Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Geplante Maßnahmen gegen das Raubunwesen; [2.] Beschluss zur Bitte an den Ks. auf dem Wormser Reichstag, Hg. Wilhelm von Bayern zur Aufgabe seiner Forderungen und zum Wiederbeitritt zum Schwäbischen Bund zu veranlassen; [3.] Keine weitere Bundesversammlung vor dem Ende des Reichstags; [4.] Ernennung EB Uriels von Mainz und Walters von Hürnheim zu Bevollmächtigten des Bundes auf dem Reichstag.

Stuttgart, HStA, H 53 Bü 60, o. Fol., Kop. (aus den Schwäbischen Bundesakten der Rst. Ravensburg).

Regest: Klüpfel, Urkunden, S. 64–66.

[1.] Aufgrund von Klagen über zahlreiche Räubereien und Beschädigungen von Personen und Gütern wird beschlossen, entsprechende Gegenmaßnahmen im Rahmen der Bundesvereinbarungen zu treffen. (…)

[2.] Wenn Hg. Wilhelm von Bayern von seinen Forderungen nach Ausnehmung Hg. Ulrichs von Württemberg und Reduzierung seiner Bundeshilfe nicht ablassen will, ist verrer geratschlagt, sein Gn. des bunds in kainen weg zu erlassen noch sich mit seinen ftl. Gn. der zwayer begerten artikel halben in disputation oder handlung zu begeben, sonder die sach aus guten, beweglichen ursachen bey dem zusagen und versigeln beruen zu lassen und auf dem reichstag zu Worms von gemains punds wegen bei röm. ksl. Mt. mit anzaigen, was seiner ksl. Mt., dem hl. Reich und gemainem bund am handel gelegen sey, und das man in dem, das angenomen, bewilligt und versigelt ist, dhain enderung tun kund noch wird etc., zu sollicitiern und zu handeln, Hg. Wilhalmen von seinem furnemen und das es sein Gn. bei irem bewilligen, zusagen und besigeln beleyben laß, zu weisen.

[3.] Es ist auch beratschlagt, das zuvor und ee solich handlung bey ksl. Mt. beschehe und man wissens erlangt, wie und zu welicher zeit sich dieselb, auch des Reichs handlungen, darumb der reichstag zu Worms // vor ougen ist, anlassen und enden, dhain bundstag furgenomen, sonder auf die houptlut zu stellen sei, wie sie nach begegneten dingen und gestalt und gelegenhait der sachen zum besten ansicht, ainen bundstag furzunemen und ausschreiben zu lassen, damit dest fruchtbarlicher gehandelt mug werden.

[4.] Und uf das sind von gemains bunds wegen, so in obgemelter sach, auch nachvolgender stück und artikel halben bey röm. ksl. Mt. und den stenden des Reichs zu Worms handeln sollen, furgenomen und erwölt, namlich min gnst. H. [EB Uriel] von Menz und ander Ff. und stend des bunds und ire botschaften, so auf dem reichstag zu Worms sein und noch ankomen werden. So haben die prelaten, Gff. und vom adel irstails darzu verordnet Walther von Hürnhaim, vogt zu Geyslingen. […]