Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Würzburg, StA, G-Akten 14381, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (Vermerk: In seiner lieb hand).

Antwortet auf Bf. Lorenz’ besorgtes Schreiben, dass sein (Kf. Ludwigs) Fehlen auf dem vom ihm für den 3. August (mondag nach vincula Petri) (nach Heidelberg) anberaumten (Schieds-) Tag zwischen Bf. Lorenz und Hans Thomas von Rosenberg von Nachteil wäre, er würde gerne daran teilnehmen, aber die sachen und hendel tragen sich also und dermassen hie [auf dem Mainzer Reichstag] so swerlichen zu, das wir, wie uwer lieb besorgen, die zeit nit anheims sein werden, auch demnach euer liebden zu fruntlichem gefallen wole willig [wären], die sachen vor uns alhere zu ziehen. So bewegen wir daneben, wo schon das geschee, das Hans Thoman oder sein fruntschaft sich nit vor dem zug herab und noch vil minder als die,[die] villeicht in Franzen [von Sickingen] sachen auch verdacht sein mogen, hieher tun und alsdan sich der angesetzt tag zerslagen und gar nichts gehandelt würd. Deshalb und auch wegen der Kürze der Zeit wäre es besser gewesen, wenn Bf. Lorenz es bei dem anberaumten Tag belassen und ihn beschicken würde. Er selbst werde sich durch Abgesandte in einer Weise daran beteiligen, dass trotz seiner Abwesenheit ein Erfolg erzielt und die Angelegenheit beigelegt werde könne.1

Anmerkungen

1
 Über den konkreten Anlass für den Heidelberger Schiedstag ist nichts Näheres bekannt. Allerdings ist in diesem Zusammenhang mehr die Tatsache von Bedeutung, dass Hans Thomas von Rosenberg zu den Unterstützern Franz von Sickingens zählte und deshalb die Möglichkeit bestand, dass er angesichts der laufenden Vorbereitungen für den Feldzug gegen Sickingen nicht in Heidelberg erscheinen würde.