Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Ksl. Reichsaufgebot gegen Franz von Sickingen mit Ladung der Reichsstände zu einem Reichstag nach Mainz; [2.] Übergabe einer Supplikation Bf. Reinhards von Worms gegen die Rst. an die versammelten Reichsstände; deren Weiterleitung an den Ks.; dessen Reise nach Österreich; seine Antwort auf die Supplikationen Bf. Reinhards und des Wormser Klerus.
Worms, StadtA, 1 B Nr. 1945/1, o. Fol., Kop.
[1.] Ao. domini tausentfunfhundert und siebenzehen hat der allerdurchleuchtigst, großmechtigst F. und H., H. Maximilian, röm. Ks., ein veltzug wider einen edelman, Franciscus von Sickingen genant, der einem ersamen rat und ganzer gemeyn der stat Worms unpillicherweise und on alle rechtlich, erbar ursach abgesagt und sie und alle ander erbar stet und verwanten des hl. Reichs lange zeit und in manigfeltig weise mit name, mord und raub beschedigt het, furgenomen und wider inen ein trefflich aufmanung im ganzen Reich getun und daneben alle Kff., Ff., Gff., prelaten und stende des Reichs auf eynen nemlichen tag geen Menz erfordern lassen [Nr. 721].
[2.] Daselbst ist auch erschinen der erwirdig H. Rainhart, Bf. zu Worms, und hat in abwesen eins ersamen rats der stat Worms, der dazumal sein potschaft obgemelts Franzen von Sickingens vehed halb nit dahin sicher schicken mogen hat, den stenden eyn lange supplication oder clagschrift [Nr. 869] uber einen ersamen rat // eingelegt und ubergeben. Dieselbigen clagschrift haben Kff., Ff. und ander stende des hl. Reichs der röm. ksl. Mt. gen Augspurg geschickt und begert, dem Bf. gegen einen rat und der stat Worms rechts zu gestatten und zu verhelfen [Nr. 870]. Darauf hat die ksl. Mt. denselben stenden wider schreiben lassen, so sein ksl. Mt. zu inen gen Menz kome, wie sein Mt. zu tun willens sey, woll sich sein Mt., nachdem die sachen sein Mt. beruren und on seiner Mt. beysein nit erortert werden mogen, sich darinnen aller gepur halten [vgl. Nr. 759 [15.]]. Und hat sein Mt. solch obgemelte des Bf. clagschrift eins erbaren rats statschreiber Johansen Glantzen, der dazumal in eyns rats und gemeyner stat gescheften bey seiner Mt. was, uberantworten lassen und [ist] gleich bald darnach von Augspurg verruckt und in Osterreich gezogen. Als aber Bf. Rainhart solchs vermerkt hat und auch gemeyne pfaffheit zu Worms weiter an die stende zu Menz sovil suplicirt [Nr. 873], dieselbigen supplicaciones haben des hl. Reichs stenden auf anrufen des gedachten Bf. und seiner pfaffheit abermals der ksl. Mt. zugeschickt und begert, dem Bf. gegen der stat und einen rat rechts zu verhelfen etc. Darauf hat sein ksl. Mt. einem rat geschriben, wie hernachvolgt: [Folgt Nr. 874].[…]