München, HStA, KÄA 1970, fol. 59a u. b, Konz.

Er hätte das, was er Hg. Ludwig durch seine Räte sagen lässt, auch selbst schreiben können, doch hat dieser seine eigenhändigen Briefe nie persönlich, sondern immer nur durch seinen Kämmerer Hieronymus Urmüllner beantwortet. Da er Hg. Ludwig nunmehr aus Gehorsam gegenüber ihrer Mutter (Ehg.in Kunigunde) und dem Ks. den verlangten Fürstentitel zugesteht, wenn auch unvorgreiflich der väterlichen Ordnung, bräuchte sein Bruder eigentlich keine Scheu zu haben zu schreiben.

Zettel1: Hat gehört, dass Hg. Ludwig eine ganze Reihe nicht benötigter Personen bei sich hat, die ihm hohe Kosten verursachen. Weist Dr. Ilsung an, sich insgeheim zu erkundigen und im Rahmen seiner Möglichkeiten zu berichten, wie viele adelige und nicht adelige Personen, andere Leute sowie Pferde sich bei Hg. Ludwig befinden, wer seine Ratgeber sind, wie er seinen Haushalt führt, welche Leute ihm der Ks. zur Unterstützung beigegeben hat und wie er ganz allgemein zurechtkommt. Diese Nachfrage erfolgt ausschließlich zum Wohl Hg. Ludwigs und seiner selbst, keinesfalls aus anderen Gründen.