[1.] Ihre Bereitschaft, den wegen des Überfalls Franz von Sickingens auf Kaufleute vom Schwäbischen Bund bedrängten Kf. Ludwig von der Pfalz einungsgemäß zu unterstützen; [2.] Bitte um Geduld bei Gf. Philipps Ablösung als Reichstagsgesandter.
Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 492, fol. 15a–16a, Konz.
[1.] /15a/ Gruß. Wolgeborner, lb. getreuer und rat1, in vergangen tagen hat uns der hochgeborn F., H. Ludwig, Pfalzgf. bey Reyn, Kf. etc., unser lb. vetter, geschrieben [Nr. 886] und zu erkennen geben, welcher gestalt sein liebe angegriffen und beswert, auch von dem bund zu Swaben der nam halben, so in negstvergangner Frankfurter herbstmesse Franciscus von Sickingen an etlichen kaufmansgütern bey Menz getan, uber seiner lieb rechtlich erbieten zu beswern in fahr [= Gefahr] und sorgen stehe und uns freuntlich gebeten, so es dy notturft erfordern würde, seiner lieb dy hilf nach laut unser eynung zu roß und fues zuzeschicken. Nachdem wir dann gedachtem unserm vettern wider haben schreiben lassen [Schreiben liegt nicht vor], das wir seiner lieb durch euch unser gemüte eroffen lassen wolten, begern wir gar gnediglich, wo unser vetter, der Pfalzgf., oder seiner lieb treffenlich rete zu Menz sein oder aber, wo sein lieb nit doselbst were und sein rete auch nit aldo, dy von dieser sach bevelh hetten, euch alsdann zu seiner lieb gein Heidelberg fügen und seiner lieb auf das credenz hierbey [liegt nicht vor] anzeigen, das wir euch bevolhen, seiner lieb auf derselben getan schreiben zu vermelden, wo dy gebrechen, davon sein lieb in yrm schreiben,/15b/ an uns bescheen, anzeig getan, zu rechtlicher oder gutlicher verhöre geraichen und wir von seiner lieb umb zuschickung angesucht oder aber, wo sein lieb wider billikeit und recht zu beswern unterstanden, welchs wir uns doch uber ksl. Mt. verbot nit versehen, und wir von seiner lieb erfordert wurden, so wolten wir uns gegen seiner lieb nach laut unser eynung, wie wir dann in gleichem falle von ym wolten getan haben, freuntlich erzeigen. […]
[2.] Nachdem sich auch ksl. Mt. vom reichstag gewandt und ir Hansen von Berlebschen nit antroffen, tragen wir nit wissen, wie es mit solchem reichstag gelegen, ob der für sich gehe und dy stende daselbst beharren werden oder nit. Wo nu der reichstag furgang hat und uns solchs durch euch vermeldt, wollen wir, ufs /16a/ allerfürderlichst es bescheen mag, einen andern an euer stadt dahin verorden und euch entledigen lassen. Darumb wollet des verzugs nit beswert sein, dann ir kont abnemen, weil wir deshalb keinen bericht haben, das wir so eylends nymant dahin verordnen mügen. Was ir auch zerung und botenlon darwenden werdt, wollen wir euch gnediglich entrichten lassen. Und tut uns in dem zu sunderm gefallen, sein wir genaigt, gegen euch in gnaden und gutem zu erkennen. Datum am suntag nach St. Kiliantag Ao. domini XVcXVII.