Kop.: Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 491, fol. 27a–28a (Gegenzeichnung: [Dr. Balthasar Merklin von] Waldkirch); Ebd., Reg. G Nr. 239, o. Fol.

Teilt mit, der zwischen EB Albrecht und den Hgg. von Sachsen bestehende Konflikt um Erfurt sei derzeit rechtlich bei ihm anhängig. Die seit geraumer Zeit am ksl. Hof auf eine Entscheidung wartenden Kurmainzer und sächsischen Vertreter seien in dieser Sache mehrfach von den ksl. Hofräten angehört worden. Nun bedenken wir, wo dermassen zwischen euch obgemelten partyen mit strenge des rechtens furfarn und procedirt werden solt, das dardurch ir zu beden tayln zu mererm unwillen und neytlichem und hesslichem handlungen gegeneinander beweget, auch durch die umbswaif und auszug, so im rechten zugelassen werden muessen, in menigfeltig merer costen und scheden gefurt werdet. Um dies zu verhindern, möchte er unbedingt die Angelegenheit von der strenge des rechtens in austreglich, gutlich mittel und wege bringen. Plant daher, sobald er wieder ins Reich kommt, was in Kürze der Fall sein wird, die beiden Streitparteien unverzüglich persönlich zu sich zu rufen, einen Ausgleich zwischen ihnen zustandezubringen und so ihre Differenzen zu beenden. Erwartet, dass beide Seiten diesem Vorgehen zustimmen.