Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8676/2, fol. 95–98, Orig. Pap. m. S. und eigenhändiger Unterschrift.

Beklagt, dass das hessische Regiment ihm, seiner Gemahlin (Landgf.in Anna d. Ä.) und seinen Kindern entgegen den Bestimmungen des ksl. Spruchs in Köln1aus Hochmut und Verachtung jegliche Nahrung und Kleidung verweigert, was hier in Worms allgemein bekannt ist. Appelliert demzufolge an Hg. Georg von Sachsen als Kurator und Tutor des Kölner Spruchs sowie unter Hinweis auf die zwischen ihnen bestehende Erbeinung2, den falschen Behauptungen des Regiments keinen Glauben zu schenken, vielmehr ihm beizustehen und dafür zu sorgen, dass er und seine Familie die benötigte Nahrung erhält. Plädiert außerdem dafür, dass der Ks. oder seine Beauftragten in allen Punkten des Spruchs, über die unterschiedliche Auffassungen bestehen, noch vor Ende des hiesigen Reichstags eine Klärung herbeiführen.

Anmerkungen

1
 Siehe Nr.137, Anm. 1.
2
 Die Erbverbrüderung zwischen Sachsen und Hessen bestand seit 1373. 1457 trat noch Brandenburg hinzu. Vgl. M. Müller, Besiegelte Freundschaft, S. 91–98.