Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Achtlösung und Restitution Franz von Sickingens; [2.] Sein Eintritt in ksl. Kriegsdienste mit 1500 Berittenen; [3.] Verständigung mit Balthasar Schlör; [4.] Finanzielle Entschädigung für Worms; [5.] Verhandlungen mit Gff., Adeligen und Ganerben über ihre Einbeziehung in den Ausgleich mit Sickingen.

Marburg, StA, Bestand 3 Nr. 371, fol. 13a u. b, Konz.

[1.] /13a/ Franciscus von Sickingen sol von ksl. Mt. widerumb zu gnaden aufgenomen und von allen achten und penen geabsolviert und in sein er, stand und wesen restituiert werden.

[2.] Dagegen sol Franciscus ksl. Mt. ain dinst tun zwen monet lang mit 1500 pferden auf sein costen, doch was er mit prantschatzung und raub gewynnen mag, das sol im zusten und bleiben.

[3.] Item er sol Balthasarn Slör uber sich nemen, in zu contentieren.

[4.] So solla ksl. Mt. verfuegenb, die von Worms umb ir erlitten scheden zu contentieren, die sy wol auf 100000 fl. anslahen. Und wirdet der Ks. als Ehg. von Osterreich, Hg. Wilhelm und Hg. Ludwig von Bayr[n], Mgf. Casimir von Brandenburg, Gf. Ulrich von Helfenstein, H. Ludwig von Hutten und Dietrich Spet sich deshalben gegen den von Worms verschreiben, sy zu contentieren, wie dan solhs durch ksl. Mt. als röm. Ks. und die stende des Reichs gesprochen und erkennt wirdet.c

[5.] /13b/ Item Dietrich Spet sol dain copey–d der instruction [vgl. Nr.773, 774], was mit Gff., adl und ganerben gehandelt werden sol, mit sich nemen und solhs dem gemelten Franciscus furhalten, und daz er den eyd als ganerb gleicherweis wie ander von adl tue, desgleichen, welhe vom adl disen ayd tun und diese ordnung verwilligen und annemen, ob sy schon im gedient hetten, die sullen all zu gnaden wider aufgenomen werden. Welher aber diese ordnung nit annemen würde, die sol er in seiner hilf der 1500 pferd noche nit annemen,f dan ksl. Mt. sy darzu dringen will, daz sy die gern bewilligen werden. Und das er sich nichtdestminder mit denen, so diese ordnung /14a/ annemen oder so diese ordnung mit betreff, auf daz hochste, als im moglich sey, bewerb und ksl. Mt. bericht, wievil er der gehaben, damit sie gedienen mogen. Und die all mogen sich des bestands, so der Ks. yetz mit Franciscus durch den EB [Albrecht] zu Menz angenommen hat, behelfen.

Anmerkungen

1
 Die Vorschläge stammen von einer unbekannten Person wohl aus dem ksl. Umfeld. Die Datierung ergibt sich aus Nr.803.
a
 Korrigiert aus: will.
b
 Korrigiert aus: uber sich nemen.
c
 Folgt gestrichen: Und nachdem die pundischen [= Mitglieder des Schwäbischen Bundes]von der nam wegen, so den iren im pfalzgfl. glait beschehen ist [vgl. Abschnitt VIII.4.10], vordrung zu dem Pfalzgf. [Ludwig] haben, sol derselben /13b/ Pfalzgf. den [Schwäbischen]pund contentieren, wie solhs durch ksl. Mt. oder den pund selbs, soferr sich der Pfalzgf. fur sy erpeut, gesprochen und erkennt wirdet.
d
–d Korrigiert aus: die
e
 Korrigiert aus: auch.
f
 Folgt gestrichen: sonder allein die bewerben, die diese ordnung bewilligen und annemen und sich mit solhe[r] bewerbung tun auf daz hochst, des im moglich ist.