Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Vermittlungsvorschlag der Kff. Albrecht von Mainz, Hermann von Köln und Ludwig von der Pfalz in ihrem Sessionskonflikt mit dem mgfl.-badischen Gesandten; Bitte um weitere Weisungen dazu.

Marburg, StA, Bestand 2 Nr. 122, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

Gn. F.in und frau und gute freunde, wir haben von unsers gn. H. [Landgf. Philipp] wegen heut [17.7.17] abermals in des Reichs hendeln Petern von Treispach sitzen lassen wollen. Also hat sich irtumb der session halben, wie vor, zwüschen Hessen und [dem Gesandten Mgf. Philipps von] Baden1 begeben, das kein teil den seß furzuhaben nachlassen wolt. Derhalben die vier[!] Kff. [Albrecht von] Meinz,[Hermann von] Cöllen und [Ludwig von der] Pfalz ire rete zu uns gesandt, desgleichen nachvolgend dy ksl. commissarien uns zu sich gefordert und gebeten, das wir ksl. Mt. dismals zu eren und gefallen wolten vervolgen, damit einer einen tag umb den andern seß. Nachdem der stend des Reichs wenig hie weren, sy an zweivel, es würde ksl. Mt. zu gefallen reichen. Als aber wir bey uns in bericht funden, das dy session unsers gn. H. halben also herbracht ist, obgleich Baden dy angefochten, haben sie doch müssen weichen und die hessi[s]chen geschigkten sytzen lassen, und dabey bedacht, was in die lenge unserm gn. H. daraus folgen mocht. Haben wir das auch nit nachlassen und der commissarien und Kff. beger nit verfolgen wollen, damit das nit in weyter disputation kome, und gesagt, ehe dan wir solichs nachlassen, ehe wollten wir solichs an eur ftl. Gn. und euch gelangen lassen, derselben gemüt und meynung darin zu vernemen. Also haben dy commissarien solichs von uns zu tun begert. Biten derhalben underteniglich und freuntlich, solichs auch zu bedenken und daruf euer ftl. Gn. und euer gemüt und meynung, uns wissen darnach zu richten, zu verstendigen, dann unser gemüt stet, das nit nachzulassen, sunder haben auch den ksl. reten solichs angezeigt, das wir den verordenten zum reichsrat wider heimnemen wollten, mit der erpietung, one das alles dasjene,// das hie durch dy stend beschlossen würde, auch irer Mt. zu nutz, eren und wolfart reichen mocht, williglich und gehorsamlich zu tun, mit bit, das also indechtig zu sein und solichs ksl. Mt. zum füglichsten anzutragen. Das wollten euer ftl. Gn. wir underteniger meynung nit verhalten, der bescheids wartend. Datum Meinz freitag nach divisionis apostolorum Ao. etc. XVII.

Anmerkungen

1
 Siehe Nr.968, Anm. 1.