Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ankündigung einer ausführlichen Unterrichtung Kf. Friedrichs durch Hans von Berlepsch; [3.] Mutmaßliche Wetterprobleme bei der geplanten Abreise Kg. Karls nach Spanien; [3.] Ersuchen des Ks. um Entsendung Degenhard Pfeffingers; [4.] Wunsch nach einem vertraulichen Treffen mit Kf. Friedrich.

Weimar, HStA, EGA, Reg.E Nr. 63, fol. 3, Orig. Pap. m. S.

[1.] /3a/ Hat eine Reihe (nicht vorliegender) Schreiben Kf. Friedrichs erhalten, auf die aber (Hans von) Berlepsch und er selbst wegen ihres überstürzten Aufbruchs in den Niederlanden und weil sie ständig unterwegs gewesen sind, nicht ausführlicher haben antworten können. Berlepsch ist aber jetzt vom Ks. abgefertigt und wird dem Kf. über alles, auch was das hofwesen ist, berichten, weshalb er selbst darüber nichts schreibt.

[2.] Kg. Carl [von Spanien] hat in dieser wochen entlich urlaub von seinen landen genommen und wirdet gen Bruck [= Brügge] und an das mer ziehen und des nesten fürwinds warten und mit demselben in Hispanien uberfaren, wiewol etlich sagen, das unmoglich sey, als ich auch selbs glauben will, uberzufaren bis nach halben Augusten, dan es sein yetz die hundsteg und calm, also das kain wind ist, das man faren möchte, und wo man schon auf das mer kem, so mueste man stillligen, bis wider die wettertag [= Wetter mit gutem Wind] ankommen. Aber nach der zeit wirdet er gewislich faren, dann die schiff mit profand, geschütz und aller ander notdurft sein berait und manglt gar nichtz dan der wind. Man kann auch die sachen lenger nit verzihen, dann er stuende sust in geverlichait, alle seine Kgrr. zu verlieren.

[3.] /3b/ […] Ich hab mit ksl. Mt. geredt des [Degenhard] Pfeffingers halb, und ist siner Mt. begern, das euer ftl. Gn. in von stund zu irer Mt. fertige, dann sein Mt. vil mit im zu handlen hab, das sich sunst nit schreiben laß.

[4.] Got wollte, das ich numal bey euer ftl. Gn. sein mocht. Ich wollte euer ftl. Gn. allerlay anzaigen, das der feder nit zu vertrauen ist. aEs sein warlich seltzam hendl in der welt.–a Ich hoff, es solle sich noch schicken, das ich zu euer ftl. Gn. komme. Wir haben mit [Kg. Franz von] Frankreich und sust allenthalben friden. Got wolle, das der stet bleibt. […]

Anmerkungen

a
–a Am Rand hinzugefügt.