Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Sein weiteres Zuwarten in Sachen Reichstagsbesuch; [2.] Verwunderung über die ausbleibende Antwort Zyprians von Serntein; [3.] Fehlende Nachricht über die Rückkehr Degenhard Pfeffingers und Cäsar Pflugs vom ksl. Hof; [4.] Auftrag zur Nachfrage nach dem Ergebnis der Heilbronner (Einungs-)Verhandlungen; [5.] Aufenthalt des Ks. und der Vertreter des Schwäbischen Bundes in Augsburg; [6.] Warten auf die Antwort Götz von Berlichingens; [7.] Auftrag zu Verhandlungen mit EB Uriel von Mainz und den Pfalzgff. in Mainz bzw. Heidelberg; [8.] Grüße an Philipp von Nippenburg; [9.] Dank für übersandten Lachs.

Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 122–123, Orig. Pap. m. S.

[1.] /122a/ Gruß. Wirdiger, lb. andechtiger, wir haben euwer schreiben [Nr.240], uns bei Nickeln, Ludewigs von Hutten, ritter, diener, zugeschigt, alles inhalts vernommen und erstlichen ksl. Mt. schrift entphangen und verlesen und achten, wie ir schreibt, das on not sey, das wir sehr ghein Wormbs eilen, wann wir gleichwol geschigt weren, es weren dann die Kff. und andere vor daselbst oder das man gewyeß wüst, das sie dahin kemen. Darumb wollen wir verzyehen und euwer unterrichtung, auch wes ir danieden vernempt, wer dahin kom, uns dasselb zu eroffen, erwarten.

[2.] Item wir haben auch verlesen, wie ir dem [Zyprian] Sernteiner geschriben habt. Verwundert uns nit wenig, das er euch derhalb nit widerumb hat geschrieben. Wir achten, sein gescheft verhindern ine doran.

[3.] Item wir vernemen noch nicht, ob der [Degenhard] Pfeffinger und Cesar Pflug, ritter, wider vom hof seyen oder nit [vgl. Nr.5557]. Würdet ir etwas davon vernemen und sonderlich, wie sie abgescheiden weren, das lasset uns wissen. […]

[4.] /122b/ Dera handlung halben zu Hailprun haben wir noch kein antwurt. Befrembt uns nit wenig, mochten wol leiden, das wir mit unserm zuschreiben auch nit so sehr geeilt hetten. Ist unser begere, ire wollet mit beiden Pfalzgff. [Ludwig und Friedrich] davon reden, dann unser notturft erfordert zu wissen, worauf die sach bleib. Wer es an dem ort nichts, so müsten wir ander weg suchen, doch wolten wir dannocht nicht gern anders handeln dan mit rat der beder Pfalzgff. […]

[5.] Ksl. Mt. ist zu Augspurg und sein die bundischen bey ir. Was da guts gemacht oder gehandelt wird, konnen wir nit wissen.

[6.] Item von Gotz von Perlingen [= Berlichingen] haben wir noch nit antwort, warten aber der alle tag und wollen darein keinen vleis sparen. […]

[7.] /123b/ Item dweil ir doch so müssig zu Wormbs liegt und so [EB Uriel von] Meinz und Pfalz nit ghein Wormbs komen, mocht ir an bede ort als ghein Meinz und Heidelberg wol auf einem rollwagen1 faren und daselbst alle notturft handeln, in alweg umb einen tag, zween oder drei zu tund. Schicken euch auch hyemit 50 fl. zu zerung.

[8.] Grüsset uns den wirtenbergischen hovemeister [Philipp von Nippenburg] und andere gute gesellen daselbst.

[9.] Der salm [= Lachs] ist uns an nehstvergangen sonntag [10.4.13] zu Rotenfels uberantwort worden. Haben wir gute geselschaft von frauen und andern bei uns gehabt, uns desselben wol gebessert, und ir habt dang damit verdinet. Sonst wissen wir itzt nit bsonders. […] Damit habt ir uns zu besondern gnaden. Geben in unser stat Wirzburg am mitwochen nach misericordia domini Ao. etc. XIII.

Anmerkungen

a
 Am Rand neben diesem Absatz: Glaitsbruch.
1
 Von Pferden gezogenes Verkehrsmittel.