Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Übernahme der Unterhaltskosten für die Begleiter Hg. Ludwigs von Bayern; Anweisung, Hg. Wilhelm von Bayern zur Zahlung weiterer 400 fl. an seinen Bruder zu veranlassen; [2.] Übernahme des Unterhalts für Ludwig von Seinsheim und Franz von Sickingen.

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 28 (alt 22) Jan.-Feb. 1513, fol. 76a u. b, Konz.

[1.] /76a/ Edler, lb. getreuer, wir haben dein schreiben [liegt nicht vor], uns von wegen der beswerd unsers vettern und F. Hg. Ludwigen von Bayrn underhaltung und der, so wir seiner lieb zugeordent, nemlich [Ludwig von] Tschernahor, Wallenfels1 und Hansen von Starhemberg, getan, mit seinem inhalt vernommen. Und nachdem, wie du anzaigest, bemelter unser lb. vetter der costen, so er mit obenanten personen und andern yetzo haben sol, etwas beswerd tregt, doruf fugen wir dir zu vernemen, daz wir den yetzgedachten von Tschernahor, Warnfels [= Wallenfels] und Starhenberg ir underhaltung selbs geben wellen, inmassen wir auch nu solhs verordent haben. Bemelter unser lb. vetter mug sy auch zu seinen druchsessen oder sunst, wie im fuglichen ist, in seinem dinst gebrauchen. Unser meynung ist auch,/76b/ das du und ander unser rete mit unsers lb. vettern Hg. Wilhelms von Bayern reten zu Worms handlen, zu verfugen, damit sein lieb obemeltem irem bruder Hg. Ludwigen zu den 600 fl. rh., im vormals geschikt, nochmals 400 fl. rh. furderlichen schike, damit er sein underhaltung bis zu austrag irer irrung dest statlicher gehaben muge. Solhs magst du demselben unserm lb. vettern Hg. Ludwigen also anzeigen, sich danach haben zu richten.

[2.] Dann als du uns auch schreibst von wegen des comentur zu Koblenz [Ludwig von Seinsheim] und des [Franz von] von Sikingen2, sollest du in zu erkennen geben, das wir in ir underhaltung durch den [Jakob] Villinger verorden und dir deshalben ungeverlich in 8 tagen, wo das gelt solher irer underhaltung halben genomen werden sulle, bescheid zuschiken wellen. Wollten wir dir gn. meynung nicht verhalten. Geben zu Ingweiler am 28. Januari Ao. 13.

Anmerkungen

1
 Nicht näher zu identifizierende Person.
2
 Beide gehörten zu den auf dem Reichstag 1512 bestellten acht Reichsräten. Vgl. Nr.210.