Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Auftrag zum Verbleib in Mainz; [2.] Seine Bereitschaft zur Teilnahme an der Anhörung Franz von Sickingens; [3.] Frage nach Einzelheiten dazu; [4.] Entsendung Dr. Wormsers und Hans’ von Venningen an den ksl. Hof; [5.] Übersendung von Geld.

München, HStA, Kasten blau 103/4d, fol. 84a–85a, Konz.

[1.] /84a/ Antwortet auf Dr. Wormsers Schreiben aus Mainz (Nr.938), dieser möge noch einige Tage dort bleiben, um in Erfahrung zu bringen, was derzeit ksl. Mt. und ander sachen halben, itzt schwebend, rede und practica furhanden sy,und das, was ihm wichtig erscheint, mitteilen.

[2.] Weiter ksl. Mt. commission Franzen von Sickingen berürend wellest den beiden unsern vettern, dem Bf. [Albrecht] zu Menz und Mgf. Joachim [von Brandenburg], Kff., von unsern wegen eroffnen und anzeigen, wie du röm. ksl. Mt. bevelh in diser sachen Franzen verhorung berürend uns schriftlichen entdeckt. Daruf sy unser antwort, meynung und gemüt, das wir uns röm. ksl. Mt., unserm allergnst. H., zu gefallen und underteniger gehorsam gutwilliglichen erzeigen, uns, sovil moglich, ufs ehest und furderlichst wir konnen, erheben, gein Meinz fügen und, irer Mt. gescheft unsers teils volziehung zu tun, emsiglichen erfunden werden.

[3.] Ferrer so wollestu dich /84b/ in geheimbd erkundigen, ob Franz in soliche verhor willigen und da zu Meinz erschein und wan der termin sein soll oder nit und was er fur ein antwort daruf geben hab oder wird, dasselbig uns furderlichen verstendigen, darnach auch haben zu richten.

[4.] Und nachdem röm. ksl. Mt. begert, zwen unser ret an hof zu schicken, ir Mt. unser lehen- und dinstleut halben ufm Odenwald anzeige zu tun, haben wir in rat ermessen, das uns an dem, darzu andern sachen mit dem [Schwäbischen] pund und den von Worms und derglichen wir am ksl. hof zu schaffen, darin du bisher gehandelt, nit wenig gelegen, auch du desselbigen und des hofs gelegenheit und manir nun erfarn und by den gewaltigen bekannt bist, gut und nutz zu sein, dich fur ein sambt Hansen von Venningen dahin zu verorden. Dem wir herabzukomen auch schreiben lassen, und so der hie erscheint, wollen wir ine mit instruction und bevelh, wes zu tun, zu dir schicken, der meynung, an ksl. hof vermoge ir Mt. geschefts zu reiten und zu tun.

[5.] /85a/ Wir schicken auch dir hiebei gelt, wie wir dir nechst auch zu tun eroffnen lassen haben. Derglichen so wollen wir dich in eym tag oder zweyen der pferd halben versehen oder unser gemüt in dem auch nit verhalten. Wollten wir dir alles gn. meynung widerumb nit bergen. Datum Alzy uf St. Johansabent baptiste Ao. etc. XVII.