Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 76, fol. 180b–181a, Kop.
/180b/ Teilen eilig mit, dass Franz von Sickingen mit etwa 500 Helfern zu Pferd und zu Fuß während der Frankfurter Fastenmesse nahe Mainz sieben Wagen mit Waren von erheblichem Wert angegriffen und weggeführt hat.1Betroffen waren Kaufleute aus Augsburg, Straßburg, Ravensburg, Nürnberg und anderen Rstt. Einige behaupten, an dem betreffenden Ort habe Kf. Ludwig von der Pfalz das Geleit inne, andere sagen, dass dort nicht geleitet werde oder das Geleit zumindest strittig sei. Nun ist diese tat unsers achtens ein anfang unzweyfenlich zu einem beschwerlichern, mererm furnemen, dann dweyl der von Sickingen sein bedrolich schreyben Sigmund Zwiekopf betreffend [Nr. 890] mit dem werk volzogen und nun disen anfang gemacht, hat er sonders zweifels vor, numer durch seinen anhang und helfer, dero er ein merkliche anzal von Hh. und dem adel hat, nit zu feyern. Was beschwerung, sorgfeltigkeit, zurüttung und schadens /181a/ das in dem hl. Reich fur andere vor ergangne geschichten gepern wirdet, kann ein yeder verstendiger nit schwer bedenken. Da diese Angelegenheit nicht nur Nürnberg, sondern alle Stände des Reiches und des Schwäbischen Bundes betrifft, soll Groland den Hauptmann der Bundesstädte, Ulrich Artzt, ersuchen, unverzüglich eine Versammlung an einen geeigneten Ort, z. B. nach Nördlingen, einzuberufen, damit dort über das weitere Vorgehen beraten werden kann.