Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Auftrag, Köln bis zur Ankunft seiner Mitgesandten Adolf Rynck und Arnd Brauweiler auf dem Reichstag zu vertreten; [2.] Aufforderung zu weiterer Berichterstattung.

Köln, Historisches A., Best. 20A A 49, fol. 84b–85a, Kop.

[1.] /84b/ Eirsamer, hoichgelierter, lb. getruwer, wir haben die eirsamen H. Adolf Rinck, Bm., H. Arnt Bruwyler, rentmeister unser stede, und euch sampt und besunder, den ksl. richstag, zu Menz angesatzt, in unsern namen luyt der credenz [liegt nicht vor], derhalben hieby an ksl. Mt. getan, zu besuchen, abgeferdigt, wie ir aus der abschrift gemelter credenz, herein verslossen, habt zu vernemen, mit befelch, dieselbige /85a/ credenz in der versamlungen zu uberantworten und den ksl. tag glich andern stenden des Richs bis zu ankoempst gemelter H. Adolfs und H. Arnolt van unserent wegen zu verwaren, uns ouch des uysblybens, sich bis anher unser stat myrklicher ehaftiger geschefte halber verzogen, by gemelter versamlungen zu verantworten. Wyrt sich auch gedachter H. Adolfs und H. Arntz zukoempst noch vor eynen tag odir acht ungeferlich verzihen umb dasjene, uns an der Reydynen [= Katharina von Reide] und anderen sachen noetich ufzusuchen und also in allen sachen gewapent zum tage zu erschinen. Und wolt uch hierin so gutwillich und flyßlich halten und erzeigen, as wyr uns des genzlich zu uch versehen. Datum prima Julii Ao. etc. XVII.

[2.] Cecula inclusa: Auch wolt uns allezeit, wie bisher durch euch geschehen, dasjene, euch von noeden zu syn beduchte, schryben und nicht verhalden. Datum ut supra.1

Anmerkungen

1
 In seiner Sitzung vom 8. Juli 1517 beschloss der Kölner Rat, Rynck und Brauweiler zum Mainzer Reichstag zu entsenden. Wenn dort über die Angelegenheiten mit (Katharina) von Reide und Fh. Johann von Battenberg nicht verhandelt werden könne, solle Brauweiler mit Dr. Aberlin heimkehren und Rynck weiter am Reichstag teilnehmen. Im Beglaubigungsschreiben sollten alle drei Personen genannt werden. Bis zur Ankunft Ryncks und Brauweilers solle Dr. Aberlin die Stadt vertreten. Huiskes, Beschlüsse, S. 396, Nr.311. – Die Beschickung des Mainzer Reichstag hatte zur Folge, dass Köln zum parallel stattfindenden Hansetag entgegen den Statuten nur einen einzigen Vertreter entsenden konnte. Dafür entschuldigte es sich, doch die Hanseversammlung erkannte die Entschuldigung nicht an und führte Köln nicht als Teilnehmer. Vgl. Deeters, Köln auf Reichs- und Hansetagen, S. 124f.