Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Seine Bemühungen in der Angelegenheit Ottos von Büren; [2.] Langsamer Gang der Reichstagsberatungen; seine Hoffnung auf die Ankunft des Ks.; [3.] Verlauf der Beratungen über den Konflikt des Ks. mit Hg. Ulrich von Württemberg; [4.] Geheimverhandlungen einiger Ff. mit Franz von Sickingen; [5.] Ksl. Befehl zur Verhinderung des Rheinübertritts von Kriegvolk unterhalb von Mainz.

Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 207, fol. 25–26, Orig. Pap. m. S. (falsche Blattfolge; Beilage am Rand defekt).

[1.] /26a/ Gruß. Gn. H., de schriften [liegt nicht vor] zo ksl. Mt. beroern Ott von Buern ist mir hude [15.7.17] alher geen Menz komen. Deselbige will ich by ksl. Mt. verordneten reten, alhy zo Menz syn, uf dat allerfürderlichst by der post understeen yre Mt. zozuschicken. Und so mir nochmails derhalb etwas wyters gemelten Otten sach betreffen1 begegen würde, will ich mich inhalt uwer ftl. Gn. bevelschrift [liegt nicht vor] der ufzeichonge, mir daby overschickt, halten.

[2.] Auch, gn. F. und H., hain ich uwern Gn. de handlonge, hy vurhenden und uf desem reichsdage by den stenden vurbracht ist, hyingelaicht [siehe [3.]], uf das kurtzt bezeichent wullen schicken, kann uwer ftl. Gn. aver noch nyt entlichs schryven, we sych de sachen anstellen ader beslossen wulle werden. Es will vast langsam hie zogain. Ksl. Mt. ist zun Augspurg, und de Ff. mitsampt den stenden lygen zo Menz, und mossent alle hendel by der post hyn- und wedergeschickt werden. Mir ist auch nyt mogelich, sicher van hynnen by ksl. Mt. zo komen, derhalb hy verwarten, in hoffnung, yre Mt. moicht naher herzokomen, mich alsdan by yre Mt., we mir von uwern Gn. zo handelen bevoelen ist, voigen. Uwern ftl. Gn. undertenige, gehorsame dinst zo doin byn ich schuldich ind willich. Kenne Got, der uwer ftl. Gn. hoichmechtich gefristen wille. Geschreven uf mitwoch nach Margrete Ao. XVII.

[3.] [Beilage:] /25a/ Item der irste anfank und vurnemen ist eyne ylende sture und hulf gegen Francissen von Sickyngen gewest. Daruf mogen ksl. Mt. etlige kriegsvoulk und von etligen stenden gelt verwillicht sy worden.

Item zom andren hait ksl. Mt. den stenden vur laissen geven [Nr.757], we das yre Mt. glaublich bericht würden syn, das der Hg. [Ulrich] von Wirtemberg sych mit deme armen Coenzen ader buntschoch verbonden und mit den Switzern [= Eidgenossen]und Hg. [Karl] von Gellern in handelong stae, dem Kg. [Franz] von Frankrich anzehangen, und have dem Kg. von Frankrich Mompelgart und noch eynen flecken zogesaicht, gegen yre Mt. und das Reich inzodoin.

Item daruf hait ksl. Mt. noch eyner dapperen hülf, nemlich den 50. man im Reich, begert, sulcher gewalt widerstant zo tun und ungehoirsam zo straifen.

Item daruf haven Kff. ind stende ksl. Mt. geschreven [Nr.758], sy willen dem von Wirtemberg ksl. Mt. schrift und meynong vurhalten und syn gemüt daruf werven, auch vur gut angesehen, das ksl. Mt. in und de lantschaft umb sulche sach erfordere, eygentlich zu vernemen, was de meynonge sy und mit der groisser hülf, bis das yre Mt. der sach aigentlich wissen hab, verzehen wülle etc.

Item also kurz darna hait der Hg. von Wirtemberg den stenden geen Worms geschreven [Nr.813], we das syne Gn. bericht werde, das ksl. Mt. in gegen stenden des Reichs umb gemelte sachen beschuldicht sult haven und sych des zo untschuldigen erboten, solichs syn mot oder meynonge nyt sy, auch sich darvur zo recht erboten zo verantworten.

/25b/ Item deselbige wirtembergsche schrift ind verantwortung haben de Ff. ind stende ksl. Mt. zogeschickt [Nr.816] ind [gebeten,] gnediglich in de sache sehen und dem Hg. [zu] gehoire komen zo laissen.

Item darup hait ksl. Mt. den stenden widerumb geschrieben [Nr.821], we das yre Mt. uf der stende gutbedünken eyne boitschaft zo dem Hg. von Wirtemberg verordent have. So haven doch de wirtembergsche lantschaft eynen uyssch[uss] verordent gehadt und zo yre Mt. gesant, damit y [hre Mt.] ytzont in flyssiger handelong stae, de sachen h [inzu]legen, und hait doch nyt desmynner der gro[ßen] hulf des 50. mans begert.

Item daruf ist men hude zo raide gewest, der may [nung], ksl. Mt. wederumb zo schryven und von der stende [wegen] zo bitten, das yre Mt. mit gnaden in de gedachte bes [chwerung] siehen wulle, ind ob es noit syn, wulten sy [mit?] inen uys des Richs stenden, ytzont hy syn, auch eyn uysschoß zo handeln nehmen, ksl. Mt. verordnen, der hoffnung, die sachen nyderzolegen, damit die groiße hulf, de deme Rych swere würden, aen noit wurde etc.

[4.] Item etlige Ff. synt auch in heymliger handelonge mit Francisco von Sickyngen, man weis aber noch nyt, wes darin gehandelt sy. Dat vurscreven ist der handel, den mehrern deyl nach vurbracht.

[5.] Item ksl. Mt. hait auch begern laissen, dat de Ff. an allen schiffongen bouen ind under Menz bestellen willen, keyn reysig voulk overzofuern. Datum ut supra.

Anmerkungen

1
 Worum es hierbei geht, ließ sich nicht ermitteln.