lieb zu bringen. Ersucht darum, Berlepsch Glauben zu schenken. Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 491, fol. 71, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner). Teilregest: Kluckhohn, Reichstagsakten, S. 16, Anm. 2.