Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, RK RTA 6, unfol. (Kop.); DV: Der catholischen fursten antwort, den abscheidt belangen, praes[entatum] 17. Julii.

B  koll. Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 312r–316r (Kop.).

C  koll. Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 389r–393v (Kop.); AV fol. 389r: 16. Julij 1541.

D  koll. München HStA, KBÄA 3153, fol. 100r–105v (Reinkonz.); AV fol. 100r: Ubergeben, den 15. Julii anno 41; DV fol. 105v: Der christlichen fursten und stände antwurt auf ksl. Mt. jungste schrift, in welher gemelt wirt, darauf den abschied ze stellen. Actum, den 15. Julii anno 412; v. a. Hd.: Diese schrift ist mit 12 signiert, vleissiger abgeschriben, aber zum tail nit gleicha.

E  koll. München HStA, KBÄA 3153 fol. 134r–140v (Reinkonz.) b; AV fol. 134r: Ubergeben oder glesen vor den stenden der alten religion, den 14. Julii anno 413.

Druck: Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 3,2, Nr. 221, S. 679–686 4; Pfeilschifter, Acta reformationis catholicae, Bd. III, Nr. 127, S. 395–399; Walch, Bd. 17, Nr. 1392, Sp. 746–749; Corp. Reform. IV, Nr. 2314, Sp. 526–529.

Die christnlichen fursten und stände haben sich in der röm. ksl. Mt. jungst ubergeben schriften und gnedigistem guetbedunckhen, auch in des bäbstlichen legaten resolution, sovil kurtze der zeit erleiden hat mugen, ersehen und mögen sich wol erindern, das ksl. Mt. hievor auf etlichn reichstägen und yetzt alhie grosse arbait, mue und fleis furgewendet hat, die religionsachen und den erhebten myßverstandt in unserm heiligen, christenlichen glauben widerumb in ainigkhait ze bringen und ain cristenliche reformation furzenemen, deshalben die cristnlichen fursten und stände irer ksl. Mt. undterthenigisten danckh sagen. Dieweil auch ir ksl. Mt. sich vernemen haben lassen, in etlichen wenigen tagen alhie zu verruckhen, will von unnöten sein, das die ständt ir ksl. Mt. mit uberflussigen schriften, disputacionen und reden beladen oder ir ksl. Mt., auch sich selbs lang aufhalten, sonder cristlich und entlich zu der sachen zu greiffen und dergestalt, das die ksl. Mt. bei besliessung diser sachen sein und behalten werden mug, des auch ir Mt. zum underthenigisten ersuecht und gepetten werden sollec.

Und auf irer ksl. Mt. schriften zu antwurten, befynden erstlich die stände, das in teutschen, auch andern nationen und also zu reden in gmainer cristnhait etlich vil myßpreuch, secten, ketzereien und spaltungen sich dermassen zugetragen und einge rissen sein, das die one ain gmain concilli nit ausgereut noch gepessert werden mugen, das auch den cristnlichen ständen nit geburn will, ainiche änderungd in der religion, ceremonien und gepreuchen, so etlich vil hundert jar bishere herpracht oder in den concillien geordnet und aufgesetzt sein, zu bewilligen oder zuezelassen. Dieweil dann bäbstliche Hlt. sich durch irer Hlt. legatten erpeut, ain concilli in kurtz ze halten, und die ksl. Mt. willens ist, in aigner person mit bäbstlicher Hlt. deßhalben ze handlen, des sich gmaine cristnliche stände gegen bäbstlicher Hlt. und ksl. Mt. ires vätterlichen und allergnedigisten erpietens underthenigist bedanckhen, mit allem ernst anrueffendt und bittendt, das e ir bäbstlich Hlt. –e sölch erbietn und bewilligen aines cristnlichen, gmainenf concilli, zum allerfurderlichisten es muglich und menschlich sein mag, in das werckh ziehen und das concilli an ainem gelegen ort und malstat teutscher nation on alle verhindernus halten und damit die verlust manicher cristnlicher selen verhuetten welle, und, obgleich durch andere weltliche geschäft und verhindernus die mächtigen, christnlichen potentaten, in aignen personen auf dem concilli zu erscheinen, verhindert, das dannoch nichtsdesterweniger das concilli seinen furgangkh haben und bäbstlich Hlt. dieselben cristnlichen potentaten, so in aignen personen nit erscheinen wollten oder wurden, zum höchsten ersuechen und ermanen welle, an irer stat und in irem namen ire gelerte, frume und geschickhte bevelchhaber und commissarios mit volmechtigem gwalt zu verordnen und zu schickhen, damit doch ainmal die cristnhait in ain cristnlich wesen und leben gebracht, die irrungen ausgereut und abgestellt und dardurch der zorn und straff Gottes von uns abgewendet wurde. Wo aber sölchs und aing generalconcilli ye nit erhalten, welches sich gmaine stände auf das erpieten der bäbstlichen Hlt. und ksl. Mt. cristnlich gemuet und vleis khainswegs versehen mugen, das dann die ksl. Mt. bei bäbstlicher Hlt. so vil erhalten well, das in teutscher nation ain nationalconcilli ausgeschriben und gehalten werden muge, und, wo diser wege durch bäbstlicher Hlt. und ksl. Mt. auch nit fur guet angesehen werden wollte, das alsdann ksl. Mt. irem gnedigisten erbieten nach sich zum allerfurderlichisten in das reich teutscher nation verfuegen, die gemainen reichsstände ervordern und abermalls versuechen welle, die irrtungen und mißverstandt in pesser wesen zu bringen und cristnlichh zu erörtern; dann ausserhalb diser wege wierdet teutscher nation, so ye lenger ye mer sich in irs [sic!] selbs tailt und zertrendt, ere, lob und reichthumb nit besteen mugen und dergleichen abfal und verderben wirdet auch von dann in andere nation raichen.

Zum andern sein gemaine cristnliche stände entslossen, mit hilf und gnad des allmechtigen bei unser alten, waren religion und glauben, wie derselb in den heiligen evangelien, concillien, satzungen und ordnungen gmainer cristnlichn kirchen, lern der heiligen vätter, auch von zeit der apostl auf und dise zeit ervolgt ist, deßgleichen bei den abschiden, mandatn und ordnungen durch die ksl. Mt. und gemaine stände des reichs und sonderlich bei dem abschide, auf jungstem reichstage zu Augspurg angenomen, zugesagt und bewilligt, bestän digclich bleiben und verharrni, wöllen sich auch getröstn und versehen, das alle andere stände, so sich zu Augspurg in denselben recess eingelassen, besiglt und undterschriben, auch der ksl. Mt. hilf zugesagt, nachmalls alhie zu Regenspurg widerumb ratificirt und jungst zum dritten mal zu Hagenaw durch Kff., Ff.j, so in aignen personen gewesen und den augspurgischen recess widerumb bewilligt und zu halten zugesagt, auch erpotten haben, wo wider denselben augspurgischen abschide gehandlt werden wollte, von ainer defension zu reden und sich einzelassen, k wie die abschide und schriften, daselbs ergangen, mitbringen–k, und zum maysten, dieweil ksl. Mt. auf denselben tägen allen, auch hie in irer ersten proposicion und yetzt in irer Mt. abschidlichem guetbeduncken vorbehalten hat, l werden von obberurten abschiden nit abweichen–l.

Zum dritten, als die röm. ksl. Mt. gnediger mainung furslecht, das in ansehung der vilfeltigen mue und arbait die puncten, der sich die colloquenten verglichen, also bis auf ain concilli und entliche erörterung fur guet gehalten werden sollten etc., darinnen ist der stande bedenckhen, das sölchs khainswegs zu bewilligen noch ratsam sey aus nachvolgenden ursachen: Erstlich, so sein in der schriften durch die colloquentn etliche articl gestellt, so von unnöten, uberflussig und hievor in khainem strit gewest noch yetzt sein, als nämblich der erst, ander, der dritt und viert, deshalb von unnöten, das man sich derselben vergleich, so ist auch die viert articl von der erbsyndt nit hie, sonder zu Wormbs vergleicht, aber dannoch auf ain andere maynung m und beslus–m, dann yetzt in der ubergeben schriften begriffen ist. Zum andern wurde auch noch vonnöten sein, das man von beden tailn auf ain neus uber sölche schriften ordnen und ain neu colloquium und disputacion anrichten, dann etliche wort in obgedachter schriften sein wider gemainen geprauch der kirchen und der vätter, dergleichen [etlich] n irrig und unzuelessigeno leren und sententzn, p welche zum tail–p muessen ausgethan, q zum tail–q gemyltert und in ainen andern form gestellt und also dise sachen noch etliche monat aufgezogen werden. Zum dritten sein die articl, so verglichen sein sollten, die geringsten und nit so hoch strittig bei den glerten noch bei dem gmainen mann ergerlich. Und dieweil die wichtigisten articl, darauf der cristlich glaub steet, als von dem hochwirdigisten sacrament des waren leibs und pluets Crissti [sic!], von anpettung, behaltnus desselben und verändrungr des prots und weins, von der mess, von der briesterehe, niessens des sacraments undter baiderlai gestalt, s peycht, puess und satisfation–s etc. nit allain nit verglichen, sonder von den protestirenden zum höchsten widerfochten und t sich kainer vergleichung zu versehen ist–t, das auch in denselben die colloquenten cristnlichen tails sich zu weit eingelassen und u also ir bedencken–u pesserung v und erclärung–v leiden möchten. Und zum vierten, das allerlai verclienerung [sic!] oder nachrede der bäbstlichen Hlt., ksl. Mt. und allen cristnlichen standen daraus ersteen möchten. Deshalben bedunckht die stände ratsamer und vil pesser, der colloquenten schrift werde also in irem wert gelassen und alle sachen, den glauben betreffendt, auf ain general- oder nationalconcilli w oder auf gmainer stände handlung geschoben, wie auch bäbstlicher Hlt. legatn resolution vermag, das der alle handlung auf ain concilli und bäbstliche Hlt. verscheubt–w. x Westen aber ir ksl. Mt. neben dem allen andere wege, dardurch diser irrtung und zwispalt cristenlich hingelegt werden möchte, darinnen wolten sich gemaine stende underthenigst erzaigen und halten–x.

Zum vierten bedencken die cristnlichen fursten und stände vonnöten sein, das ksl. Mt. zum allerunderthenigisten und mit höchstem vleis ersuecht werde, ainen beständigen frid ze machen und zu handthaben, welches in zwen weg bescheen mag: Erstlich, das der gmain landfrid, so hievor durch romische khayser und khunig mermalls und zuletzt durch ir Mt. auf dem reichstag zu Wormbs aufgericht, widerumb fur hand genomen und, durch alle reichsstände, Kff., Ff. und andere des reichs verwanten zu halten, verpflichtet, gehalten y und gehandthabt–y werden, das auch zu mererz handthabung solches landfridens und zu erhaltung der ksl. Mt. höchste autoritet, gewalt und jursidiction das camergericht, wie dasselb durch ire Mtt. und gemaine stände auf jungst gehaltnen zwaienaa reichstägen verordnet ab und aufgericht, in wesen bleib, gehandt habt, auch von allen ständen gehorsam gelaist und demselben chamergericht der frei, gestrackht ac ganckh und oberkhait gelassen, darzue weder durch suspension oder in andere wege verhindert wurde, wie dann hievor auf den jungst ergangen reichstägen geordnet und fursehen ist. Es möchte auch ratsam sein, das ain visitatzn der mengl und personen des chamergerichts furgenomen wurde, allermassn, wie auf ad den jungsten reichstägn zu Augspurg und sonderlich alhie geordnet ist, ae und die visitatores yetzt auf disem reichstage von ksl. Mt. und den ständen benennt und furgenomen werden. Und damit die ksl. Mt. spuren und sehen möchte, das die cristnlichn stände zu friden und recht genaigt, auch nichtz liebers sehen noch haben wollten dann in teutscher nation gueten und gleichen friden und recht, wellen die christnlichen stände bewilligen, das sy die undterhaltung des chamergerichts, wie hievor der jungst anslag aines yedlichen gewest ist, nochmalls auf etliche jar bewilligen und das die ksl. Mt. die protestirenden auch zu gleicher undterhaltung vermögen oder den uebrigen tail selbs darlegen und bezalen wollten, af wie man sich des mit irer Mt. vergleichen mag.

Zum funften und das die ksl. Mt. den nurmbergischen fridstandt yetzt widerumb erstreckhen wöllen, darin gepurt den cristnlichen ständen nit, ir Mt. ainiche ordnung oder maß zu geben, dann derselb nurmbergisch fridstandt ist erstlich auch one zuethun gmainer reichsstände, doch aus gnedigister wolmaynung durch ksl. Mt. aufgericht. Aber neben deme wierdet der cristnlichen stände notturft sein, so also ain fridstandt durch ksl. Mt. zugelassen, das durch die ksl. Mt. sölcher fridstandt und, wer darin begriffen wierdet, ag den ständen alhie angezaigt und publiciert werde, damit sich ain yeder darnach hab zu richten. Zum andern dieweil sich die protestirenden in vergangem fridstandt geweitert, wiert vonnöten sein, das ksl. Mt. sölchs furkhomen und den protestirenden nit zuelassen well, daß sy andere zu inen in yetzigen fridstandt ziehen noch auch die, so zu inen fallen wollten, in dem fridstandt begriffen sein sollten. Zum drittn, das sy sonderlich und mit ausgedruckhter bewilligung dahin gehalten, daß sy der cristlichn stände underthanen, verwontn in stetn, märckhtn und auf dem lande zu irer religion nit ziehn, sich derselben undterthanen nit annemen noch in ir pundtnus, ah schutz und schierm nemen sollten. Zum viertn, dieweil durch die protestirenden dem chamergericht vil einträge begegnt und die sachen, so wider sy an dem chamergericht furgenomen, fur religionsachen anziehen wöllen, das auch auf sölch streng anhalten die ksl. Mt. etliche process und acht bis auf disen reichstage suspendirt hat, wierdet vonnöten sein, das ksl. Mt. selbs oder durch etliche verständige die ergangen process, ai wie dieselben irer ksl. Mt. on zweifl hievor zugestellt, oder von den beysitzern des camergerichts, so yetzt alher verordnt sein, erfarung ervordern mag, und gerichtshandlungen ersehen und, was religionsachen seien oder nit, alhieaj erclärung und leutterung thun und die process und urtl, so nit religionsachen wären, in irem furganckh bleiben und die erlangten suspension aufheben wölle. Und ob sich khunftigklich deßhalben strit zuetruege, welches fur religion- oder profansachen geacht werden sollten, ak das alsdann das khayserliche camergericht als das ordenlich gricht auf baider partheien strit rechtlich zu erkhennen und zu erkhlärn hette, was religionsachen und in dem fridstandt begriffen sein sollten, oder das ksl. Mt. selbs oder in abwesen irer Mt. die kgl. Mt. aigner person oder durch irer Mt. commissari neben dem chamergericht in angeregtem strit zu erkhennen und zu erkhlärn macht hetten.

Und zum sechsten, das auch die protestirendn in disem fridstandt den gemainen landfrid ze halten und den geistlichen ire heuser, zyns, zehenten, ränt, gult und ingmainal alles einkhomen vervolgen lassen und darinnen kain aufhaltung noch betrieben zuefuegten, wo aber solchs beschähe, das es fur kain religionsach und die beschwärten an dem chamergericht clagen und das chamergericht entlich darin zu erkhennen hette. am Neben dem bitten die christnlichen stände, wellen sich auch des underthenigclich versehen, die ksl. Mt. werde und welle der restitution halb auch gnedig einsehen haben, damit derselben abgeholfen oder zum wenigisten den spolierten und entsetzten das gemain recht offen und frei sei, wie dann billich beschicht. an Das auch mittlerzeit solchz fridlichn anstandts die protestirenden die stift, chlöster, kirchen und ingmain alle gotzheuser nit abprechn, sonder unverwiest und one nachtail erhalten sollen.

Verrer und zum sibenden hat die ksl. Mt. vernunftigclich bedacht, das alle druckh, neue puecher und schriften, die religion, auch dises gegenwurtig coloquium und alles anders, der religion anhengig, deßgleichen alle schmachschriften verpotten werden und sein sollen, ao mit dem anhang, das solche schriften auf khainer parthei der chatolicorum oder der protestirenden in iren gebieten gedult oder zugelassen bei ainer leibstraff ap oder das der ksl. fiscal gegen denselben ungehorsamen ständen und ubertretern an dem chamergricht procedirn möge, dann in erfarung ist bishere erfunden, das aus dergleichen druckh und schriften vil unrats erstanden ist. aq Und so also dise sachen verricht und beschlossen worden, alsdann ist gmainen, cristnlichn ständen nit zugegen, von der beharrlichn hilf und dem Turcken auch zu ratslagen.

Sovil dann und zum achten die munß und anderer pollicei belangt, möchte durch alle ständt ain ausschus gemacht und, was derhalben auf vergangen reichstägen furgenomen und geordnt, fur handt genomen und die notturftigclich ghandlt werden.

ar Ir ksl. Mt. wölle auch mit gnedigistem vleis und ernst die widerwertigkhait, so sich zwischen dem Kf. von Sachsn, Hg. Hainrichen von Braunschweigkh und Lgf. Philipsn von Hessn zugetragen, dermassen ablegen, damit verrer unrat verhuet und sich ain tail gegn dem andern gepurlichs und ordenlichz rechtens settigen lasse. Wellen sich damit die cristnlichen stände irer ksl. Mt. als irem allergnedigistn herrn underthenigclich bevolhen haben.

Anmerkungen

1
 Zum Datum der Übergabe der Resolution an den Kaiser vgl. die Kopie, Karlsruhe GLA, 50/51, unfol., AV: praesentata, den 17. Julij anno etc. 41;außerdem Dr. Johann Marquardt an Mgf. Ernst von Baden, 1541 Juli 17 [Nr. 881] und unten Anm. 2. Das in manchen Überlieferungen angegebene Datum 15. Juli 1541 bezieht sich offenbar auf den Tag der Beratung oder auf die erste Übergabe an den Kurfürstenrat (vgl. unten Anm. 2), vgl. z. B. Straßburg AD, 15 J 15, unfol. (Kop.), AV: Actum 15. Julij anno etc. 41und Karlsruhe GLA, 50/53, unfol. (Kop.); ÜS: Actum Regenspurg, 15. Julij anno etc. 41; AV v. a. Hd.: Hg. Wilhelms durch Dr. Eck antwurt sampt irem anhang. Das in Aktenvermerken mancher Überlieferungen festgehaltene Datum 16. Juli bezieht sich offenbar auf den Tag der definitiven Beschlussfassung. Vgl. z. B. Karlsruhe GLA, 50/53, unfol. (Kop.); DV v. d. Hd. Dr. Marquardts: Uff den 16. tag Julij ist die schrift durch Dr. Leonharten von Eck in namen Hg. Wilhelms im ganzen ratth verlesen und darauf umgefragt und durch das mehr dabei bliben. Aber ich hab darauf meyns gnedigen herrn bevelch und maynung, belangendt die communion under beyderlay gestalt, geoffnet etc.
2
 Das Schriftstück wurde am 15. Juli im Kurfürstenrat eingereicht, dann wieder zurückgezogen und am 16. Juli erneut den Kurfürsten übergeben [Vgl. das kurbrandenburgische Protokoll des Kurfürstenrates ad 15/16. Juli 1541 [Nr. 67]. Zu den Verhandlungen vgl. auch die Aktennotiz des Freisinger Kanzlers Dr. Georg Beheim gen. Spieß, Regensburg, 1541 Juli 17, München HStA, Hochstift Freising Kasten blau 220/4 Konv. RTA 1541, fol. 93r–93v (eighd.), Druck: Pfeilschifter, Acta reformationis catholicae, Bd. III, Nr. 126, S. 395: Am Sontag, den 17. Julij sind Kff., Ff. und die stende nach mittag umb drei ur aufm haus gewest auf maynung, die relation der rhäte, so zur vergleichung hievor geschribner zwaier schriften der churfursten etc. und der fursten, auch stände verordent, anzuhören. Und ist derselben rhät relation in summa gewest, das, dieweil fursten und stände sich der religion halben mit den churfursten nit vergleichen, wöllen sy ir bedenckhen, sovil ermelte religion, auch all ander articl belangt, der ksl. Mt. selbs anzaigen, welhs die fursten und stände fur sich auch thun möchten, alßdan illa die beschehen, nemblich dergestalt, das die zwen churfursten Maintz und Trier sambt den fursten und ständen ir bedenckhen durch darzue verordente fursten der ksl. Mt. in sonderhait anzaigt, alßdan Brandenburg und die andern drei [sic!] churfursten fur sich auch thun. Und alß Gulch, Baden und Munster den vier [sic!] churfursten zugevallen und darauf begert, ir sondre und von gemainem ratschlag mishellende maynung dem khayser neben dem gemainen ratschlag zu entdeckhen, gebeten, ist inen auß ursachen, das solhs von alter also nit herkhomen, abgeschlagen und doch doneben vergont worden, das sy ir notturft ksl. Mt. selbs anzaigen möchten. Als auch solh der Kff., Ff. und stände bedenkhen, ratschlag und zertrennung den stetten der alten religion furgehalten worden, haben sy begert, inen die schriften zuzustellen, sich darin irer notturft nach zu ersehen, solhs ist inen abgeschlagen.
a
 Bei D handelt es sich um die von Leonhard von Eck überarbeitete Zweitfassung des Aktenstückes. Der ebenfalls von ihm korrigierte Erstentwurf liegt in E vor.
b
 Die Erstfassung E ist, bezogen auf Herzog Wilhelm von Bayern, in der ersten Person abgefasst. In D hat Leonhard von Eck alle einschlägigen Textstellen korrigiert und in die dritte Person, die sich auf die Stände des Fürstenrates bezieht, übertragen. Diese Korrekturen sind wie auch rein stilistische Verbesserungen im textkritischen Apparat nicht berücksichtigt.
3
 Das Datum bezieht sich wohl auf den Tag, an dem Hg. Wilhelm von Bayern seine Vorlage im Fürstenrat einbrachte. Die bayerische Autorschaft bestätigt ein AV auf der Kopie Hannover NLA, Hild. 1 Nr. 78, fol. 127r–129v, hier fol. 127r ausdrücklich: Hg. Wilhelm hath diße antwordt stellen laßen. Die dt. Fassung des Stücks und ihre lat. Übersetzung in der Überlieferung, Rom, AVat, Armadio LXIV vol. 8, fol. 126r–131r (Kop., dt.) und fol. 223r–225r (Kop., lat.) sind in der 1. Person Singular abgefasst. Diese erste, im Fürstenrat vorgetragene Fassung wurde dann von Leonhard von Eck (vgl. Überlieferung D und E) überarbeitet, so dass sie als Stellungnahme des Fürstenrates vorgelegt werden konnte. Zur lat. Übersetzung findet sich fol. 223 marg. der AV: Scriptura Bavariae ducis. Der Ausz. aus der lat. Übersetzung bei Ehses, Conc. Trid. Bd. IV, Nr. 154, S. 201–202 ist irrtümlich auf ca. 22. Juli 1541 datiert.
4
 Mit der ungenauen Datierung: [Regensburg, zwischen dem 12. und dem 15.7.1541].
c
 In D danach die frühere Formulierung von E gestr.: Demnach ich mein entlich gemuet, willen und mainung hiemit eröffnen und angezaigt haben will, auch dabei bleiben und mit hilf des allmechtigen bis in mein grueb darauf beständigklich verharrn.
d
 In D von Leonhard von Eck korr. aus: ordnung.
e
–e In E von Leonhard von Eck nachgetr.
f
 In D von Leonhard von Eck korr. aus: freien.
g
 In D danach gestr.: frei.
h
 In D von Leonhard von Eck nachgetr.
i
 In D danach gestr.: und will mich davon oder daruber khainen gwalt treiben noch abwenden lassen, sovil mir menschlich muglich und von Got verlihn wierdet, welches ich nit von ruem oder aigens nutz wegen (wie es mir durch etliche bei vilen mit ungrundt zugemessen werden will), sonder zu eere und lob des allmechtign, zu erhaltung seines cristlichen, waren glaubens und nachmalls zu friden und aufnemen gmainer teutscher nation mir also zu verpringen furgesetzt habe. Ich verhoffe mich auch gentzlich, alle cristnliche stände, so sich zu Augspurg in den recess eingelassen, besiglt und undterschriben.
j
 In E danach gestr.: darunter der Ebf. und Kf. zu Trier und Kölln, auch mein vetter, der phalntzgraf churfurst.
k
–k In E von Leonhard von Eck nachgetr.
l
–l In D von Leonhard von Eck korr. aus: werden nit weniger dann ich dises cristnlichen gemuets sein und bleiben.
m
–m In D von Leonhard von Eck nachgetr.
n
 Ergänzt nach B, C, D und E.
o
 In E von Leonhard von Eck korr. aus: zu ubermessige.
p
–p In E von Leonhard von Eck nachgetr.
q
–q In D von Leonhard von Eck nachgetr.
r
 In E von Leonhard von Eck korr. aus: verordnung.
s
–s In D von Leonhard von Eck nachgetr.
t
–t In D von Leonhard von Eck nachgetr.
u
–u In E von Leonhard von Eck nachgetr.
v
–v In E von Leonhard von Eck nachgetr.
w
–w In E von Leonhard von Eck nachgetr.
x
–x In D von Leonhard von Eck nachgetr. .
y
–y In E von Leonhard von Eck nachgetr.
z
 In E von Leonhard von Eck nachgetr.
aa
 In E von Leonhard von Eck nachgetr.
ab
–ab In D von Leonhard von Eck nachgetr.
ac
–ac In E von Leonhard von Eck korr. aus: furgangkh.
ad
–ad n D von Leonhard von Eck korr. aus: dem jungsten reichstage alhie. B, C und E haben die ursprüngliche Fassung.
ae
–ae In D von Leonhard von Eck nachgetr. Fehlt in B, C und E.
af
–af In D von Leonhard von Eck nachgetr.
ag
–ag In D von Leonhard von Eck nachgetr.
ah
–ah In D von Leonhard von Eck nachgetr.
ai
–ai In D von Leonhard von Eck nachgetr. Fehlt in B, C und E.
aj
 In D von Leonhard von Eck nachgetr.
ak
–ak In D von Leonhard von Eck korr. aus: das ksl. oder kgl. Mt. oder etlich verordnte commissari verordnet, welhe hierin erkhantnus thun und derselben erkantnus glebt werden sollte. Der obige Passus in angeregtem strit. Fehlt in B, C und E.
al
 In D von Leonhard von Eck nachgetr.
am
–am In D von Leonhard von Eck nachgetr. Fehlt in B, C und E.
an
–an In E von Leonhard von Eck nachgetr.
ao
–ao In E von Leonhard von Eck nachgetr.
ap
–ap In D von Leonhard von Eck nachgetr.
aq
–aq In E ist dieser Satz von Leonhard von Eck in folgendem Wortlaut nachgetr.: Und so also diese sachen verricht und beschlossen worden, alsdann soll mir nit zugegen, von der beharrlichen hilf und dem Turcken auch zu ratslagen und, sovil an mir ist, zu furdern.
ar
–ar In D von Leonhard von Eck nachgetr. Fehlt in B, C und E.