Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Angebot Kf. Ludwigs von der Pfalz zu einem Rechtsentscheid vor dem Ks. wegen des jüngsten Überfalls Franz von Sickingens auf Kaufleute; [2.] Geplante Behandlung der Angelegenheit auf dem Reichstag.

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV Karton 36 1517/1b, fol. 85a u. b, Konz.

[1.] /85a/ Antwortet auf ihr (nicht vorliegendes) Schreiben über den durch Franz von Sickingen an verschiedenen Mitgliedern des Schwäbischen Bundes verübten Raub, Kf. Ludwig von der Pfalz habe in Reaktion auf einen an ihn gerichteten Brief der Bundesverwandten (liegt nicht vor) schriftlich dargelegt, daz er nit gestendig, das die gemelt nam in seinem gelait beschehen, und sey deshalben des erbietens, vor uns oder euch darumb guetlichs oder rechtlichs entscheids zu gewarten, und wo sich befinde, daz er schuldig sein werde, solhe nam zu erstatten, welle er von sein und seins bruders Hg. Friderichs wegen sich darinnen ftl. und gepürlich halten.

[2.] Auf solch zimlich erbieten sein wir geursacht worden, euch zu bevelhen, in unguetem gegen Pfalzgf. Ludwigen nichts furzunemen, mit dem anhang, daz wir auf unserm angesetzten reichstag, darauf ir dann zu beyderseyt erscheinen sollet, die berürt sachen verhören und darin handlen wellen, was sich gepürt, als ungezweifelt nuzemal an euch gelangt ist. Dabey lassen wir es noch beleiben. Und so sich in solhem verhör und handlung erfindet, daz Pfalzgf. Ludwig die vorgedacht /85b/ nam zu erstatten schuldig ist, wellen wir euch an eurem furnemen nit verhindern, sunder darin gnediglich furdern.