Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Weisung, die bisherige Nichtbewilligung eines Darlehens gegenüber dem Ks. zu begründen; [2.] Voraussetzungen für die Gewährung des Geldes; Ablehnung einer ksl. Vermittlung in den Konflikten Nürnbergs mit seinen Widersachern; [3.] Weisung, eine Achtlösung der Beteiligten am Forchheimer Geleitbruch zu verhindern; Wunsch nach Wiederbeitritt Hg. Wilhelms von Bayern zum Schwäbischen Bund.
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 70, fol. 86b–87a, Kop.
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[2.] Und darauf wollest irer Mt. unser taglich obligen und beschwerden, so uns mit dem gleitbruch, auch andern tatlichen handlungen begegnen, was uns auch nun etwolange jar here dergleichen fur andere commun zugestanden ist und dabey den merklichen ufgelaufen costen, das täglich ausgeben, daryn wir fur und fur stehen, das uns auch solchs alles zu vilfeltiger purgerlicher purd als steur, ungelt, ewiggelt und anderm zu verkaufen bedrangt hab, zu erkennen geben. Uber das alles haben wir uns entschlossen, irer Mt. 3 [000] bis 4000 fl. zu leihen uf gnugsam obligation, in hoffnung, ir Mt. wurde das zu gn. gefallen annemen und gemainer unser stat Nurmberg und unser gn. Ks. sein. Wollest doch dem brobst, der onzweyfelich bey solcher antwurt auch sein wirdet, in gehaimbd und vertrauen entdecken, das uns kainswegs gelegen sey, das ksl. Mt. zu uns komen oder sich einicher handlung zwischen unsern widerwertigen oder dem Mgf. Cazimir [von Ansbach-Kulmbach] understen sollt, wollten auch ksl. Mt. vil lieber 4000 fl., solchs nit zu tun, dann zway [tausend] oder drey [tausend], sich darein zu begeben, darleihen, in ansehung frucht und unfrucht, so uns unsers bedunkens /
[3.] Und darauf wollest auch die ksl. Mt. underteniglich ersuchen und vleis tun, ain muntlich zusagen herauszubringen, das ir Mt. unser widerwertigen nit restituiren, von der acht absolvirn oder ichtzit anders uns und [Bf. Georg von]Bamberg zuwider handeln wolle, das dem cammergerichtischen proces entgegen sey, dweyl wir kuntschaft haben, das sich etliche derselben unser widerwertigen des bambergischen gleytsbruchs vernemen lassen, wissen und verwenung bey ksl. Mt. zu haben, das sy irn willen mit einem geringen gelt wider uns erheben werden, dabey auch ir Mt. ersuchen, das ir Mt. ob dem gemeinen [Schwäbischen] pund halten und Hg. Wilhelm [von Bayern] vermogen wöll, den anzunemen, mit anzaig, das uns sonst und on das nit geholfen sey oder wird. Solch ir Mt. zusagen mocht uns dannocht hiernach nit undienstlich, sonder erschießlich sein, mit den fugen und bester schickligkeit, wie du zu tun wol waist. Daran erzaigst du uns gut gefallen, mit freuntschaft gegen dir zu bedenken. Datum eritag nach letare 2 stund nach mittag 1513.