Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Übersendung ihrer Replik zur Stellungnahme des Regiments zu den Vermittlungsvorschlägen (der ksl. Kommissare); [2.] Deren Beharren auf einen Abschluss der Ausgleichsverhandlungen in Worms; [3.] Drei mögliche Szenarien für die weitere Entwicklung; Wiederholung des Wunsches nach einer Reise Ludwigs von Boyneburg nach Worms; [4.] Hinweis zur Bezahlung der Zehrungskosten.
Kop.: Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 251, fol. 117a–118b (Vermerk am Ende des Schreibens: Mit disem brive ist Helderigkhusen zu Wormbs usgeriten 5a feria Thome Cantuariensis 1513 [30.12.12]); Ebd., fol. 112a u. b, 116a, 114a.
[1.] /
[2.] Nu ist uns sidder anders mer zugestanden, das uns zu weiter botschaft bewegt, und nemlich, als wir heut fur den commisarien in handelung und unser fursatz das gewesen, ob wir mochten der zerung halben zu endschaft kommen und erlangen, was darüber mere zu volzyhen were, das solchs in Hessen, so Landgf. Wilhelm dahin komen, volzogen werden soll, in dem ist uns begegent, dy commissarien haben befelh, zwischen Landgf. Wilhelm und den regenten lut des spruchs1 entlich zu handeln. Der zeyge an verschreibung, schuld und zerung. Darüber haben sie allenhalb befelh, dem entschaft zu machen. Nu haben wir ine ubergeben register, dy zerung und schuld eygentlich zu vernemen. So ubergeben sy uns hiemit dy copien der /
[3.] So nu dy sachen also geen woln, als auch der spruch,/
Der erst, so wir mit unfügen und unglympf davon schieden, steet zu besorgen, ksl. Mt. wird mit solchem ernst nachvolgen, damit ers zu seinem gefallen brengt, wy wir euch zum teil angezeigt.
Der ander, sal man widerhaltung und argument suchen, begegent uns bereit, so müsse ksl. Mt. daryn clerung tun. Das steet zu besorgen, es wird zum reichsdage gezogen und in dy langen druhen gespilet und darunder Landgf. Wilhelms zerung sovil grosser.
Der dritt, so man aber der commissarien meynung nach handeln sal, so müß man warten, was sy sprechen und sich dargein nicht rympfen [= die Nase rümpfen], auch darinnen kein wegerung suchen.
Wan nu dy sach solt zu endschaft kommen und furter kein huntshar unter woln gehackt werden, was man daruf legt, wer dest baß bewandt [= verwendet, investiert]. Hirumb achten wir mer dan for hoch von noten, das ir, H. landhofmeister [Ludwig von Boyneburg], euch selbst erhebt und herkommet, damit in der sach dest statlicher gehandelt werden /
[4.] [Zettel:] Wo dy sach also gud und zu entschaft geen würde, so will geld zum usquiten [= zur Begleichung] der zerung darzugehoren, zum andern mocht man zeit erlangen.