Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ersuchen der ksl. Kommissare an die Oberrheinischen Kreisstände um Beratung über eine Bestrafung Franz von Sickingens; deren Antwort; [2.] Anhörung der Freunde Sickingens; Ersuchen der Kreisstände um einen achtwöchigen Stillstand in der Fehde; [3.] Ablehnung der Forderung durch Sickingen.

Kop.: Frankfurt a. M., IfStG, Reichssachen II Nr. 419, o. Fol. (auf dem Deckblatt: Der abscheit zu Landau); Köln, Historisches A., Best. 50A 43, fol. 17b.

[1.] Werbung der ksl. rete, das die röm. ksl. [Mt.], unser allergnst. H., sie abgefertiget, den stenden zu erkennen zu geben das mutwillig furnemen, so Franciscus, der sich nennet einer von Sickingen, gegen einer erbaren stat Wormbs wider den landfriden und des Reichs ordenung furgenomen hab, darin mithelfen zu ratschlagen, wie das gestraft werden soll. Daruf sich die geschickten dieser schriftlichen antwort [Nr.527] einhelliglich entschlossen haben.

[2.] Item nach gehaltem ratschlag sin Franciscus von Sickingens freuntschaft erschienen und begerten, sie zu verhoren. Das also bescheen und am anfang angezeigt das ksl. usschriben [Nr.526], darin Franciscus sins adels entsetzt sy, darby ein instrument [liegt nicht vor], das sich Franciscus von solcher beswerung berufen hab, diwil er unverhort also entsetzt sy.

[3.] Haben die geschickten antwort geben, sie wollten, Franciscus hette sich im handel baß bedacht, dan er sy mit der tat und sins feintbriefs lut des landfrides in die acht gefallen und keiner erclerung nit ferner noit. Konnen ine weyter dißmals antwort geben, aber das er sin fehede acht wochen anstelle, wol man solichs an ksl. Mt. langen lassen. Das Franciscus nit hat annemen wollen, sunder diese nachfolgend schrift [Nr.528] inen ubergeben. Das die ksl. rete und geschickten gescheen lassen haben und gesagt, sie befelen es Got und der zeit.

Anmerkungen

1
 Die Datierung ergibt sich aus Nr.527.