Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Gründe für das Nichterscheinen der EBB Richard von Trier und Philipp von Köln in Worms; [2.] Weigerung Kf. Friedrichs von Sachsen zur Teilnahme am Reichstag; [3.] In Worms anwesende Ff.; [4.] Ersuchen um Fortsetzung des Reichstags in Koblenz.
Kop.: A) Karlsruhe, GLA, Abt. 50 Nr. 11, o. Fol. (auf dem Deckblatt: Reichstagshandlung zu Worms im XVcund dryzehenden jar; als Überschrift: Am donerstag nach Kiliani Ao. etc. XIII [14.7.13]); B) Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 10, Nr. 2 P, fol. 4a–5a (Überschrift: Uf donnerstag nach Margarethe Ao. etc. tredecimo [14.7.13]); C) Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 59, fol. 12a–13a; D) Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 179a–180b (Überschrift: Actum donnerstag nach Margarethe Ao. etc. XIII; am Ende des Stückes: A; Beilage zu Nr. 260); E) Augsburg, StA, Rst. Nördlingen, MüB 31, Prod. 12 (Vermerk: Ksl. Mt. begern, gen Koblenz zu verrücken); F) Köln, Historisches A., Best. 50A 43, fol. 6b–8a; G) Straßburg, AM, AA 340, fol. 21a–23a (Überschrift: Ao. XVcXIII dorstags nach Margarethe, 14. Julii, zu Worms); Ebd., fol. 29a–30a (Überschrift: Ao. fünfzehenhundertdreyzehen donerstags nach Margarethe, den vierzehenden tag Julii); Ebd., fol. 32a–33b (Vermerk auf dem Deckblatt fol. 28a: Handel und abscheid zu Wormß uf dem verwänten richstag Ao. XIII; Überschrift: Ao. etc. dunerstags nach Margarethe, quartadecima die Julii); Nürnberg, StA, Ft. Ansbach, RTA Nr. 9, fol. 291a–292a.
[1.] Nach uberantwortung seiner Mt. credenzbrief irena kftl., ftl.b Gn. und gunst seiner Mt. gnad und fruntschaft und alles gut zu sagen und alsdann derselben seiner Mt. gemüt und willen wyter zu entdecken:
Eur kftl., ftl. Gn. und gunst sey unverborgen, wiewolc sein Mt., als die nehist zu Worms gewesen, den merer teil der Kff. und Ff., so daselbs zur Worms nit erschynen, nochmals, zum furderlichsten zu erschynen, erfordert und beschriben hab, so seyen doch seiner ksl. Mt. von denselben stenden und sonderlichen unsern gnst. Hh., den EBB [Richard] zu Trier und [Philipp zu] Cöln, antwort begegnet dermass, nemlich von dem von Trier, das sich sein Gn. der schweren und steten anfechtung und veintschaft halben, so die [= Eberhard und Ruprecht] von Arburg [= Marck-Arenberg] gegen seinen Gn. und derselben stift üben, one merglich geverlicheit und schaden des stifts keinswegs von dem stift tun mög, und von unserm gnst. H. von Cöln, das sein Gn. mit blödigkeit seiner Gn. leib beschwert und auch veintschaft und widerwertigkeit gewartend, derhalben ime auch unmöglich sey, by dem reichstag zu Worms zu erschynen.
[2.] Uf solchs hab sich ksl. Mt., als dieselb hie verrückt, gein Frankfort zu unserm gn. H. Hg. Fridrichen von Sachsen, Kf., gefügt, der gn. zuversicht, damit in des Reichs obligenden dest statlicher gehandelt werden mocht, sein kftl. Gn. zu bewegen,// hieher gein Worms zu komen,d aber seiner Mt. von seinen kftl. Gn. us etwavil treffenlichen ursachen abgeschlagen worden sey. Doch hab sich sein kftl. Gn. underteniglich erboten, wiewol sein Gn. Dr. [Johann] Lupftich als seiner Gn. botschaft mit gewalt hie ligen habe, so will doch sein Gn. noch einen andern zu demselben Lupfdich ufs furderlichst mit gnugsamen gewalt abfertigen und schicken. Dess sich dann sein ksl. Mt., also zu bescheen, genzlichen versicht.
[3.] So seyen auch, als sich sein Mt. versicht, nun etlich undere den erforderten Ff., als [Bf. Lorenz von] Wirzpurg,[Bf. Georg von] Speyr,[Bf. Reinhard von] Worms, Hg. Hans von Bayern [= Pfalzgf. Johann von Pfalz-Simmern], auch Pfalzgf. Ludwig, Kf., Mgf. Cristof von Baden und Mgf. Friderich von Brandenburg, ankomen und der andern f–teglicher zukunft–f gewartend.
[4.] So hab sich auch sein Mt. nach dem abschyd von Hg. Friderich zu den Kff. Trier und Cöln des wegs eins teils genehert und nu der von Trier by seiner Mt. erschynen und sey des von Cöln teglichen wartend. Daselbs will sein Mt. in ansehung der merglichen und schwer obligen, so ytzt in dem hl. Reich vor augen sein, by gedachten Kff. allen und ernstlichen fleiss furkern, dieselben, in eigner person alhie zu erschynen,zu bewegen. Und wiewol sein Mt. sich, des zu erlangen, by inen genzliche versehen, so sey doch des sein Mt. nicht gewyß. Und damit dan die zyt nicht verlorn werde, wo sieg, heruf gein Worms zu komen, us // treffenlichen und eehaften ursachen seiner Mt. ye abschlagenh wurden, ist seiner Mt. ernstlich begere, das euer ftl. Gn. zu herzen nemen und betrachten wollen die merklichen und trefflichen kriegsläufen, obligen und beschwerungen, damit das hl. röm. Reich diser zyti beladen ist. Und damit euer ftl. Gn. als der gehorsamen langwerigen warten und groß ufgelaufen costen nicht verloren werde, seiner Mt. zu undertenigem, danknemen wolgefallen euch bewilligen wöllen, gein Covelenz zu fügen und daselbs einj reichstag, dywil die handlung desselben nach lut des abschyds zu Cöln kurz sein und allein uf zweyen artikeln rügenk würdet1, helfen zu beschliessen. Sein Mt. betracht auch, das solch malstat durch euch und andere, so noch teglichen gein Worms ankomen werden, mit leichter mühe gerugsamlich erlangt und besucht werden möge. So will sein Mt., so die euer ftl. Gn. gemüets und willens hierin erinnert wurdet, die bemelten bede Kff., daselbs zu Covelenz bis uf euer zukonft zu verharen, vermögen und alsdann zu der handlung gryfen und in kein weeg lang ufhalten und gegen euern kftl., ftl. Gn. und gonst samentlichen und sonderlichen in gnaden erkennen und zu gut nicht vergessen.