[1.] Ersuchen, sich auf die von den Freunden Franz von Sickingens erbetene Vermittlung in dessen Konflikt mit der Rst. Worms nicht einzulassen; [2.] Aufforderung zur Teilnahme am Mainzer Reichstag; Zusicherung seines persönlichen Erscheinens.
München, HStA, Kasten blau 103/4d, fol. 74a–75a, Kop. (p.r.p.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: G. Vogt).
Inhaltsangabe: Ulmann, Franz von Sickingen, S. 77f.
/74a/ Instruction auf unsern lb. oheym und Kf. Joachimen, Mgf. zu Brandemburg etc., was er von unsern wegen bey und mit unsern lb. neven, swager und Kff., den EBB [Albrecht] zu Menz,[Hermann von] Coln und [Richard von] Trier, auch Pfalzgf. [Ludwig] bey Reyn, auf unsern beyligenden credenzbryf [liegt nicht vor] handlen und ausrichten soll2
[1.] Anfenglich soll er inen unser gnade und fruntschaft sagen und darnach erzelen, das uns angelangt, wie ir lieben durch Franciscen, der sich nent von Seckingen, fruntschaft oder gonner angesunnen und geubet, auch villeicht (solicher meynung, als sollt das nit wider uns und das Reich sein) bewegt werden mocht, der beswerlichen sachen halben zwischen den ersamen unsern und des Reichs lb. getreuen N. Bm. und Rat der stat Worms, auch gemeltem Sickinger zusamenzukomen, sich dareinzuslagen und die irrung an sich zu fassen. Und wiewol sie solichs aus guetem, getreuen gemüt tun mochten, so reichet doch das auf keynen andern grunt, dan allein uns dadurch das aufgebot im Reich zu wenden und zu[z]errütten. Dan wo die mär erlauten, das ir lieben die sachen an sich /74b/ fassen oder darin handeln, wurdet meniglich darfür achten, als wär des zuezugs auf unser aufgebot on not, und daraus uns und dem hl. Reich so groser schympf, auch schaden volgen, dergeleichen wir bey unser regirung nye gelitten. Deshalben wir nit underlassen wellen haben, sie des durch obgenanten unsern lb. ohemen und Kf. von Brandenburg hiemit genediglich und fruntlich zu erinnern, der sie auch in unserm namen ernstlich ansuchen und bewerben sol, ob solich oder dergeleichen handlunge an sie getragen war oder wurd, sie wellen sich derselben keynswegs beladen noch uns und dem Reich zu schympf und schaden das aufgebot dadurch irren noch wenden, sunder die sachen in dem wesen, wie sy bisher kumen, besteen und zu unsern und des Reichs nottorftigen furnemen gedeihen lassen. Daran tun uns ir lieb fruntlich gefallen und unser ernstliche meynung. Das soll der vorgemelt unser lb. oheym und Kf. mit vleys handeln und was ime zu antwort oder in ander wege begegnet, uns desselben durch schryft von stund an widerumb berichten. Daran tut er unser meynung und fruntlich gefallen. Geben zu Astra am zehenden tag May Ao. etc. im XVII., unsers reichs im XXXII. jaren.
[2.] /75a/ [Nachschrift:] Unser lb. oheym und Kf. Mgf. Joachim soll auch mit den obgenanten unsern lb. neven, swager und Kff. handlen und an sie werben, das sie sich von stund an erheben, auf unsern ausgeschriben reichstag gein Mainz fuegen, also das sie auf St. Veitstag [15.6.17] nechstkünftig gewislich doselbst sein, domit sie ander stende des Reichs, auch anzukumen, bewegen und unser zukunft gutwillig erwarten. Dan wir wollen uns in all wege befleissen und fordern, auf dieselb zeyt auch bey inen zu sein und ir lieb uber virzehen tage doselbst nit aufhalten. Datum ut supra. Doch soll unser oheym und Kf., der Mgf., an sie werben und sie bewegen, das sie ungeferlich ach[t] tage vor den berurten tag zu Menz erscheinen.