Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Orig. Pap. m. S.: Stuttgart, HStA, A 109 Bü 7, o. Fol. (an Hg. Ulrich).

Kop.: Weimar, HStA, EGA, Reg.C Nr. 492, fol. 6a–7a (an Kf. Friedrich).

Aus den beigefügten (nicht vorliegenden) Abschriften sind die Vorgänge um die Wegnahme von Kaufmannsgütern durch Franz von Sickingen bei Mainz ersichtlich, ebenso die an ihn (Kf. Ludwig) gerichteten Forderungen der Städte im Schwäbischen Bund und die durch den Ks. angekündigte Anhörung der Sache auf dem Mainzer Reichstag. Hat sich daraufhin gegenüber den Bundesstädten nochmals zu Recht erboten, in der Hoffnung, die Sache auf diese Weise aus der Welt zu schaffen. Gehen die Städte auf das Angebot ein und wird ein Gerichtstag anberaumt, möge Hg. Ulrich (bzw. Kf. Friedrich) dazu zwei verständige Räte entsenden, um ihn zu unterstützen. Sollten sich aber die Städte weigern und ihn gewaltsam bedrängen, bittet er gemäß der zwischen ihnen bestehenden Einung1darum, mit Macht zuzuziehen und gemeinsam mit ihm Widerstand zu leisten.2

Anmerkungen

1
 Mit Hg. Ulrich von Württemberg stand Kf. Ludwig von der Pfalz seit dem 8. Mai 1513 in Einung (Nr.211), mit Kf. Friedrich und dessen Bruder Hg. Johann hatte er sich am 22. März 1515 verbündet. Vgl. Kusche, Aktivität und Neutralität, S. 227.
2
 Mit Schreiben aus Stuttgart vom 27. Juni 1517 (sampstags nach Johannis baptiste) antwortete Hg. Ulrich, er werde gegebenenfalls die gewünschten Räte schicken. An eine gewaltsame Auseinandersetzung mit den Bundesstädten glaube er zwar nicht, ob es aber geschehe, wes wir dann schuldig, daran wollen wir kain mangel erscheynen lassen, sonder dasselbig truwlichen tun und volstrecken. Stuttgart, HStA, A 109 Bü 7, o. Fol., Kop. Zur Reaktion Kf. Friedrichs von Sachsen auf das Hilfeersuchen Kf. Ludwigs vgl. Nr.936 [1.].