[1.] Ihre Unterredung mit dem Ks. in Sachen Franz von Sickingen; [2.] Vergebliches Bemühen beim Ks. um die Erlaubnis für ihren Abschied; Reise des Ks. nach Frankfurt a. M.; [3.] Mutmaßungen über den baldigen Beginn des Reichstags; den Ks. begleitende Ff.; [4.] Übergabe eines weiteren Schreibens der drei sächsischen Hgg. an den Ks.
Orig. Pap. m. S.: Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 491, fol. 56–57.
Kop.: Ebd., fol. 62a–63a.
Teilregest: Kluckhohn, Reichstagsakten, S. 15, Anm. 1.
[1.] /56a/ Gruß. Gnst. und gn. Hh., am negstvergangen freitag [5.6.17] haben wir eur kftl. und ftl. Gn. schrift [liegt nicht vor], an uns getan zu Coln, belangend die hilf, die ksl. Mt. an eur aller ftl. Gn. wider Franciscum von Sickingen begert, neben beygesloßner instruction und credenz [liegen nicht vor] unterteniglich empfangen und irs inhalts vernomen, eur kftl. und ftl. Gn. beger nach am vergangen sonnabend [6.6.17] inhalts eur ftl. Gn. instruction an ksl. Mt. getragen. Darauf uns sein Mt. ken Bonn nach dem abendnachtmal bescheiden. Dohin ich, Hans von Berlebsch, komen, nachdem ich, Dr. Werter, in eur ftl. Gn., gn. H., Hg. Jorgen, gescheften zu Coln haben verziehen müssen. Do haben mir ksl. Mt. nach etlicher beschwerlicher anzeigen auf unser antragen gesagt, wir solden seiner Mt. nachvolgen bis gein Cobelenz, da wolden uns sein Mt. abfertigen.
[2.] Als[o] ist sein Mt. gestern, montags [8.6.17], vor Cobelenz zu schiff ubergefarn, die nacht und heutigen tage zum Loenstein [= Lahnstein] stillgelegen, doselbst wir sein Mt. besucht. Haben uns sein Mt. durch meister Johan Renner zuschreiben lassen, wir solten unsern negsten weg uf Menz nehmen, seiner Mt. do warten, und wo mein gnst. H. [EB Albrecht] von Menz seiner Mt. entkegenziehen werd, solten wir mit seiner kftl. Gn. komen. Welchs wir uns beschwert /56b/ und mit vleis gearbeit, das wir unsern entlichen abschid gern erlangt hetten. Wir haben aber nicht erlangen mogen und befinden, das sein Mt. sere bewegt sind auf eur kftl. und ftl. Gn. jtziges betlich ansinnen und zuletzt dise antwurt worden, das sein Mt. sich erst mit unsern gnst. Hh. von Menz und Mgf. Joachim von Brandenburg underreden wollen. Darauf haben wir nichts anders wissen zu tun, den das wir seiner Mt. beger nach gehorsam leisten. Und sein Mt. ziehen gerichts [= geradewegs], als uns vertreulich vermeldt, nach Frankfurt. Und sind also eylends in Brabant aufgebrochen, das wirs eur ftl. Gn. vor dieser zeit nicht haben mit gutem, bestendigem grund wissen anzuzeigen.
[3.] Es geet die rede, des Reichs tags solle sich uber virzehen tage nicht verzihen, es haben sich aber unser gnst. Hh. [EB Hermann] von Coln und [EB Richard von] Trier nicht darzu erhaben. Sein Mt. haben bey sich der Schweizer [= Eidgenossen] cardinal [Bf. Matthäus von Sitten], unsern gn. H. Hg. Wilhelmen von Bairn und Mgf. Casimirus von Brandenburg. Wir wollen allen moglichen vleis vorwenden, das wir forderlichen unsern abschied erlangen mogen, und uns unseumlich wider zu eur kftl. und ftl. Gn. fugen, welchs wir wo /57a/ langst gerne getan, wo uns die gulchischen sachen nicht aufgehalten hetten, wie wir, wils Gott, eur kftl. und ftl. Gn. muntlich berichten wollen. Das alles haben wir eur ftl. Gn. unterteniger meynung nicht wollen verhalden und bevelhen uns domit eur ftl. Gn. Datum eylends zu Cobelenz an dinstag nach trinitatis Ao. etc. XVII.
[4.] /57b/ [Zettel:] Wir haben auch, gnst. und gn. Hh., neben dem zugeschickten credenz und instruction noch ein schrift [liegt nicht vor] an ksl. Mt. empfangen. Wiewol uns eur kftl. und ftl. Gn. nichts dovon angezeiget, so haben wir sy doch seiner Mt. auch uberantwurt. Datum ut supra.