Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Weisung zur Kontaktaufnahme mit den ksl. Kommissaren; [2.] Auftrag zu einem Gespräch mit Heinrich von Schwarzenburg; [3.] Seine baldige Reise nach Mainz; [4.] Weisung zu fortlaufender Berichterstattung; [5.] Verwendung des Reitpferdes und des Boten.

München, HStA, Kasten blau 103/2c/3, fol. 183a u. b, Orig. Pap.

/183a/ Dis nochvolgends wollest by dem hochgeborn F., unserm lb. vettern Hg. Friedrichen anzeygen und werben

[1.] Erstlich wollest siner libe iren brief [liegt nicht vor] behendigen, zum andern dich zum genannten Hg. Friederichen fügen und mit rade siner libe erkünden, wie sich diser richstag zu Meinz anschick und ob ksl. Mt. etlichen comissarien ader verordente da hab und, wo es genannten unserm vettern Hg. Friederiche auch vor gut anesicht, dich denselben von unsern wegen als gehorsam anzezeygen, domit dich vernemen last, das du unser person deglich warten seist, und also zu Meinz verharrest bis uf unser witer botschaft, und ob dir von ksl. Mt. wegen angesagt, wollest erschinen, dich wie andern fürstenbotschaften halten.

[2.] Wir vernemen auch, Hei[n]rich von Schwarzenburg, ritter, sin von unsers jungen vettern Hg. Ludwigs [von Bayern?]wegen zu Meinz daby. Hast du dich zu underreden und allerley gelegenheit zu vernemen.

[3.] Wir sint auch willens, sobalde wir unser obligen halb schicken mogen, mit Gots hulf uns selbs gen Meinz zu erheben.

[4.] /183b/ Wes dir in dem allem bege[g]net, uns not zu wissen, das wollest uns forderlich by disem unserm boten jederzyt schreiben, uns haben darnach zu richten, und ine dem allem flis tun, wir uns zu dir verlassen.

[5.] Und so du gein Menz kompst, wollest dyn pferd hinder sich gein Leubenheym [= Laubenheim] gehen lassen und den boten mit dem pferd by dir behalten etc.

Anmerkungen

1
 Mit Schreiben aus Simmern von diesem Tag (dinstag nach corporis Christi) wies Pfalzgf. Johann Meinhard von Koppenstein d. Ä an, am 18. Juni (nest dornstag) nach Mainz zu reiten, dort gemäß der beigefügten Instruktion eine Werbung bei Pfalzgf. Friedrich vorzubringen, den Boten bei sich zu behalten und über alle Vorkommnisse Bericht zu erstatten. München, HStA, Kasten blau 103/2c/3, fol. 182a, Konz.