Druck: Harpprecht, Reichs-Archiv, Nr. CCXVI (p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Zyprian von] Serntein).

Hat aufgrund der auf dem Trierer Reichstag (1512) durch verschiedene Reichskammergerichtsbeistzer gegen ihren Kollegen Dr. Dietrich Reisacher vorgebrachten Beschwerden (vgl. Nr. 264 [7.]) diesem das Beisitzeramt gnädiglich erlassen, ihn aber nit entsetzt. Dagegen haben EB Leonhard von Salzburg, Hg. Wilhelm von Bayern und andere Angehörige des Bayerischen Reichskreises ins Feld geführt, dass eine Entlassung ohne Tatnachweis dem Beschuldigten üble Nachrede einbringe, aber auch ihr eigenes Ansehen beschädige. Da bislang tatsächlich gegen Dr. Reisacher nichts vorgebracht worden ist, was seine Entlassung rechtfertigen würde, befiehlt er, diesen sein Beisitzeramt wieder ungehindert ausüben zu lassen, zumal EB Leonhard und Hg. Wilhelm noch keinen Ersatz für ihn benannt haben. Er selbst wird auf dem kommenden Reichstag der gedachten Injurien Klag und Rechtfertigung halb samt des Reichs Ständen weiter handlen, wie sich gebührt.