Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermöge einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 330r–345v (Kop.); AS fol. 330r: Der stad Goßlar sachen; AV fol. 331r: Supplicatio an die röm. ksl. Mt. der stadt Goslar jegen und widder Hg. Heinrichen von Braunschweich, dorin vormeld und angezogen wird, uß was grunden und ursachen die achturtheil und die, so vor den probst und convent zu Gorgenberg widder bemeldt stadt ahn dem keyserlichen chamergericht vermeindtlich und widder alle recht und pillichkait gefhelt und usgesprochen, zu cassirn und abzuthun oder jhe zum wenigisten die von Goslar darwidder zu restituiren sein.

B  koll. Stuttgart HStA, A 262 Bü. 12, fol. 147r–164v (Kop.).

C  koll. Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 612r–625r (Kop.).

D  koll. Hannover NLA, Celle 1 Nr. 20IV, fol. 697r–709v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 709v: Supplicatio senatus et civitatis Goslariensis ad caesaream maiestatem pro cassatione suorum banni etc.

Eueren röm. ksl. Mt. brengen wir, burgermeister und radt der stadt Goslar, durch unseren hiezu gevolmechtigten anwald underthenigist fhur diese unsere hochst anligende noth und beschwerung neben warhaftigen bericht der gantzen sachen, daraus euere ksl. Mt. gnedigst zu befinden, mit was fug und grundt wir und auch die gemeine stadt Goslar von euerer ksl. Mt. chamerrichtern und beisitzeren uff anclage Hg. Heinrichs von Braunschweig und Luneburg von wegen eins vormeinthen angezogenen fridbruchs in euerer ksl. Mt. und des hl. reichs acht gesprochen und denunciirt, wie auch uber das durch gemeldt chamergericht vor convent und kloster zum Georgenberg und widder uns, die zu restituiren, auch inen derhalben alle und ide erlitten und zugefugte scheden, dazu auch die gerichtscosten auf rechtlich messigung auszurichten, zu vorgnugen und zu bezalen, erkandt worden, undertheniglich bittende, solch unsere hochst anligende noth neben diesem unserm, auch us der ergangenen gerichtsacten waren bericht gnedigist zu horen. Dan euere ksl. Mt. werden daraus mit grunde und warheit befinden, auch von allen unpartheiischen anders nicht berichta werden sollen, dan das wir durch berumpt urtheil widder recht und zum hochsten vorletzt und beschweret worden seind und das vormuge aller recht solche beide urtheil als nichtig unpillich und craftlos zu cassiren und uffzuheben sein odder jhe zum wenigisten wir darwidder durch euere ksl. Mt. restituirt werden sollen.

Darneben werden euere ksl. Mt. clerlichen vormercken und sehen, das unser widdersacher, Hg. Heinrich von Braunschweig und Luneburg, etzliche lange jhar in mancherlei wege mit grosser, unerhorten geschwindigkait und gewaldt umbgangen und des furnehemens gewesen und noch, uns von Goslar umb unser hutt und bergwergk selbstgewaltigen zu brengen, auch der stadt Goslar mechtig zu werden und die mit iren eigen, von romischen kaisern, kunigen und anderen im hl. reich wolhergebrachten gehultzen, thalen, bergen, hutt und bergwergken ahn sich zu reissen und euerer ksl. Mt. und den romischen kaysern abzuzwacken und unther seinen gewaldt zu brengen, das dann die lebendige und auch erweiste, manigfaltige, selbgewaltige thaten in den gerichtsacten und sonst clar anzeigen, selbst reden und ercleren2.

Dan erstlich als wir und gemeine stadt Goslar vorruckter zeit und vor vielen jaren den zehenden, nemlich den 13. kubbel und das gericht uff dem Ramsperge von dem Hg. zu Braunschweig pfandtsweise innegehapt, hat sich Hg. Heinrich von Braunschweig einer ablosunge solchs gerichts und zehendes angemast. Wiewol nuhn in solcher widderlosunge die irrung der margk sielbers halber furgefallen, das mahn wegen der langen zeit den werdt derselbigen nicht gewust, und wir gute ursach, der und anderer ursachen halben uns zu widderen odder jhe zum wenigisten dieselbige so lang uffzuhalten, byß der werdt der margk silbers liquidirt were worden, gehabt, so haben wir doch umb fridelebens willen die abelosung gestattet.

Als aber die abelosunge beschehen, hat seyn fstl. Wd. nit alleine den zehendten des Ramespergs, sondern auch die gericht und vorkauf, daneben auch das gantze bergwergk, schmeltzhutten und alle welde, so wir vor vielen jaren von romischen kaysern und kunigen und anderen bekhomen, erkauft, ahn uns bracht und sonst unsern vorfaren und der stadt vor und nach der pfandtschaft zugestanden hat, auch in solch pfandtschaft zihen und uns dorahn nichts gestehen wollen. Derohalben wir mit seiner fstl. Wd. in irrung khomen und hat der hertzog solche ding, der wir ihme nicht gestanden, auch in der vorschreibunge nicht befunden sein, nicht mit recht suchen wollen, wie ihme gepurt hette und ehr schuldig gewesen were, sondern, sein furnemen fur und fur mit eigener selbst gewaldt und thadlichen eingriffen gegen uns zu erlangen und auszufuren, understanden, solchs auch also mit der thadt in das wergk bracht. Widder solch thadlich furnemen haben wir bei der kayserlichen regirung ein gemein penalmandat, darinne dem hertzogen gebotten worden, die von Goslar und die iren ahn iren rechten, gerechtigkaiten, hergeprachten possession und dergleichen nicht zu turbiren, zu vorgewaltigen noch zu beschedigen, sondern sie bei dem allen geruehelich pleiben zu lassen, usbracht.

Volgends sein bei dem kayserlichen chamergericht zwey ander mandata usbracht, uns, die von Goslar, wasser und strassen, auch unsere forst und gewelde geruehelich pleibenb zu lassen, und neben solchen mandaten ein citation super l. diffamari von wegen des vorkaufs und der welde, wo sein fstl. Wd., uns derohalben zu besprechen, vormeinet, solchs ahm chamergericht vorzunehemen. Seine fstl. Wd. seindt aber ungeacht solcher mandata uff irem furhaben beharret und einen gewaldt uber den andern, dan durch sich selbst, dan durch die diener und vorwanthen, etwa auch durch frembde geubt und gebraucht. Und damit seine fstl. Wd. solch gewaltige thaten unther dem schein des rechten beschonet, hat er einen vermeinthen richter uff den Ramsperg geordenet und vor demselbigen die bergk- und hutteherren bey uns vorheischet und uber rechtmessige, vorgewanthe exceptionschrift procediren, iren eins teyls in die vorfestunge vorcleren, die ubrigen irer bergteil und hutten pravirenc lassen, alles de facto. Von welchen vormeinthen urtheilen wir und unser burger als die dadurch zum hochsten vorletzt neben anzihung der nichtigkait appellirt und daruff ladunge, inhibitiones und compulsoriales erlangt, exequirt und also die sachen iuxta l. diffamari vormals affectirt, volgendes durch beschehene appellation anhengig gemacht worden. Uber das alles und also lite et appellatione pendente hat seine fstl. Wd. die hutten und bergteil sampt unseren aigen kholen eingenohmen, allen vorrath, so die hutten- und bergkherren vorlassen, daselbst mit unserm eigen kholen, holtz und schmeltzgezeug vorschmeltzen, hinfuren, auch ire, der hutteherren, arbeither, soviele ihme nicht arbeithen wollen, auch ire diener ahn irer fhur abtreiben und zwingen lassen, das ertz in seinen gewaldt zu furen.

Vor, in und neben diesem allem seindt die ausgangen und vorkundthen mandata, inhibitiones und ladungen gerichtlich reproducirt, daruff gehandelt und mit recht furgefaren worden. Daneben haben wir, wiewol wir grosser ursach gehabt, die gegenwehr fur die handt zu nehemen, zu noch mehrem glimpf nit underlassen, in solchem die kayserliche regirung ferner anzuruffen, und dahin bewegt, das die etzliche regimentsherren gleichwol uff unseren costen von Regenspurg aus abgevertiget. Und wiewol nuhn die vorordenthen sich in der sach etwas hochd bemuhet, so haben sie doch bei dem hertzogen nichts erlangen mugen, wiewol auch in irem abreithene vorabscheidet, das mahn sich aller thadtlichen handelunge soll enthalten, so ist doch der hertzog uff seinem furnehmen beharret, einen gewaldt uber den anderen widder uns und die unsern furgenohmen, geubt, auch furnehmen und uben lassen und in deme etwa viel reuther, fuesvolck, auch seines eigen landtvolcks, dieselbigen in das closter Reiffenbergk, nechst ahn Goslar gelegen, und die umbligenden dorfern daselbst gelegt, uns und die unseren fur und fur vorgewaltigen, schlagen und hinfuren, unsere getreide vor der stadt zertretten, vorderben und schleiffen, auch die landwehre zerhauen und zum zweiten mahl vorbrennen lassen, zuedeme auch sich und die seinen in berurtem closter Reiffenbergk mit stacketen, wellen, auch geschutz und aller krigsrustung, schauffelen, hacken und anderem grabzeuge dermassen vorwaren und vorsehen lassen, das solchem ansehen nach nichts hat anders mogen gedacht werden, dan das ehr willens were, die stad zu belageren und, soviel ahn ihme, zu eroberen.

Wiewol nuhn auch solch rustunge, sovehr die angezaigtermahssen uns und den unseren zue nachteil furgenohmen, wie dan ahm tage, ahn allen vorzug ihme bei des landfriedens, auch anderen schweren penen, straffen und bhussen abzustellen gebotten, auch solch mandat ahm 21. Julij anno etc. 27 verkundt worden, so hat seine fstl. Wd. doch solche rustunge nit abgestelt, sonderen jhe lenger jhe mehr uns und die unseren beschedigen und vorgeweltigen lassen und in deme sich mit seinerf krigsrustunge dem closter Sanct Gorgenbergk, in unser landwehr und hardt ahm stadtgraben gelegen, genahet, ahne zweiffel ihm willen, dasselbige zu eroberen und daraus die stadt, uns und unsere burger und inwoner noch mehr zu beschedigen und zuletzt gar zu vorterbeng.

Als nuhn wir gesehen, das weder mandata, inhibitiones, litispendentz und kayserlicher regirung gesanthen abschiedt nicht helfen wollen, haben wir aus schuldiger pflicht, damit wir ksl. Mt. und dem hl. reich vorwandt, gemeine stadt, uns und die unseren vor solchem gewaldt zu beschirmen und den, soviel muglich, abzutreiben, uns zum theil auch mit krigsleuthen vorsehen und daruff uff einen benenthen tagk, als seine fstl. Wd. uns unsere landtwehr vorbrandt und ehr und die seinen sich in den rauch hinther das closter Gorgenbergk begeben und auch wir dafur mehr dan einsh von dem probst daselbst und anderen gewarnet worden, das der hertzog willens, das closter einzunehemen, inen ihm solchem vorhindert und das closter eingenohmen, alleine der meinung, uns vor ferner gewaltsam und andringendem uberfalh, so vohr augen, zu vorhuten, ahne allen befelich, dasselbig wedder abzubrechen noch zu vorbrennen.

Uff so angezogene und vor gewaltsame und, das mahn auch teglichs gesehen, das der hertzog der hutte- und bergkherren vorrath uff den hutten mit gewald schmeltzen und hinfuren, auch, was in die stadt durch die burger zu furen, understanden, abwenden und nehemen lassen, ist gevolgt:

Erstlich, als der hertzog die landwehr zum andern mahl abbrennen lassen und ihm rauch sich mit seiner krigsrustunge hinther das kloster gemacht, das das krigsvolck, so ihn der staidt [sic!] gewesen, mit etzlichen burgern zu vorhinderen, das der hertzog nicht in das closter kheme, sich aus der stadt erhebt und ini das closter gemacht, solcher nodtwendiger und keiner anderen gestalt abgebrochen und gebrandt worden, gleichwol ohne befhel eins radts. Und darnach, das etzliche aus der stadt sich zu iren hutten gethan, in meynung und willen, das ire zu beschutzen. Und als sich die arbeither einem solchen widdersetzt und mit gluendem ertz unther sie geschuttet, mag die handelung des umbringens und vorwundunge etzlicher personen, deren sich der hertzog auch beklagt, in der gegenwehr gevolgt sein. Daraus hat seine fstl. Wd. uns und wir seine fstl. Wd. widerumb super fractaj pace uff einen tag, nehmlich den 15k. Nouembris anno etc. 27, ahn dem kayserlichen chamergericht vorgenohmen.

Nuhn, allergnedigster herr und kayser, clerlich und unwydersprechlich solch obangezeigte, rechtmessigel ursachen, warumb die vormeint achturtheil in causa fractae pacis und auch die, so vor den probst und convent zum Georgenberg widder Goslar gesprochen, als nichtig, recht- und craftlos zu cassiren odder wie die stadt Goslar jhe zum wenigisten von euerer ksl. Mt. allergnedigist dorwidder zu restituiren seye, sagen wir, das sich anfenglich ex actis erfinden soll, das der hertzog widder die von Goslar m uff den keiserlichen landfriden geclagt hab, derhalben, das etzlich vil des rats von Goslar verwanten etzlicher kurchen und clostern, in seinem furstentumb gelegen, nemlich den Jorgennberg, zum heilligen grabe und den Petersbergk uberfallen, geplundert, abgethonn und zum teil ausbrannd, auch etzlicher arbeiter uf den schmeltzhutten entleibt, etzlich schwerlich verwunt haben solten. Nun hat dem hertzogen, zu fundiren sein intention, das die von Goßlarr durch solch thaten die peen des landfriden verwurgk [sic!] haben, zweierlei zu beweisen gepurt:

Erstlich, das sollich thaten durch die von Goßlarr einhellige und mit verainigtem rath beschehen sein, dann die recht sagen quod civitas tunc ex delicto obligetur quando omnes de civitate communicato consilio et praehabita collegiali deliberatione deliquerunt, ista est theorica [sic!]Bari quam omnes sequuntur in l. aut facta § fi. ff. de, p[ro] qua allegat. l. semper § 2 ff. quod vi aut clam.

Zum andern, das solliche angezogene tathen vorsetzlich aus bosem, geverlichem gemut und betrug beschehen sein, dann die peen des landfridens wie auch andere ubelthaten, so die leibstraffen uff inen tragen, erfordert, in irer vorwirckung expressum et verum dolumn dann die recht sagen quod poena sine fraude esse non possit quod usque ideo verum est ut quaelibet causa etiam colerata [sic!] imo iniusta a dolo & consequenter a poena excuset sive enim iustis ait lex sive iniustis rationibus dum tamen sine calliditate quis peccaverit sine dolo malo esse.

Dise beide wesenliche stuckh, in den fridbruch gehorig, gleichfals sein selbst positionallarticul, daruff die anclage gegrundt, hat der hertzog nicht bewisen, auch zu ewigen tagen wider Goßlarr nicht beweisen wurdet. Dann obwoll er weis, das die clöster abgethann und zum teil ausgebranndt, auch etzlich arbeiter entleibt und etzlich verwunt, so ist doch noch nicht erweist, das solliches durch die von Goßlarr communicato consilio et dolo malo beschehen sein, sonder die ding sein durch sonder personen zur recuperationn irer entwerter habe und gutero und abwendunge unnerhortz, untreglichs gewalts, auch zu vorkomen die eusserste vorstehende farr und sorge des entlichen verderbens an leib und gut, darinp sie und die gemeine stat desmals durch die thadlich handelunge des hertzogen gesatzt waren, defensive furgenomen worden, one das das auch dieselbige sondere personen die peen des landfridens verwurckt hetten. Dann als der hertzog, nachdem er die burger zu Goßlarr irer bergk- und huttenwerck–m, auch irer silber, ertz, blei, kholen und allen anderen vorrathen, so sie uff solchen iren hutten gehapt, gewaltiglichen endsatzt und das closter Reiffenbergk widder kayserliche mandata in aemulationem et excidium urbis Goslariensis mit wellen, graben, stacketen, schantzkorben, reuthern, fuesvolck, geschutz und andren attalereien und munition bevestiget und also aus einem closter ein raubhaus uffgericht und die burger vor augen gesehen, das der hertzog die landwehr zum andern mahl ausgebrandt und geschleift und von dem Reiffenbergk mit seiner krigsvolck und rustunge im anzug war, den Gorgenbergk, so der stadt Goslare solchem des hertzogen furnehmen nach gantz sorglich und schedlich gewesen gelegen, inzunehemen, mogen etzliche arbeither, gemeine burger und krigsleuthe, doch ohne befehl eines erbaren rads iusto dolore et timore instantis periculi permoti und also aus unvormeidlicher not, fhar und sorge ires vaterlandes, gemeiner stadt vorderben, umbkhomens, auch zu errettung ires leibs und guts den Gorgenbergk eingenohmen und gebrand, dan, wo der hertzog den Gorgenbergk erobert, were die stadt als gut als vorloren gewesen. Us welchem allen jhe clerlich erscheindt, obgleich die burger, inwoner und knechte solchs gethan, das doch solche thadt gemeiner stadt, sonderlich burgermeistern und radt als dem magistratui nicht zugerechnet werden mag. Erscheindt auch weither, das die burger, so solchs gethan, nicht dolo malo, sondern zu irer und gemeiner stadt nodtwendiger defension und errettung geubet, das ihnen auch solchs ihm rechten zugelassen und erleubt und derohalben kein peen oder straff ihm rechten vorwirckt haben. Und ob gleich ein erbar radt doryn vorwilliget hette, mocht doch dasselbige von wegen solcher vorwilligung, so ihn gleichnus dolo malo nit beschehen were, fridbruchig nicht geachtet werden.

Omnia siquidem iura imo ipsa constitutio generalis pacis permittunt cuilibet se et sua impune tueri et vim vi repellere absque eo quod violento et spoliatori aliqua actio competere possit, iuris enim naturalis est defensio non solum hominibus, sed etiam brutis permissaq. Quin imo quilibetr potest auctoritate et permissu iuris pro defensione sua vel recuperatione rerum suarum in incontinenti, hoc est quam primum fieri potest, secundum necessaria praeparamenta colligere milites, convocare amicos et propulsares iniuriam censeturque a iure defensio, cum aggressus semper praesumatur ad suam defensionem id, quod facit, facere. Neque sola defensio, sed etiam praeventiot, antequam quis offendatur, a iure conceditur. Nemo enim exspectare tenetur, quod offendatur, porro cum aliter se quis commode tueri non potest, licet illi tertium etiam innocentem et non offendentem pro sua defensione offendere per l. si quis fumo ff. ad l. aquil. § fe. ubi textus clare decidit, quod a damno excusetur, qui incendii arcendi gratia, ne ad aedes suas incendium perveniat, iusto terrore et metu aedes vicini destruxit et intercidit sive ignis perveniat ad domum suam sive non. Et adducitur per textum generalis ratio, quod verisimile est imminens damnum, quod iuste timeturu. Quemadmodum Bal. illum textum generaliter sumat et ex eo notat, dum dicit, quod quis possit destruere alienum, ne destruatur suum. Cum hoc videaturv magis causa defensionis quam offensionis factum et ex verisimili et iusto metu imminentis periculi sine ullo damno, iniuria et pena. Praeterea quando periculum est in mora, tunc l[egem] vel statutum impune contemniw potest, quia melius est in tempore occurrere periculo quam post laesionem remedium quaerere.

Es erscheindt auch hieraus, dieweil der hertzog, wie gemeldt, die von Goslar irer bergk- und huttenwergk gewaltiglichen endsetzt und dan den von Goslar die recuperation solcher entwerter posession, habe und guethere im rechten, wie gemeldt, erleubt, das alle schaden und entleibung der arbeither, so aus solcher erleubter recuperation ervolgt, ihme, dem hertzogen, als dem anfenger und vorursacher zuzemessen sein3. Derhalben so sollen auch von rechts wegen die von Goslar dem probst und convent zum Gorgenberg nicht dermassen, wie beschehen, sondern der hertzog zur erstattung costen, schaden und aller interesse condemnirt worden sein. Und dieweil solche recuperation im rechten erleubt, so hat den arbeithern nicht geburt, sich mit gewaldt widder solch recuperation zu setzen. Quia ubi a iure permissa est offensio, ibi non est licita defensio. Et ubi lex vel statutum concedit alicui aliquid faciendi facultatem, si ex actu taliter permisso sequitur homicidium vel aliud delictum, tale homicidium vel delictum erit impunibile. Und entschuldigt die arbeither nicht der befelich und gehais des hertzogen, dan die recht sagen, das der bevehl den mandatarium in malefitzsachen nicht endschuldige. Sie solten solchen bevehl nicht angenohmen haben, dieweil sie verisimiliter gewust, das der hertzog denen von Goslar die bergk- und huttenwergk mit lauteren gewaldt genohmen hatte. Solchs war und ist bei iderman des orts notorium und landtruchtig gewesen.

Zum andern seindt die von Goslar auch in dem hochlichen beschweret und vorletzt worden, das widder sie in dieser und anderen sachen, zuvorh und ehe sie als die spoliirten uff des chamergerichts urtheil, anno etc. 28 den 15. des Maj geoffnet, wirglich restituirt, volfaren und gesprochen ist worden, dan die recht sagen, quod spoliatus ante omnia restitui debeat et quod in spoliatum non plene restitutum nulla sententia etiam in criminalibus ferri possit. Und lauthed des chamergerichts urtheil wie volget: Dan zwischen itz gemelten partheien beider furbracht attentaten clage, die einweisung und vorfestunge ahm 29. Januarij in diesem, dergleichen den puncten der neuen petition, ahm 21. Octobris im 27. jare einkhomen, belangen, ist noch allem furbrengen zu recht erkandt, das durch angezogene entsetzunge, einweisunge und vorfestunge alles widder recht in hangender rechtvertigung und gethaner appellation beschehen, innovirt und attentirt und die dorumb abzuschaffen und zu revociren sein, als wir sie auch hiemit abschaffen und revociren, darzu die vorfestunge in vorigen standt und gedachten radt, hutt- und bergkherren in den gebrauch und bosess irer hutten, gruben, bergktheil, schmeltzens und vorkaufs allermassen, wie sie solchs vor der endsetzunge, innovation und attentirung ingehabt, gebraucht und besessen haben, setzen und restituiren als mit erstattung gerichts-, erlitten costen und schadens sampt allen endpfangen und uffgehaben nutzungen. Doch soll gedachtem hertzog sein furderung und gerechtigkait, so ehr in petitorio zu haben vormeint, hiemit unbenohmen, sondern vorbehalten sein. Und ob alhie gesagt wolt werden, das solch urtheil possessorii durch euere ksl. Mt. uff jungst gehaltenem reichstage suspendirt und uffgehoben worden were, sol sich doch nicht erfinden, das wir oder die unsern, so desmals uff bestimptem reichstage von uns vorordenet, in solch suspension oder aufhebunge gewilligt, sondern offendlich darwidder protestirt haben laut der notelen, so zu endt dieser supplication ist angeheft worden4.

Zum dritten, das die von Goslar widder Hg. Heinrichen auch uff den landfrieden geclagt und iglicher theil seine und der seinen erlittene iniurien prosequirt und also ire klage beiderseits zugleich gerichtlich furbracht und mutuae accusationes gewesen sein, derowegen solten sie auch nach besage gemeiner recht in allewege miteinander und zugleich ausgefurt und rechtlich endscheiden sein worden. Solchs ist jhe offenbarens rechten, welches niemandt verneinen magk. Dieweil aber solchs nit beschehen, so soll von gemeins rechtenx wegen die acht ire wirckung nicht haben, bissolang uff dero von Goslar accusationy auch gesprochen wurde, damit in dem falle keinem theil praeiudicium geschehen mocht, inmassen dan alhir das grossist praeiudicium ist als ehren, leibs und guts vorlust. Dan also sagt das recht, si apud eundem iudicem petamus et iudex me priorem tibi condemnavit, quo magis tu prior me condemnatum habeas, quoniam secundum sacras constitutiones iudicatum a mez petere non possis, priusquam de mea petitione quoque iudicetur. Daraus jhe clar erscheindt, das in zweierlei weise die stadt Goslar vorletzt worden ist, die eine, das beider theil clagen zugleich nicht geendet worden und gegen Hg. Heinrichen, irem reaccusatore, ehren, leibs und guts in faren stehen mussen, wie auch des hertzogen sache gefurdert und dero von Goslar vorschoben. Das befindet sich aus dem protocoll der acten.

Zum vierthen, das, wiewol von wegen Goslar ein fast noturftiges begeren des augenscheins halber beschehen und uff solche petition beschlossen, so hat doch das chamergericht uff solch petition nichts erkant, sondern hat in der heuptsache, ohne das das durch Goslar diffinitive beschlossen, und ungeachtet, das in denselbigen acten etzliche zeugensagen, in anderen klagen einbracht, repetirt sein worden, welche zeugensagen noch zum mehrem theil nicht eroffenet gewesen, vielweniger durch das chamergericht gelesen und bewogen, die vormeindt endeachturteil gesprochen, do inen doch von rechts wegen gepurt hat, mit solcher vormeinther urtheil, bissolang in dero von Goslar sachen auch beschlossen were worden, stillzustehen oder den partheien zu beschlissen uffgelegt oder aber jhe zum wenigisten fur sich selbst ex officio zu beschliessen, welches alles von inen vorblieben. Ob dan denen von Goslar wolt zugelegt werden, das sie sich selbst hetten uffgehalten in deme, das sie in 15 monaten nichts gehandelt, so wirdet sich aus dem protocoll clerlichen erfinden, das der hertzog 20 monat, do ehr zu handelen schuldig gewesen, stillgestanden, das auch ime uber solche 20 monat, ungeachtet dero von Goslar vleissig anruffend, noch funf monat als vormige des richtlichen protocoli, doruff sich die von Goslar referiren, zugelassen und vorgonnet, welchs jhe das chamergericht billich bedacht und ihn deme beiderseits gleicheit gehalten haben solt. Und erscheind aus diesem clerlich, das die von Goslar eben aus der ursach, das ire advocaten und procuratores in der sachen nicht procedirt und unvleissig gewesen sein sollen, vormuge aller recht in integrum restituirt werden sollen. Dan es wer die laesio offenbar und die ursach der restitution pillich und rechtmessig, zuvorderst, dieweyl die von Goslar sich in dieser sachen ires grossen schadens ahn denen, so yre sachen hetten furdern sollen, nicht erholen mugen.

Zum funften, das ihm hl. röm. reich bisanher also gehalten und in vielen kurtzen und langen jaren gebraucht worden, das viel hohes und nideriges standes, kunftigen schaden und vorderben zu vorkhomen, kirchen, clostere und andere gebeu, so inen sorglich und beschwerlich gewesen und daraus sie sich kunftiges schadens zu befaren gehabt, niedergelegt und abgebrochen haben, ohne das das wedder die odder etzliche derselbigen durch das kayserliche chamergericht procedirt were worden. Derowegen solten jhe die von Goslar die ersten nicht gewesen, die da widder solchen alten, herprachten gebrauch im hl. reich, auch furgewandthe babstliche und dero ordinarien indulta in die acht gesprochen weren worden. Consuetudo enim etiam mala, quae tolerata est, excusat delinquentem a poena, gl. est ad hoc ordinaria in c. denique 4. dist. et in c. sane ex. de tempo. appella. Nec est delictum nec delicti qualitas quod publica consuetudo permittit Bal. in l. quid sit fugitivus § apud Labeonem ff. de edi. edict.

Zum sechsten, das die von Goslar jhe und alle wege des erbietens gewesen und noch, ob sie jhemandt in abwendunge solcher irer hochbeschwerlichen noth, sorge und fhar und anligend civiliter beschwert oder nochteil zugefugt hetten, sie weren geistlich oder weltlich, das sie sich mit denselbigen nach aller erbar und pillickait wolten vorgleichen, wie sie dan auch wirgklich erzeigt in deme, das sie sich mit vielen derselbigen vortragen haben, ohne das das sie es aus oberzelten ursachen schuldig gewesen weren. Daraus jhe zu vormercken, das die closter nicht zu vordrus und has der religion, wie denen von Goslar zur unschuld uffgelegt wirdet, sondern zu errettung irer leibe, guter und gemeiner stadt durch etzliche sondere personen abgethan und zum theil ausgebrandt, doch ohne befelich des radts.

Zum siebenden ist offenthliches rechten, das ein gemein stadt und universitas criminaliter nicht mag gestraft werden, sondern soll die peinliche straff in ein burgerliche gewandelt werden. Dan sonst wurden viel unschuldiger leute widder alle gothliche, naturliche, gemeine, beschriebene rechte gestraft, wiewol mahn darmit nicht gestanden haben will, das die von Goslar delinquirt oder etwas widder den landfriden gehandelt haben. Im fall aber solch vermeint, nichtig achturtheil widder die stad Goslar, wie nicht ist, bestendig und sie, die stadt, derohalben uberfals, ja endlicher zersteurunge und ausreutung gewertig sein solte, wes wolt doch zuletzst der schaden anderst sein dan des reichs und also euerer ksl. Mt., zufurderst der ort, dan euere ksl. Mt. ausserhalb der stadt Lubeck und Goslar keine mehr im gantzen land zu Sachsen haben.

Zum letzsten, weyl Hg. Heinrich seine klage uff ein vormeint interesse, das ehr sich von wegen des eroberten stift Hildesheim vormeindlich undernomen und angemast, gegrundt hat und aber durch bapstliche, rechtliche urtheil, den 27. Augusti dieses nechst vorschienen 40. jares vor der vormeinthen achturtheil geoffenet, ausfundig und notorium worden ist, das ehr, der hertzog, kein interesse ahn solchem stift, vyl weniger den angezogenen clostern und kirchen jhe gehabt5, wie auch solchs die belehenung itzigen Bf. zu Hyldesheim und seiner fstl. Gn. vorfaren, von euerer ksl. Mt. aus gegrunthen, bestendigen ursachen gevolgt, offendlich erweisen. So volgt, das ehr von wegen solchs angemasten interesse kein klage im rechten gehabt und das ihme die exceptio: tuaaa non interest, tu sine actione experiris, widderstehen. Dan wie hat ehr von wegen des vormeinthen interesse, das bei ihme inhalt kayserlicher belehenung und bapstlicher urtheil nie gewesen, auch sonst in ansehung der recht nicht hat sein konnen, widder die von Goslar klagen mugen?

ab Aus disem und andern ursachen mer, in actis deduciert, erscheint clerlich, das die von Goßlar durch die vermeint achturteil zum hochsten verletzt, beschwerdt und, wie davon geredt wil werden, nit gnugsam defendirt sein worden. Und dieweil Goßlar ein reichstat und dem hl. reich one mittel zustendig und also ain glidmas des hl. reichs ist und im rechten einen minderjärigen und der kurchen vergleicht wurd und derohalben von rechts und pilligkeit wegen widder sollich lesion aus erzelten ursachen billich restituirt werden soll, dem allem nach, so ist an euere ksl. Mt. als unsern ainichen, rechten herren und schutzer und zur dero Mt. wir nach Got alle unsere ainiche zuflucht haben und sollichs pillich geniessen sollen, unser underthenigst bitte, euere ksl. Mt. wollen in disen obvermelten beschwerden sich unser allergnedigst als ain gutiger keiser erbarmen und aus den angezaigten, gegrundten ursachen, sonderlich, das dieselbig widder recht, unserthalber und gemeiner stat als eins communsac unverschult, die auch also vermuge der recht und euerer ksl. Mt. und des hl. reichs ordenung, sonderlich erst nach den 13 jaren, in wilchen vil unschuldiger menschen erst geporenad und unmildiglich zur straff leibs und guts verdampt, nit hat mugen noch sollen in die acht, zuvorab one euerer ksl. Mt. sondern bevell oder vorwissen erclert werden, obgemelt als craftlos oder nichtig gnedigst cassiren und sonderlich auch umb des willen, das usser solchem im hl. reiche vil unrats entpörung, blutvergissung, krig und andere unzalbere beschwernussen ervolgen mugen, aus ksl. Mt. machtvolkomenheit gar ußheben [sic!], und die sachen den durchleuchßigsten, hochgebornen Kff. Pfaltz und Branndennburg, unsern gnedigsten herren, anstat euerer ksl. Mt. von neuem zu hören, uff die vorgeubten acten oder, das noch furbracht werden möcht, den rechten und pillicheit nach endliche erkantnus zu thun und also obgeschriebenen beschwernussen zu begegnen, wie dann euere ksl. Mt. solches vermuge gotliches und aller recht und pillicheit gnedigst thun mugen und sollen, in sonderheit aber auch in erwegung, das wir arme uff euerer ksl. Mt. ernstlichs ansuchen und begerendem bevell nach, uff ergangenem reichstage zu Augsburg–ab geschehen, von unseren erlangten rechten, das wir doch zu thun nicht schuldig gewest, itzlicher massen, mit hinderlegung des vorkaufs bishier ein gute zeit umb forcht willen gedraueter peen zu weichen, gedrungen worden, wiewol wir darwider zu unser noturft heftig protestiren lassen und uns des zum hochsten beschweret haben, aber alles in hoffnung, mit der zeit bei euerer ksl. Mt. gnade und enderung zu erlangen nach gelegenheit der sachen und noturft des hl. röm. reichs.

Im fall aber, do euere ksl. Mt. dieser zeit einig bedencken hette, obgemelte urtheil nicht also abzuschaffen, wie wir dan hoffen beschehen werde, so bitten wir doch euere ksl. Mt. wollen aus oberzelten ursachen und hochsten beschwernussen uns zum wenigsten in integrum restituiren und die sache daruff hochgedachten beiden churfursten, wie obstehet, befelen und in deme oder sunst durch andere fugliche wege widder obvermelte, vermeinte urtheil und acht aus euerer ksl. Mt. miltigkeit und volkomenheit uns also gnedigist vorhelfen, damit wir doch bei euerer ksl. Mt. als ein armes, underthaniges glidt vor endlichem vorderben und austilgung, auch vor unrechtem gewaldt pleiben mugen6.

Anmerkungen

1
 Zur Datierung der Übergabe vgl. Johann Hardt und Berthold Achtermann an Bgm. und Rat von Goslar, Regensburg, 1541 Mai 18, Goslar StadtA, Bestand B, Paket 870 RS Nr. 473, pag. 1–2 und 53–66, hier pag. 57–58 [Nr. 660]. Demnach ist die Frankfurter Aktennotiz zur Supplikation Goslars zu korrigieren, vgl. Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 909, fol. 32r: Hieher gehort die supplikation der statt Goßlar, die vermeint acht belangent, den 22. Aprilis anno etc. 40 [sic!] der ksl. Mt. zu Regenspurg ubergeben, welche sunderlich geschrieben.
a
 Ergänzt nach B, C und D.
2
 Zu dem Konflikt zwischen Hg. Heinrich von Braunschweig und der Stadt Goslar um strittige Bergwerksrechte von 1525 bis 1541 vgl. Meier, Paul Jonas: Der Streit Herzog Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel mit der Reichsstadt Goslar um den Rammelsberg, Goslar 1928 (Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte Bd. 9), S. 9–105, bes. S. 43–105.
b
 In B und D: pruchen.
c
 In B: previern; in C und D: privieren.
d
 Fehlt in B und C.
e
 In B: abscheid.
f
 In C: so mercklicher.
g
 In B: vortreyben.
h
 Nach B, C und D korr. aus: uns.
i
 Ergänzt nach B, C und D.
j
 Nach B, C und D korr. aus: fracte.
k
 In B, C und D: funften.
l
 In B, C und D danach: gegrunte.
m
–m Nach B ergänzt, da in A an dieser Stelle zwei Seiten fehlen.
n
 Nach C und D korr. aus: domu.
o
 Nach C und D korr. aus: zuthar.
p
 Nach C und D korr. aus: dann.
q
 In B: promissa.
r
 In B: quaelibet.
s
 In C: expulsare.
t
 In B: perventio.
u
 In B: tenetur.
v
 In B: videretur.
w
 Nach B, C und D korr. aus: conteneri.
3
 Ähnlich auch in der Erklärung Goslars zur Widerlegung einiger Behauptungen Hg. Heinrichs von Braunschweig, o. Datum, Dresden HStA, GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermög einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 347r–349r, hier fol. 348v–349r zum Hergang und zu seiner Rechtfertigung.
4
 Beilage zu A: Protestation der Goslarer Reichstagsgesandten vor dem Kaiser und seinen Räten am 19. Oktober 1530 gegen die Sequestrationsverfügung, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermög einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 345v–346v (Kop.)
x
 In B: friden.
y
 Nach B, C und D korr. aus: sachen.
z
 Ergänzt nach B, C und D.
5
 Vgl. dazu die Erklärung Goslars zur Widerlegung einiger Behauptungen Hg. Heinrichs von Braunschweig, o. Datum, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermöge einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 347r–349r, hier fol. 347r–348v zur Lage und zum rechtlichen Status der in Frage stehenden Klöster und Kirchen.
aa
 In B: qua.
ab
–ab Ergänzt aus B, da in A an dieser Stelle zwei Seiten fehlen.
ac
 Ergänzt aus C und D.
ad
 In C: gestorben.
6
 Vgl. die Supplikation der Reichsstädte an den Kaiser zugunsten Goslars, Regensburg, [1541 April 30], Nürnberg StA, E-Akten 126, unfol. (Kop.): Welchermassen eur ksl. Mt. und des hl. reichs stat Goßlar zu irem entlichen verderben beschwert, das werden eur ksl. Mt. auß der supplication, von irenwegen ubergeben, allergnedigist vernemen. Solte nun eur ksl. Mt. der armen stat auch nit mit gnediger, wurcklicher hilf erscheinen und sy also von meniglich verlossen, so ist ye nichts anders irenhalben zu gewarten und vor augen, dann das sie von irer ksl. Mt. und dem hl. reiche von iren vheinden abgestrickt und zu irem verderben, auch eur ksl. Mt. und des hl. reichs schmelerung entlich außgetilget werden. Dieweil dann dem also (und wie wir bericht, sie, die von Goßlar, wo ir sachen nachmaln der gebur nach examinirt und erortert, im rechten gegrundt sein solten), so ist an eure ksl. Mt. unser underthenigst, hechst bit, die wolle zu Gottes ehre und umb der gerechtigkeit willen (zu welchem eure ksl. Mt. von der gantzen welt zum hochsten geneigt zu sein belobt und erkennt wirdet) ir, der armen stat Goßlar, inhalt ubergebner supplication oder sonst durch ander fuglich wege allergnedigst zu hilf kumen und sie vor sterben und verderben gnedigst erlosen und ein sollich einsehen thun, damit sie doch vor unbillicher gewalt und bei der billicheit, auch eur ksl. Mt. gnedigstem schutz und schirm pleiben mugen. Das umb eur ksl. Mt. werden die von Goßlar mit irem leib, gut und plut allem vermugen nach und unsere obern mit allen willigen, gehorsamen dinsten zu verdienen underthenigist bereidt erfunden werden. Eur ksl. Mt. die ellend, verlassen stot in eur ksl. Mt. gnedigsten schutz, schirm und hilf, auch unsere obern und uns zum underthenigsten bevelhende. Zur Datierung der Übergabe vgl. Johann Hardt und Berthold Achtermann an Bgm. und Rat von Goslar, Regensburg, 1541 Mai 18, Goslar StadtA, Bestand B, Paket 870 RS Nr. 473 , pag. 1–2 und 53–66 (Ausf.), hier pag. 58 [Nr. 660]. Zum Konflikt zwischen der Stadt Goslar und Hg. Heinrich von Braunschweig vgl. Täubrich, Herzog Heinrich der Jüngere, S. 114–122, S. 136–137 und S. 145–147.