Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8183/4, fol. 189a–190a, Konz.
Hat durch Hg. Georg von Sachsen erfahren, dass sie sich in der gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzung nach besten Kräften für dessen Belange eingesetzt haben. Und wiewol sich yetzo Karl von Egmund, der sich nennt Hg. von Geldern, understee, in den benenten Frieslanden dem, der sich nennet Gf. [Edzard] zu Embden, allerlay eingrif ze tun, ime auch etlich stett und geslosser eingenomen und noch in teglicher übung sein sulle, dies Friesland in sein gewaltsam zu bringen, so habe er euch doch in solher gegenber gesehen, daz er ganz der ungezweifelten hofnung seye, wo ime von uns und dem hl. Reich hilf und beystand beschee, sich mit eur hilf des gedachten Karls von Egmund und aller seiner widerwertigen zu erweren. Er (der Ks.) ist deshalb als Beschirmer Frieslands von Hg. Georg um Unterstützung gegen seine Widersacher gebeten worden. Da er dazu bereit ist, hat er in besagten und anderen Reichsangelegenheiten einen Reichstag ausgeschrieben, an dem er persönlich teilnehmen will. Hofft, dort die Reichsstände dazu bewegen zu können, zur Rettung Frieslands eine ansehnliche Hilfe zu bewilligen, die zusammen mit seinem eigenen Beitrag Hg. Georg zukommen soll. Ersucht die Adressaten, bis dahin weiter gehorsam zum Hg. zu stehen und sich durch die Praktiken Karls von Egmont nicht beirren zu lassen, vielmehr weiter Widerstand zu leisten und auf die Reichshilfe zu warten.