München, HStA, KÄA 1970, fol. 36, Orig. Pap. m. S.

Hg. Ludwig (von Bayern) hat auf Hg. Wilhelms letztes Schreiben (Nr. 127) ganz brüderlich und freundlich reagiert und erklärt, er wolle angesichts der dargelegten Erfordernisse und Obliegenheiten seines Bruders durchaus Geduld beweisen. Allerdings benötigt er für seinen Unterhalt und zur Rückzahlung von Schulden einen höheren als den von Hg. Wilhelm bewilligten Betrag. Sie selbst haben festgestellt, dass die Schulden geringer sind als erwartet und nur gemacht worden sind, damit Hg. Ludwig nicht in jungen Jahren seine Kreditwürdigkeit verliert. Außerdem sind sie beide zwischenzeitlich vom Ks. angewiesen worden, mit den hgl. Räten über einen Unterhalt für Hg. Ludwig zu verhandeln, der ungefähr dem von ihm verlangten Betrag entspricht. Bitten und mahnen deshalb Hg. Wilhelm, die von seinem Bruder benötigte Summe zu bewilligen. Er wird sich dann sicherlich in den zwischen ihnen schwebenden Angelegenheiten kompromissbereiter zeigen.