Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Dringlichkeit einer ksl. Hilfe für den Speyerer Rat in dessen Konflikt mit der Gemeinde; [2.] Billigung der übersandten Supplikationen; [3.] Ablösung Dr. Schütz' durch Jakob Burckart.
Speyer, 6. September 1512
Speyer, StadtA, 1 A 20/8, fol. 41a u. b, Konz.
[1.] Gruß. Wir haben euer vorig und itzig schriften [Nr. 1763, 1764], unser sachen bey ksl. Mt. zu handeln belangen, mit ingelegter supplication vernomen und uf euer erst schrift bey dem lantvogt [Fh. Hans Jakob von Mörsberg] ilends angehalten, so und ob sein Gn. ksl. Mt. unser gemein ungeburlich furnemen und letste handelung nit bericht het, furderlich zu schicken. Haben wir von sein Gn. in antwort, auch itzt us euerm schriben vermerkt, die sache ksl. Mt. anbracht sey. Ist unser hochste not, in hermessen gstalt und gelegenheit dis handels und wie wir uber und wider alle recht und billicheit noch wie vor von unser gemein betrangen, bey ksl. Mt. oder derselben hofrat ernstlich und fleissig anzehalten, domit in kürz ilends mit der post von ksl. Mt. dem lantvogt vor usgang und verschinung des anstands bescheid und uns stattlich hilf bewysen werd, dann bey unser gemein keins geburlichen, sonder wol eins neuen, herschröcklichen furnemes vermerkt wirt, wie ir von Jacob Burckarten, unserm ratsfrunden, wole zu vernemen habt. [Das habt] ir dem hofrat billich, wie sich geburt, auch anzuzeigen
[2.] Verrer, das ir in diser und andern sachen, unser spital und heydecksche vehed betreffend, bey ksl. selbs gehort sein und gehandelt, darin hapt ir uns guten und beheglichen willen und gefallen bewysen und wissen solch supplication nit zu bessern, sondern ermessen dobey, das uf solich ksl. Mt. bescheid fleissig angehalten werd.
[3.] Dweil aber die sach zwischen uns und unser gemein nit lenger dann uf ein monat, der zum teil verschinen, angestellt ist und zu ferrer handelung wir unsers advocaten [Dr. Jörg Schütz] nit entberen konden, haben wir Jacob Burckarten verordent, an euer weißheit statt alda bey ksl. Mt. und dem hofrat mitsampt Adam Berstein ferrer anzuhalten, begerende, euer weißheit woll sich widerumb furderlich anher tun, domit wir uns ferrer handlung beratschlagen mögen, in ansehung, das uns allerhand neuerung von unser gemein teglich anbraht wirt. So aber Adam Bersteins gelegenheit nit were, danyden lenger zu verharren, mogen wir lyden, das er mit euer weißheit auch herufkomme. Haben wir uch nit wollen verhalten, in vertruwen, ir uch aller gebur nach zu bewisen und zu tun wissen. Datum montags nach Egidii Ao. 1512.