Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nochmalige Bitte um Maßnahmen zur Abstellung der Gewalttaten im Reich.

Kop.: A) Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 63, fol. 100a–101a (Überschrift: Auf dinstag nach assumptionis Marie etc. [18.7.17] ist dieß nachvolgend in der menzischen canzley gelesen worden); B) München, HStA, KÄA 3137, fol. 248a–249a; C) Bamberg, StA, Hst. Bamberg, Geheime Kanzlei Nr. 9, fol. 108b–109b (Überschrift fast wörtlich wie in A); D) Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 10, Nr. 2 Q, fol. 36a–37a (Überschrift: Uf montag post assumptionis Marie [17.8.17]); E) Köln, Historisches A., Best. 50A 45, fol. 147a–148b (Überschrift: Enderung des furgeschriben briefs [wohl Nr.765/II], wie der an ksl. Mt. von stenden usgangen ist uf dinstag post assumptionis Marie); Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 10181/7, fol. 114b–115b (Überschrift wie in A); Karlsruhe, GLA, Abt. 50 Nr. 12, o. Fol.

/100a/ Gruß. Allergnst. H., euer ksl. Mt. haben wir als diejenen, die derselben, des hl. röm. Reichs und ganzer teutscher nation ere, nutz, ufnemen und woilfart (wie billich und wir auch zu fordern schultig sein) gern gesehena, der beswerlichen, offenbare[n], ungeburlichen ingriffe, plackerey und beschedigong halben, so sich allenthalben ereugen, der keyn aufhören und teglichs mern, tun schreiben [Nr.765/II] mit anregung, wo die stattlich nit verkomen, was beswerlichheit, nachteyl und schaden nit allein den hantirer, kaufs- und gewerbsleuten, stetten und andern, so die straßen brauchen, sonder euer ksl. Mt. zuvor, allen stenden und oberkeyten doraus en[t]stehen und zuwachsen mogen, mit underteniger, vleißiger, dienstlicher bitt an euer ksl. Mt., das dieselb gn. insehens haben und solichs, zum forderlichsten es ymmer seyn kont, abwenden wolt, ferners inhalts derselben unser gehorsamenb schrift etc. /100b/ Wiewol wir nun in keyn zweivel setzen, auch der troistlichen hoffnong seint, euer ksl. Mt., als die zu solichem one das gn. und geneigten willen tragen, dasselbig in gedechtnus und zu keynem vergeß noch verzog gestelt [hat], sey des auch in steter ubung, so haben wir doch in betrachtung der ubersweren, seltzamen, geswinden, unlydlichen unfaren [= üble Handlungen] und leuften, yntzt swebend, darab und -aus, so nichts darzu getan und sye also ungestraft blieben, die kunftige fele unsichererc und ferlicherd, auch, ewohien die–e wurzeln und dienenf werden, woil zu bedenken, zu trachteng und zu vermuten, euer ksl. Mt. als unserm allergnst. H., desselben wider zu erinnern, aus betroglicherh nottorft nicht kunden noch wollen underlaßen, abermals underteniglich und mit dem hochsten vleis auch dienstlich bittende, euer ksl. Mt. geruhichi und woll es forderlich vor handen nemen, ingedenk sein und beherzigen, auch diesen der sachen halben furgenomen reichstag, es sey dan solichs zuvor wyter bedacht, beraitschlagt und geburlich versehongj gescheen, wie dan euer ksl. Mt., des hl. röm. Reichs, unser und aller stende groiße nottorft erheischt, nit zurtrennen noch zurruten laißen. /101a/ Des wollen wir umb euer ksl. Mt., zusampt dem, ir Mt. ein gut, loblich werk tut, unsers hochsten vleis underteniglich verdienen und damit ir Mt. als unserm allergnst. H. bevehlen. Datum etc.

Anmerkungen

a
 D sehen.
b
 C getan; D, E getanen.
c
 B, D unsicherheit.
d
 B felicheit.
e
–e E wo sie hier.
f
 B sich denen.
g
 B, C, D, E erachten.
h
 B, C, D, E betrenglicher.
i
 B, C, D, E geruche.
j
 E versehen und.