[1.] Mögliche negative Auswirkungen einer Nichtbefolgung des Kölner Reichsabschieds; positive Folge einer Teilnahme am nächsten Reichstag; [2.] Vorherige Beratung der Landstände über den Gemeinen Pfennig; [3.] Empfehlung zur Übersendung dieses Ratschlags an den Ks.

Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 9847/8, fol. 97a u. b, Konz.

Zu beratschlagen, ab von unsern gnst. und gn. Hh. dem abschyd zu Collen2 zu geleben und nachzugehen, auch der nesten reichstag personlich zu besuechen ader zu beschicken sey ader nicht

[1.] Erstlich ist zu bedenken, so von yrn ftl. Gn. dem abschyd nicht gelebt, auch der kunftig reychstag nicht besucht ader beschigkt wurde, was ungnad solchs yrn ftl. Gn. bey ksl. Mt. wyrken würde, auch grossen abfal bey Kff. und Ff., dye dysen abscheyd gemacht und bewylliget, mit betrachtung, das yre ftl. Gn. yr rete dorbey gehabt, dye von wegen yrer kftl. und ftl. Gn. yn solchen abschyd mit gewylliget.

Dorneben zu bedenken, woe yr kftl. und ftl. Gn. solchs wegern wurde, das es yren Gn. yn yren grossen obligenden sachen kegen ksl. Mt. und den stenden mergliche hynderung und nachteyl geberen wolte.

Und ym wyderfal, woe yr ftl. Gn. dem abscheyde geleben und den reichstag yn eygener person besuchen wurden, were trostlich zu hoffen, das yr kftl. und ftl. Gn. alle yre sachen zu besserem und schleunigerem austrag füren mochten, auch yn reichshendeln vil guts wirken wurden.

[2.] Und so yre kftl. und ftl. Gn. dem abschyd zu geleben gemeynt, das alsdan yre Gn. yre landschaften des gemeynen pfenigs halben zusammenverboten [= zusammenrufen] und den abschyd zu Collen des artikels halben vorhalten liessen.

[3.] Auch das unser gnst. H., der Kf. [Friedrich von Sachsen], den ufgelegten rat ksl. Mt. nach vermug des abscheyds zuschickte, nachdem solchs ane seyner Gn. unkost geschicht.