[1.] Ungehorsam der Gegenseite beim Vollzug des ksl. Spruchs in der hessischen Streitsache; [2.] Bitte an den Ks. um Unterstützung.

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII/256/IX 1. Teil, fol. 23, Orig. Pap. m. S.

[1.] /23a/ Ihm fällt es, wie Serntein weiß, schwer, den Spruch, den der Ks. in Köln im Konflikt mit dem hessischen Regiment mit maßgeblichem Rat Sernteins gefällt hat, anzunehmen, doch hat er ihn zu Ehren des Ks. akzeptiert und ist nach wie vor zu seinem Vollzug bereit. Serntein hat aber sicherlich aus den Schreiben und mündlichen Berichten der ksl. Kommissare erfahren, wieviel Ungehorsam ihm bezüglich des ksl. Spruchs widerfährt.

[2.] Will Serntein darüber hinaus nicht verhehlen, das uns angelangt von horensagen, die vom regiment trosten sich euwer als des, der inen all ir sachen gut und dy unser by der ksl. Mt. verhinder[n] solt. Gegen dem wir aber von unserm gemahl [Landgf.in Anna d. Ä.] und reten auch horen, was treu und gutheit ir euch gegen inen uns zu tun erboten, zu unserm besten zu handelen. Uf dasselbe wir noch unserm vertrauen /23b/ und glauben stellen, gunstiglich begeren und bytten, ir wollet by der [ksl.] Mt. mit ernstlichem vleis doran sein, das ir Mt. spruch vollenstregkt und wir dorby geschützt und geschirmbt werden, dorinne bedenken, solt es nit gescheen, was nochred der ksl. Mt. doraus entstehen mag. Wirt es dan mogelich, das umb euch zu verschulden, verdinen und vergleichen, so wullen wirs mit treuwen tun.