Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 75, fol. 64a–65a, Kop.
/64a/ Sind durch die beiden von Oswald Weber bzw. Jörg Schübel überbrachten (nicht vorliegenden) Schreiben über Kreß’ Verhandlungen mit dem Ks. /64b/ in der Tetzel-Sache1informiert worden und durchaus damit zufrieden. Er soll versuchen, die (Anton) Tetzel betreffende Schrift mit Unterstützung des (ksl.) Kanzlers (Zyprian von Serntein) beim Ks. zu erlangen. Sie selbst werden sich bemühen, diese soweit wie möglich geheim zu halten. Sollte es ihm nicht gelingen, die Schrift zu bekommen, so ist uns nit wider, den abschaid von ksl. Mt. […] müntlich anzunemen, doch in alweg zu verhuten, das in solchem dieser anhang nit gemacht wird, das es bey solchem abschid zwischen hie und des nehern reichstags bleiben [soll], dann wo derselb anhang an Tetzels freuntschaft gelangen sollt, wurd es uns zu nachtayl raichen und verursachen, das die freuntschaft sich understeen mocht, mitler zeyt zu solchem reichstag abermaln zu arbaiten, disen abschid zu ruck zu treyben [= zu hintertreiben], das /65a/ sonst, wo der abschid frey gestellt, unsers achtens verhutet wurd. Mit der Inaussichtstellung eines Geldgeschenks für den Kanzler bei Erlangung der ksl. Schrift hat Kreß durchaus richtig gehandelt.