[1.] Ihr Ersuchen an die Reichsstände um Beratung über die ksl. Instruktion; [2.] Aussprache hierüber; [3.] Beratung der Reichsstände; [4.] Verhandlungen über das Schreiben Hg. Ulrichs von Württemberg; Zusendung einer Abschrift davon und eines Verzeichnisses der in Mainz anwesenden Reichsstände; [5.] Erfolgter Versand der ksl. Instruktion an die Ganerben; [6.] Diskussion über die Anwesenheit der ftl. Räte bei den Beratungen der Reichsstände.
Wien, HHStA, RK, Maximiliana 37 (alt 30b) Juli-Aug. 1517, fol. 30–32, Orig. Pap. m. S.
[1.] /30a/ Gruß. Allergnst. H., wir haben in ankunft der Kff. [Hermann von] Collen und [Richard von] Trier bie unserm freuntlichen und gnst. H. [EB Albrecht] von Menz, Kf., angehalten, damit in den sachen euer ksl. Mt. instruction [Nr. 757], so wir den Kff., Ff. und stenden copien ubergeben, weiter der notturft gehandelt werden mocht und die Kff., Ff. und stende zuentgegen nicht vergeblich zerung und mühe uflegten. Ist uns in antwort gefallen, die Kff. und Ff., auch andere stende, so zuentgegen weren, wolten des andern tags zu zwelf uren nach mittage beyein erscheinen und alsdan in solchem in gemeiner versamlung unser antragen und begern horen und vernemen. Darauf sein wir also von unserm freuntlichen und gnst. H. abgeschiden.1
[2.] Und des folgenden tags, der ist gewest der siebenden tags des monats Julii, uf die forangezeigt stunde nach mittage, sein wir vor den Kff., Ff. und stenden gemeynlich erschienen, mit bitt und begere, zu forderung der sachen, in der ksl. instruction verleibt, dweil die abwesenden Kff. beyhalben komen weren, zu entschaft handlung forzunemen. Ist uns daruf in antwort entstanden, die Kff., Ff. und stende welten die angezogen handlung der ksl. instruction den Kff. und andern,/30b/ so mitler zeiten der geben antwort [Nr. 758], euer ksl. Mt. nehstmals zugeschickt, ankomen weren, zu bericht bringen, von der sachen handlung haben und nach solchem uns ein stunde ernennen, ire, der Kff., Ff. und stende, gemüt zu vernemen. Haben wir uns daruf vernemen lassen, das Kff., Ff. und stende des hl. Reichs gemeynlich in disem fornemen hoch zu bedenken und erwegen haben, was inen allen und iglichem, in sonderheit in disen irrigen und sweren leufen, dis euwer ksl. Mt. gutigs und ksl. bedenkens, sie vor ungutem zu verhüten, zu bedenken sey. Derhalben wir uns zu inen vertrosten wollen, der sachen dermassen bedenkens und insehens haben werden, damit euer ksl. Mt. gn. und treuwer fliß fruchtpar, inen allen zu eren, gut und woilfart ersprissen moge. Und sein des tags von inen also daruf abgeschiden.
[3.] Nachfolgends tags, ist gewest der acht des monats Julii, sein Kff., Ff. und stende des Reichs zu rate gangen und uber etliche zeit, ungeverlich umb acht ure vormittags, uns ansagen lassen, zu inen von stund zu komen. Dem wir also gelebt und volzihung getan. Ist uns forgehalten worden, sie weren in rate beyeinander versamelt, in sachen der ubergeben ksl. instruction weiter handlung zu rat zu pflegen.
[4.] Under solchem were eyn bote von dem Hg. [Ulrich] von Wirtenperg mit einer schrift [Nr. 813], an Kff., Ff. und stende des Reichs halten, komen. Solch schrifte /32a/ hetten sie erbrochen und verlesen, solten wir auch horen. Und ist daruf dieselbige schrifte des von Wirtenpergs verlesen worden und daruf uns angezeigt, das Kff., Ff. und stende entschlossen weren, euer ksl. Mt. solch schrifte zuzuschicken und domit ire undertenige rat und wolmeynung euer ksl. Mt. auch nicht verhalten. Solcher verlesen schrifte haben wir, uns copie zu geben, begert. Ist erstlich beswerlich angesehen, aber uf weiter unser bitlich anregen mit meldung, daß solch schrifte die artikel, in der ksl. instruction verleibt, in sonderheit bedreffe, davon wir us ksl. bevelh mit inen, den Kff. und Ff. und stenden, in handlungen weren, bedechten wir davon unser notturft, solcher schrifte copien zu haben, mit bitt, uns die also widerfaren zu lassen. Daruf ist uns, der schrifte copien zu ubergeben, zugesagt, die wir euer ksl. Mt. hiemit zuschicken. Damit ubersenden wir auch euer ksl. Mt. eyn verzeichnus der Kff., Ff. und stende, so itzt zu Menz entgegen sein [liegt nicht vor, vgl. jedoch Abschnitt VIII.8.3], wie uns solchs us der menzischen canzley uf unser begeren zugestellt worden ist.
[5.] Wir haben auch die instruction [Nr. 774] und schrifte an die ganerbenschloß, uns zugeschickt, inhalt euer ksl. Mt. bevelhs an die orte und ende uberschickt. Damit wir uns euer ksl. Mt. allerundertenigsts bevelhen. /32b/ Datum Menz den achten tag des monats Julii abents umb sechs uren Ao. etc. 17.
[6.] /31a/ [Zettel:] Allergnst. H., wir haben befonden, das die Kff. und Ff. erstlich im angeben euer ksl. Mt. credenzschrifte und folgends die ksl. instruction ire rete in merglicher anzal in den rate der stende und bie inen, den Kff. und Ff., gehapt. Darab wir in bedenken, das euer ksl. Mt. schrifte und instruction, halten an Kff., Ff. und stende etc., beswerung getragen, und nachfolgends uns in solchem unsers bedenkens, das die rete der Kff. ader Ff. in die stende des Reichs nicht gehorten, a–in geheim bie den Kff. und Ff.–a vernemen lassen. Daruf ist uns in antwort begegent, es sey uf vorigen reichstagen in bruche dermassen herkomen, das die Ff. etlich ire rete bey sich gezogen und behalten haben. Daruf haben wir uns vernemen lassen, das dieser sachen und handlungen, daran dem hl. Reiche und allen stenden irer eren und wolfart merglich gelegen sey, derhalben von noeten, in solchem dapfern obligend verschlossens rats zu handeln. So sey auch euer ksl. Mt., auch unser bevelh, nit weiter dan mit den Kff., Ff. und stenden des Reichs zu handeln. Sein die Kff. und Ff. uf foriger irer antwort bestanden, und haben iglicher Kf. und F. irer geheymen rete bey sich in rat gezogen. Datum ut in littera.
