Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Beim Ks. in Frankfurt a. M. weilende Ff. und Gesandte; Herbergsbestellungen in Mainz, mutmaßliche Reise des Ks. dorthin; [2.] Zusicherung laufender Berichterstattung; [3.] Erfolgte Herbergsbestellung für Pfalzgf. Johann; [4.] Verzögerte Eintreffen des Ks.; [5.] Ksl. Aufgebot an die Gff. jenseits des Rheins.

München, HStA, Kasten blau 103/2c/3, fol. 186, 188, 189, Orig. Pap. m. S.

[1.] /186a/ Gruß. Gn. H., als uwer ftl. Gn. mir heut [20.6.17] tun schreiben [Nr.957], mich mit rade myns gn. H. Hg. Friderichen [von Pfalz-Simmern] an ksl. Mt. comissarien oder verordenten von uwern ftl. Gn. wegen anzuzeygen, daz myn gn. H. Hg. Friderich vor gut angesehen getan habe. Fugen uwern ftl. Gn. heruf zu wissen, daz ksl. Mt. zu Frankfort und ist myn H. [EB Albrecht] von Menz und Mgf. Joachym [von Brandenburg], Hg. Wilhelm von Beyern by ksl. Mt. Myns H. [EB Hermann] von Kolns ret, desglichen des Hg. [Friedrich] von Sachsen ret und myns H. [Bf. Wilhelm] von Straßburgs ret synt hie zu Menz gewest, haben sich zu ksl. Mt. gen Frankfort erhaben. Vernem sonst niemands sunderlichs hie zu Menz. H. Heinrich von Schwarzenburg und Johannes1 synt hie zu Menz gewest, aber in ander gescheften, synt wider hienwek, haben doch herberge bestelt. Wiewol daz [Kf. Ludwig von der] Phalz und ander Ff. herberge bestelt, vernem aber noch niemant von irent wegen, also daz ich uwern ftl. Gn. nit eygentlichen anzeygen kann, wie sich der richsdag anschicken werde. Aber nitdestomynder ist die gemeyn sage, daz man ksl. Mt. noch alle dag zu Menz warten sy.

[2.] Des zogs [gegen Franz von Sickingen] halben, auch wan myn gn. H. Hg. Friderich vor gut ansehe, was zyt uwer ftl. Gn. erschynen solle, kann ich uwern Gn. noch nit von schreiben, will aber mit hilf myns gn. H. Hg. Friderich mitler zit, soviel moglich, erkundung haben und, was ich bericht in dem und anderem, uwer ftl. Gn. forderlichen schreiben. Dieselb mir alzit hait tun zu gebieten. Geben uf samstag nach St. Vytzdag Ao. etc. XVII.

[3.] /188a/ [1. Zettel:] Auch, gn. H., hab ich zu 20 perschon leger bestellt, wie uwer Gn. begert.

[4.] /189a/ [2. Zettel:] Auch, gn. H., indem ich uwern Gn. geschriben, ist mym gn. H. Hg. Friderich eygentlichen gesaget, wie die ksl. Mt. noch nit willens, so balde gen Menz zu komen, und wie myn H. von Menz und Mgf. Joachym in eynem dag oder zweyen sich wider gen Menz erheben werden. Weß in befolen zu handeln, ist noch verborgen.

[5.] Ich hab auch von eynem glauphaftigen verstanden, wie daz ksl. Mt. des merer teyl den Gff. genseit Ryns beschriben [Schreiben liegt nicht vor], iglichen mit eyner zal reysigen uf ksl. Mt. eygen person neben dem kriege zu gewarten. Deß die Gff. auch gewilliget, wilhe nit eygner perschon erschynen mogen, daz dieselbigen doch ir anzal folk werde[n] schicken. Datum ut [in] litteris.

Anmerkungen

1
 Nicht zu identifizierende Person.