Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Übersendung einer Aufzeichnung über die Tätigkeit der ksl. Kommissare in Regensburg; [2.] Hoffnung auf Unterstützung durch die Reichsstände in Sachen Reichshauptmannschaft; [3.] Weisung, zum Ks. zu reisen und ihm ihre diesbezügliche Auffassung darzulegen.
Orig. Pap. m. S.: München, HStA, Gemeiners Nachlass 29, o. Fol.
Konz.: Ebd., o. Fol.
[1.] Gruß. Lb. und guten frunde, was ksl. Mt., unsers allergnst. H. etc., verordnt rete und commissari yetzo bey uns gehandlt, haben wir dasselbig alles nach lengs, inmaß wir uchs hiebey zuschicken, in schrift [Nr. 365] verfassen lassen, wie ir darab zu vernemen.
[2.] Und dieweyl wir nu die annemung mit Thoman Fuchsen dieser zeyt allain uf unsern uch gegeben bevelh, durch die stende des hl. Reichs bey ksl. Mt. zu abbringung der haubtmanschaft zu handlen etc., wie ir aus unser den reten gegeben antwurt versteet, aufgezogen und gewaygert haben, auch entlich darauf beruhet sind, ist demnach unser begern an uch, wo ir mit egetanem unserm uch gegeben bevelh aus ursachn, das die stende des hl. Reichs zum reichstage unzhere nicht gar angeriten, noch nit furkomen weret, das ir alsdann solhes, zum allerfurderlichsten das gesein mag, mit vleys volziehet, als wir dann der gutn hoffnung seyen, durch die stende des hl. Reichs vil ursachen nach, so // auch, als die warheyt in so getanem eurm bevelch angezaigt, fur augen genommen und dannocht in ansehung derselben bey ksl. Mt. zu ablainung der haubtmanschaft bedacht und durch sy ander wege, so zu nutz und aufnemen gemainer stat dienstlich [und] statlich, erwegen und ksl. Mt. angezaigt werden sollen etc.
[3.] Und so ksl. Mt. uf den tag, so uch dits unser schriften zukomen, noch nit zu Wormbs were, ist unser begere, das ir uch bede samentlich oder eur ainer besonder alsobald von Wormbs aus der ort zu ksl. Mt. erhebet und irer Mt., es sey durch eur müntlich, wo nit gesein, schriftlich supplicierung, welher gestalt und wege ir ab den gelerten bey uch zu erfarn, yetz gehabte irer Mt. rete und commissari, auch unser handlung die haubtmanschaft berürnde anzaiget und furbringet und uns hierin bey irer ksl. Mt. zum hochsten entschuldiget, wie ir aus beygelegter unser des handls verzaichnus wol nach zu richten wisset, insonder und furnämlich, das wir solch unser waygern mit annemung der haubtmanschaft // irer ksl. Mt. gar nicht zu ungehorsam, frevenlich noch ainicher andrer meynung nit allein uf egetanen unsern uch gegeben bevelh zu erlangung abbringung derselben angestelt, ufgezogen und irer ksl. Mt. unserm derhalb getanem zuschreiben bewilligen und zusagen, nit zu abschlag, sonder, so wir nach volziehung eurs bevelhs befinden, wes hierin irer Mt. ye entlich gemuet, will und meynung sey, das wir uns alsdann in demselben irer ksl. Mt. zu undertaniger gehorsam unverweyslich halten wollen. Hierumb wollet in solchem kainen verzug tun, damit durch furkomung und eher berichtung von Thoman Fuchsen wegen, als wir nit zweyfels tragen, numals in sachen nit gefeyert, bey ksl. Mt. in bewegnus uns und gemainer stat zu ungute nicht noch widerwertigers und schwerers ausbracht, dadurch wir und gemaine stat zu mererm nachtail eingefürt werden. Und so ir also den gelerten, auch andern verstendigen und vertrauten bey euch diese handlung furhaltet, was sy euch darauf geraten [und] warfur sy // ansehen, was uch darauf in handlung begegnet oder ob ir vernemet, das hierauf derhalb, es were am camergericht oder sonst, gein uns und gemainer stat ferners, des wir doch nit getrauen, furgenommen werden wollte, das alles wollet, sovil an uch ist, verhueten und uns bey aigner botschaft in schriften berichten und in dem allem gar kain botenlon sparn. Und tut hierin, als ir uns, auch uch selbs wol schuldig seyet, inmaßen wir dann des getrauens bey uch. Datum Regenspurg am sambstag nach letare Ao. etc. tredecimo.