Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Bitte um Weisungen für ihr weiteres Vorgehen im Konflikt mit Landgf. Wilhelm und seiner Gemahlin sowie um Unterstützung durch die nach Worms reisenden sächsischen Räte.

Orig. Pap. m. S.: Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 252, fol. 39.

Kop.: Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8676/2, fol. 90a, 91b–92a.

Gruß. Gnst. und gn. Hh., euer kftl. und ftl. Gn. haben wissen, wes uns dieselben hivor bevolen han, in unsers gn. H. Landgf. Wilhelms sache zu Wormbs handlen ze lassen. Welher bevel sich sonderlich dahin streckt, das wir aus dem ksl. spruche1, ouch dem furbescheit [liegt nicht vor], den ksl. Mt. uns zugesant, darin ausgedrugkt ist, das nichts anders zu Wormbs solle gehandelt [werden], dan sovil Landgf. Wilhelms zerong betreffe, und das uberige ins Ft. Hessen gein Cassel oder Martpurg gezogen werden, in keinen weg treten solten. Des sich diejenigen, so aus uns zu Wormbs gewesen, gehorsamlich gehalten, aber ksl. Mt. commissarien haben solichs nicht zu gefallen angenomen, auch uf den bevel nicht handeln wollen, dan, wie sie angezeigt, so were es wider ksl. Mt. commission, inen deshalb zugestalt, sonder es solt stracks alles zu Wormbs geortert werden. Darumb dis handels irrong were. Des haben wir, die dahin verordent sind gewest, uns beswert befonden und aus euer kftl. und ftl. Gn. bevel als pillich nicht gehen wollen, uns ouch daruf von dannen gemacht. Abir die röm. ksl. Mt., desgleichen die stende des hl. Reichs, itzo zu Wormbs versamelt, han uns widerumb zu handelong gein Wormbs geheischen noch vermogen ingelegter copeien [Nr.148]. Daraus konnen euer kftl. und ftl. Gn. bedenken, das wir widerumb als die gehorsamen dahin schicken müssen. Solten wir nue uf vorigem euer kftl. und ftl. Gn. bevel beharren, so besorgen wir, es werde abermals nicht angesehen. Dieweil wir aber nicht wissen, wes euer kftl. und ftl. Gn. gemuet darin sey oder wes wir forter in den dingen tun sollen, dan wir achten uns die sache ze wichtig, one bevel euer kftl. und ftl. Gn. etwas darin furzewenden, es will uns ouch nicht geboren, wye euer kftl. und ftl. Gn. die handelong aller hivor von uns ubersant ist, daruf wir ouch noch bescheids warten, so bitten wir underteniglich, euer kftl. und ftl. Gn. wollen sich entlich und eigentlich entsliessen und uns schrieftlich eroffen, wes wir in den dingen itzo forter handeln sollen, darzu nicht underwegen lassen, euer kftl. und ftl. Gn. reten, die gen Wormbs kommen sollen, bevelen, neben uns zu stehen und euer kftl. und ftl. willen und geheis nachzegehen, damit unser gn. H. Landgf. Philips [von Hessen] der grossen last und kostens abqueme und unser gn. H. Landgf. Wilhelm ins Ft. Hessen zu ruhe bracht möchte werden. Das sein wir umb euer kftl. und ftl. Gn. underteniglich zu verdienen urputig. Datum Cassel montags nach letare Ao. etc. XIII.2

Anmerkungen

1
 Siehe Nr.137, Anm. 1.
2
 Mit Schreiben aus Weimar vom 11. März 1513 (freitags nach letare) schlugen Kf. Friedrich und Hg. Johann Hg. Georg vor, auf die Anfrage des hessischen Regiments, wie es sich verhalten solle, zu antworten, das sie etlich aus ynen zu ksl. Mt., weil euer lieb und wir dy unsern itzt auch daselbs haben, ufs furderlichst verordnen und ir ksl. Mt. underteniglich bitten wolten, das ir Mt. sie anstat unsers jungen oheims Landgf. Philipsen bei dem hivor gegebenem abschid […] gnediglich bleyben und daruber zu beschweren nit gestatten wolt, des auch dan ksl. Mt. uns hivor auch gn. vertrostung getan. Falls Hg. Georg diesem Vorschlag zustimme, könnten sie ihn als ihre gemeinsame Auffassung an das Regiment übermitteln. Dresden, HStA, EGA, Reg C Nr. 252, fol. 40a–41a, Kop.