Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Nr. 1027 Resolution Ks. Maximilians an die Versammlung des Schwäbischen Bundes in Augsburg – ohne Ort, [kurz vor 24. Juni 1517]1
[1.] Ksl. Aufgebot gegen Franz von Sickingen mit Einberufung eines Reichstags; [2.] Ersuchen um einen Ratschlag, wie einer möglichen Attacke Hg. Ulrichs von Württemberg gegen den Ks. oder das Reich begegnet werden könne; [3.] Beginn der Abwehrmaßnahmen mit Hilfe der reichsständischen Kontingente; [4.] Aufforderung zur Bewilligung des 50. Manns; Vereinigung dieser Truppen mit den Kontingenten der Reichsstände; [5.] Seine Erlaubnis zur Heimreise der Kff. und Ff.; deren Bereitschaft zur Fortsetzung der Reichstagsberatungen im Fall einer persönlichen Beteiligung des Ks.; [6.] Entsendung von vier Delegationen ksl. Kommissare zu Verhandlungen mit Ganerben und Adeligen; [7.] Sein Aufbruch zum Reichstag nach Bewilligung des 50. Manns durch den Schwäbischen Bund; [8.] Eigene Bereitschaft zur Stellung von 5000 Mann.
Kop.: A) München, HStA, KÄA 2019, fol. 475a–478b (Vermerk fol. 479b: Ksl. Mt. anpringen an den pund); B) Ebd., Kasten schwarz 3165, o. Fol. (aus den Schwäbischen Bundesakten der Rst. Donauwörth); C) Stuttgart, HStA, H 53 Bü 160, o. Fol. (auf dem Deckblatt: Röm. ksl. Mt. anmutung, so auf dem reychstag Mentzs beslossen und bewylligt, auf dem nächsten bundstag zu Augspurg, so yetzund Jacobi apostoli Ao. etc. XVII [25.7.17] furgenomen etc.; aus den Schwäbischen Bundesakten der Rst. Heilbronn); D) Ebd., H 53 Bü 89, o. Fol. (aus den Schwäbischen Bundesakten der Rst. Esslingen).
[1.] /
[Das Folgende fast wörtlich wie in Nr. 757].
[2.] /
[3.] Die ksl. Mt. sey auch dardurch geursacht worden, aus den Nyderlanden heraufzuziehen und bey den stenden des Reychs, auch des swebischen bunds ain weyter und merere hilf zu erlangen. Zu welichem bund als denen, die sich der sachen am basten versteen und billich zu herzen haben, nachdem sy auch solichs im Reyche am maisten betrifft, hat sich ksl. Mt. dest lieber verfügt, all obgemelt sachen c–mit inen weyter–c zu ratslagen und zu guter endschaft zu bringen. Doch hat ir Mt. nichtzmynder in derselben abwesen verordnet, das mitler zeit durch irer Mt. haubtleut und commissari mit dem volk, so von des Reychs wegen anzogen ist, gegen denselben widerwärtigen der anfang mit veindlicher tat gemacht werden solle, der meynung, dieselben widerwertigen von solicher irrigen und bosen handlung abzuziehen und in versicherung zu bringen, das sy solichs nit mer tun sollen oder mügen, es sey mit lieb oder layd, zu versteen mit gewalt.
[4.] /
[5.] Dann sobald solich bewilligung des 50. mans durch die steende des Reychs yetzo zu Menz bescheen ist, so hat ksl. Mt. gnediglich bewilligt und zugelassen, das alsdann der Kff. und Ff. personen widerumb anhaimziehen mügen und denselben 50. man bey iren landschaften dannen richten, doch das irer räte ainer mit volmechtigem gewalt auf dem reychstag beleybe, damit ksl. Mt. durch irer Mt. anwald mit denselben räten und andern /
[6.] Und damit mittler zeit nichtz versa[u]mbt und in obgemelten schweren löfen und sachen nit stillgestanden, sonder an ainem yeden ort, sovil müglich ist, gehandelt werde, so hat die ksl. Mt. anwälte auf den reychstag, auch weyter zwölf irer Mt. räte und diener von hof aus zu den ganerben und dem adel an die vier malstett, nemlich Fridberg, Gaylhausen, Wympfen und die statt Pyngen, nemlich an yedes derselben ort drey, verordnet und denselben befelch geben, inhalt irer Mt. instruction [wohl Nr. 773] daselbs zu handeln, und wöliche von ganerben oder dem adel sich in solicher handlung ungehorsam /
[7.] Sobald auch der ksl. Mt. durch den bund der 50. mann, dess sich dann ir Mt. ganz unabgeschlagen versehen, bewilligt und angeschlagen ist, so will sich ksl. Mt. von stund in aigner person widerumb erheben, auf den reychstag gen Menz ziehen, die Kff. und Ff. widerumb dahin erfordern, zu beratslagen, was man mit demselben 50. man tun und wie mans damit halten solle, dann wir mitler zeit sehen und befynden, wer uns gehorsam oder nit sein wirdet, was auch mitler zeit der ksl. Mt. und des Reychs volk, des dann gar ain klaine anzal ist, gehandlt und ausgericht haben.
[8.] Und so also nach ksl. Mt. ansuchen und der notdurft der 50. man bewilligt wirdet, dieweil dann die tax und der anschlag auf das haus Österreych beschwerlich zu machen und zu raiten were, so ist ir Mt. des erbietens, für /
Nr. 1028 Abschied der Versammlung des Schwäbischen Bundes – Augsburg, [kurz nach 24. Juni 1517]
[1.] Zusicherung von Hilfe für verschiedene Bundesstädte gegen Kf. Ludwig von der Pfalz; [2.] Auf ksl. Wunsch Einberufung einer neuen Bundesversammlung für den 25. Juli.
Kop.: A) München, HStA, KÄA 2014, fol. 113a–116b; B) Stuttgart, HStA, H 53 Bü 89, o. Fol. (nur [2.]; aus den Schwäbischen Bundesakten der Rst. Esslingen).
Spätere Kop.: Stuttgart, HStA, J 9 Bü 6, Prod. 56 (aus den Schwäbischen Bundesakten der Rst. Esslingen).
Regest: Klüpfel, Urkunden, S. 145–148.
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[1.] Item als von den steten Augspurg, Nurnberg, Ulm, Ravenspurg, Kempten, Ysni und Leutkirch in craft des abschids, auf nechstvergangen bundstag zu Ulm gegeben [Nr. 884], umb volziehung der hilf wider mein gnst. H. Pfalzgf. [Ludwig] der muetwilligen, gewaltsamen tat halben, durch Franciscus von Sigkingen und sein helfer inhalt desselben abschids geübt, anruefen zum höchsten beschehen, ist darauf von gemainer versamblung des bunds alhie dasselb als der beschedigeten anruefen und dabey undertaniglich röm. ksl. Mt. schriften, auch daneben des genannten meins gnst. H. Pfalzgf. rechterbieten gehört und dem allem nach von gemainer versamlung durch vilfältige handlung, solher sach halb gehabt, ain abred [liegt nicht vor] gemacht, wie das die copey, deshalb gestelt und meinem gnst. H. Pfalzgf. uberschickt, anzaigt, und dabey beslossen, sover mein gnst. H. Pfalzgf. diese abred, wie verlaut begriffen und seiner ftl. Gn. zugeschickt, annemen und die in 14 tagen den nechsten den dreien /
Desgleich, ob mein gnst. H. Pfalzgf. dieser abred, so er die angenomen het, uber kurz oder lang in ainem oder mer articul nit nachkomen, sonder davon zu fallen oder etwas dawider ze handlen understeen würde, soll auf den nechsten bundstag, so darnach darumb furgenomen werden soll, den vorgemelten stetten und iren beschedigten erkanntnus und alles das getan werden, sovil man inen inhalt und nach vermogen der aynung schuldig sein wirde. […]
[2.] /
b–Und sein das die articul, davon hieoben meldung beschicht, hiebey bezaichnet mit dem A[Nr. 1027].–b