Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Stillstand in Sachen Hilfeleistung gegen Franz von Sickingen; Einberufung eines Reichstags durch den Ks.; [2.] Seine Bemühungen um Nichtheranziehung der hgl.-sächsischen Prälaten und Gff. zur Reichshilfe; [3.] Verbrennung der Güter Dietrich Späts durch Hg. Ulrich von Württemberg; Missstimmung des Ks. und Hg. Heinrichs von Braunschweig gegen den Hg.; [4.] Reise Kf. Joachims von Brandenburg zum Ks.; [5.] Erfolglosigkeit der bisherigen Reichstagsverhandlungen; [6.] Anwesende Ff. und Gesandtschaften; [7.] Abreise der hgl.-klevischen Gesandten; Mutmaßungen über eine Geldzahlung und ein Heiratsprojekt in der Jülicher Erbsache; [8.] Ende des Konflikts um Erfurt.
Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8184/1, fol. 131–136, Orig. Pap. m. S. (eigenhändig).
[Die vorausgehenden Abschnitte sind für RTA nicht relevant.]
[1.] /
[2.] Als[o] habe ich mit H. Niclas Ziegeler gehandelt euer ftl. Gn. bsverung halben, das euer ftl. Gn. prelaten und Gff. sunderlich gefordert werden /
[3.] /
[4.] Mein gn. H. Mgf. Joachim [von Brandenburg] ist am vorgangen freitag [24.4.17] hie einkomen in abwesen ksl. Mt., gestern, sontag [26.4.17], mit cleiner anzal zu ksl. Mt. geriten. Wer gerne balt weg, man helts aber dovor, es werde ime sverlich widerfaren.
[5.] Bslischlich habe ich kein trost nicht, den das mein gn. Hh., die Ff., bisher gleich als wenig ausgericht haben als ich von euer ftl. Gn. wegen, et hoc est gaudium miserorum.
[6.] Es ligen hier der cardinal [Bf. Matthäus] von Gurk, cardinalis Sidonensis [Bf. Matthäus von Sitten], den man der Swizer [= Eidgenossen]cardinal nent,[…] der Kf. von Brandenburg, Mgf. Casimirus [von Ansbach-Kulmbach], Hg. Erich und Hg. Heinrich von Brunsweig, des Kf., des Pfalzgf. [Ludwig], botschaft, Hg. Wylhelm von Beiern, den ich vorgesazt solt haben, des Kg. [Sigismund] von Poln botschaft3,[Hans von] Berlips und ich.
[7.] Die gulische sache stet alzo, das des Hg. [Johann II.] von Clefen rete, die ein zeit lang hier gelegen sint, vor ach[t] tagen heimgezogen, sollen irem H. einbringen, vas ksl. Mt. mit in gehandelt hat. Dorauf hat man uns heisen warten, der gestalt, man handel mit in, aber nicht gesaget, vas die handelung ist. Man hört, dass der Hg. von Kleve den Hgg. Georg und Heinrich von Sachsen 25000 fl. vor euer ftl. Gn. gerechtigkeit geben sulle und des Hg. [Heinrich] von Lunenburgs sone [Otto/Ernst] ein sein tochter [Hg.in Anna] und auch 25000 fl. mitgift vor euer ftl. Gn. vettern [Kf. Friedrich und Hg. Johann von Sachsen] gerechtikeit. Vas doraus wirt ader nicht, wissen Berlibs und ich nicht warlich, vorsehen uns aber, man wirts uns auch kurz /
[8.] Die erfurtische sache hat ir entschaft, wie wir euer aller ftl. Gn., Berlibs und ich, etliche mal geschriben [vgl. Nr. 861, 928 [1.], 929, 930]. Des sint die Margrafischen als ubel als die Menzschen zufriden. […] Datum am montag nach misericordias domini Ao. XVII zu Antwerpen.