Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Empfang der Weisung zur Heimkehr; [2.] Seine vergeblichen Bemühungen um die dafür erforderliche Erlaubnis; [3.] Befremden über das ihm verweigerte Zehrgeld; [4.] Bitte um Geduld mit seiner Rückkehr.
München, HStA, Gemeiners Nachlass 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (eigenhändig).
[1.] Gruß. Peter [Weißer], pot, ist an sambztag [30.4.13] pey vier stunden auf den tag zu mir kumen, geantwort ainen brief [liegt nicht vor], von euer weishait, auch ainer erbern gemain ausgangen. [Ich habe] seins inhalts vernomen,[dass ich] abermals, wie vor weschehen, pey meinen pflichten, von stund an haimzukumen, ervodert. Wo ich das nit tue, sol ich auf mein selbst costung, gemainer stat an schaden, zieren, auch den knecht anhaimszeschicken, wie dan in euerm schreiben gemelt ist etc.
[2.] Hab ich alspald den poten mit dem brief zu meinem gn. H. Bf. [Wilhelm] zu Straspurg als verordent von ksl. Mt. an hofmaisters [Wilhelm von Rappoltstein] stat gewisen, der aber den brief nit annemen wollen, diweil er an den hofmaister gestanden ist. Also pin ich mit dem poten zu dem von Straspurg gangen, sein Gn. gepeten, den brief anzenemen, meins versehens nit anders in sich halt, dan das mir haimzeziehen gnediglich vergunt wird. Also hat sein Gn. den brief vom poten angenomen, dannoch nit offen wollen und weschiden auf montag [2.5.13] fur den hofrat, als pot und ich getan.
Pin ich hinein fur di rat gevordert, mir euer weishait wegern furgehalten. Hab ich sein Gn., auch ander rat mit hochem vleis, auch mit untertanigkait gepeten, mir auf meiner Hh. und gemain schreiben, so sy mir auch geschrieben und pey meinen pflichten ervodern, genadiglich haimzeraiten vergunnen wollten. Darauf [haben sie mir] den abschid geben, dy röm. ksl. Mt. habe inen mit ernst wevolhen und ytzund auf ain neus wider geschrieben [Schreiben liegt nicht vor], weder Ff. noch ir potschaft, auch ander geschickten, zum reichstag erschinen, kains //wegs abeziehen erlauben noch gestaten sollen. Ir befelch sey auch, als vil der hie und noch zuekumen, peyainander zu wehalten und mügen aus irm wevelch der von R[e]g[e]nspurg schreiben nach mein pet kain volg tun, und mir wider von ksl. Mt. wegen wevolhen, nit abzeziehen, sunder also pey andern hie verharen.
Dan ich sunderlich den kamerrichter Gf. [Sigmund] von Hag gepeten. Sagt mir, wo man mirs tet, wolt ain ander auch haben etc. Dieweil ich abermals nit merers auf euer weishait und gemain schreiben und mein pet urlaub erlangen mügen, das man mocht gedenken, als het ich nit vleis getan oder ichs nit recht gemerkt, het ir Gn. euer weishait selbst zuezeschreiben. Sind sein [Gn.] willig gewest, wie ir in irer Gn. schreiben [liegt nicht vor] vernemen werdt. Dannoch di gunst getan, wo man ainen andern an mein stat her verorden, alsdan müg mir haimzereiten vergunt werden.
Darauf pey etlichen meinen Hh. und gueten freund, di der stat, auch mir guetz gunen, rats gefragt. Di sich haben horen lassen, das es kainswegs fur euer weishait noch gemaine stat, auch für mich nit [gut] sey, auf solchen irer ksl. Mt. wefelch hinweckzutun. Würde euer weishait und mir zu grossen ungnaden und pey ksl. Mt. zu grosser verachtung geteuchts werden, ursach, das numals sein hare [= Verweilen] nit lenger erleiden müg, diweil man so lang hie gelegen ist. Solcher ungenad wer gemaine stat nach irer gelegenhait nit notdurftig, als euer weishait selbst wol wedenken müge.
[3.] // Euer weishait meldet auch, wo ich mich nit zu stund hie erhueb, mir di zerung abgeschaft. Ist frembt ze horen und ich doch von euer weishait und gemainer stat wegen ausgeschickt und vil lieber dahaim weliben sein wolt, als paid rat1, mein Hh., wol webist ist, und auf euer weishait so hoch ersuechen darzu vermugen hab lassen und also hie verheft und ich von meiner person wegen nit hie pin und auf den uberantworten gewelt und meinen wefelch nach, als vil ich hie ervodert, gehandlt und noch tun muß, auch ain ander, der [an diese] end an mein stat geschickt wird, nit merers tun mag. Darumb ich auf mein kostung nit schuldig pin. Darauf ich verhoff, mich an zerung nit lassen wurden und den Jacob oder ainen andern mit zerung fuderlich herabfertigen. Das ist an euer weishait, auch ain erberge gemain mein fleissig pit, dan ich Jacoben gueter mainung und nit, das ir ine oben wehalten solt, hinauf aus den ursachen, in meinem schreiben, euer weishait geantwort, befunden, darumb hinaufgeschickt hab. Will mich dannoch versehen, er sey auf mein schreiben auf dem weg, herabzeziehen. Wo ich gleich urlaub erlangt, het ich des knechts noch kain zerung, haimzeziehen, gehebt. So pin ich dem wirt, ich am montag vergangen [2.5.13] gerechent, 9 fl. und auch etlich weißpfennig schuldig und was numalen verzert wird, des vertrauens, als ir mir zu tun schuldig, mit zerung nit verlassen wird. Pit auch, wollet ainen andern an mein stat orden und mich hie abfertigen lassen.
[4.] // Gunstigen, lb. Hh., ir mügt wol achten, das mir die weil nit kurz hie ist, als [Georg] Meilinger wol waiß, und nit lieber dan dahaim pey weib und kind, auch pey euer weishait sein wolt. Diweil es aber di gestalt hat, muß ich also geduld tragen. Ich verhoff, ee ain [Hans]Solner herabkum, es wird hie sein end haben, damit wir auch mit gnaden abgefertigt wurden, diweil man sovil darauf gewart hat. Der rechnung halben, so ich anhaim kum, wird nit mangls haben, erber, guet rechnung zu tun, und das mein euer weishait und gemain sunst auch notdurftig weren, hab ich mich ein guete zeit nit gespart, als vil mir müglich, neben und pey euer weishait gehandlt und noch gar tun will. […] Datum am eritag des hl. creuz tag Ao. 13. […]