Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 260r–263v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 263v: Das der kayser, die resolution selbst zu underschreiben, sich gnedigst hab erbotten und bey chur- und fursten angehalten der personlichen ankunft halben etc., das Nurmberg und der landgraff stracks bey der confession bleiben wollen, und bitten gnedigen rath, wie sie sich erzaigen sollen gegen Hg. Wilhelm von Braunschweig etc., item, das kuntschaft von etzlichen versamleten knechten im Niederland einkommen etc.

Eur L., kfl. und fstl. Gn. wissen wir freuntlicher und undertheniger meinung nicht zu bergen, daß uns gestern zu abent der ksl. Mt. ferner resolution durch Pfgf. Fridrichs secretarien Hupertum schriftlich uberantwort worden, der copeien eur L., kfl. und fstl. Gn. wir hiemit ubersenden1, welcher secretari darneben vermeldet hat, daß die ksl. Mt., solche resolution mit aigener handt zu underschreiben, auf unser begern sich gnedigst erbotten oder, durch Pfgf. Fridrich oder irer Mt. cantzlei solches zu geschehen, zu verschaffen. Wir haben aber bedencken gehapt, derhalben ichts weitter zu fordern, sondern, die resolution, wie uns dieselbige zugestelt, euren L., kfl. und fstl. Gn. zu forderlichsten zu uberschicken, bedacht, untzweivelt [sic!] eure L., kfl. und fstl. Gn. werden es von uns auch nicht anders dann freuntlich und gnediglich vermercken.

Dan wiewolh wir Pfgf. Fridrichen auf die erste ksl. Mt. resolution allein ein muntlich antzeige gethann, so ist doch dieselbige hernacher seiner L. und fstl. Gn. auf ir begern schriftlich zugestellet, inhalts der notel, so wir euren L., kfl. und fstl. Gn. zuvorn sampt der ksl. Mt. ersten resolution ubersendet haben.

Nun werden euere L., kfl. und fstl. Gn. vermercken, das die ksl. Mt. hoch begirig, das euere L., kfl. und fstl. Gn. aigener personn sich anher verfugten, dann es soll ire Mt. auch bei Pfaltz, Koln und Trier anhaltung thun lassen, deren personnliche ankunft man sich auch gentzlich vermutet, und solches darumb, damit alle sachen dest ehr zu friden, rhue und ainigkeit gericht werden möchten, wie dann ir vilh, die euren L., kfl. und fstl. Gn. und derselbigen religionsverwanten guts gönnen, eurer L., kfl. und fstl. Gn. gegenwertigkeit alhie gantz gerne sehen und sonderlich die religionsverwanten stende der gentzlichen hoffnung und zuversicht, es solte solchs allen sachen nutzlich und inen, den stenden diß tails, gantz trostlich sein. So vermerken a wir auch anders nicht, dann daß man der religion halben auf diesem tailh also gesynnet, bei der confession in dem nhamen des almechtigen entlich zu verharren und darvon mitnichten zu weichen. Und do villeicht imands, als doch, ob Got wilh, nicht zu hoffen, etwas wolte entweichen, wirdet es dafur geachtet, eure L., kfl. und fstl. Gn. mochten es mit irer gegenwertigkeit leichtlich abwenden und verkommen.

So haben sich der von Nurmberg gesanten gegen Mag. Phillipen vernehmen lassen, das sie bevelch haben, von der confession in dem geringsten nichts zu begeben. So mugen wir noch zur zeit auch des landgraven halben anders nicht vermercken, dan das sein L. und fstl. Gn. gleichergestalt bei der confession und schmalkaldischem beschlus der theologen zu beruhen gedencken.

Man ist teglich gewartendt, was vor personnen zu der handlung und underred der religion halben benent werden, und, wans solchs geschicht, wollen euren L., kfl. und fstl. Gn. wir dasselbig auch unvertzuglich vermelden–a.

Des Turckenn halben ist daß vorige geschrei noch starck und das Pest hart belagert gewesen, aber es soll der wascha, so darvor gelegen, erschossen und dardurch der abtzug geursacht sein.

Des Kg. Ferdinanndj ankunft thut man sich auf der post auch in kurtz versehen, dann gestern etzlich seiner Mt. gereth und kasten alhie ankommen.

Der Landgraf hat ihnen mitgeteilt, dass Hg. Wilhelm von Braunschweig, der mit Kf. Joachim von Brandenburg hergekommen ist, sich über den unbilligen Vertrag, den ihm sein Bruder, Hg. Heinrich von Braunschweig, aufgedrungen hat, beim Kaiser beschweren und dazu vielleicht Kurbrandenburg, Hessen und auch die kursächsischen Gesandten um Rat fragen werde. Bitten um Anweisung, wie sie sich in diesem Fall verhalten sollen.

b Es soll auch des landgrafen antzeig nach Adam Trott, der branndenburgisch marschalh, sampt seiner freuntschaft willens sein, sich der junckfrau halben irer freundin, so in Hg. Heinrichs von Braunschwig frauentzymmer geweßen und er angegeben, daß sie gestorben etc., wie eure L., kfl. und fstl. Gn. die geschicht wissen, uber gemelten von Braunschwig bei der ksl. Mt. zu beclagen und zu bietten, inen ire freundin widerumb zuzustellen oder aber dartzuthun und zu beweisen, das sie gestorben sey etc.2 Und do wir villeicht derhalben auch umb rath oder beistandt angelangt, bitten wir, eure L., kfl. und fstl. Gn. wolten uns ires gemuets derhalben auch freuntlich und gnediglich beschaiden–b.

Hg. Heinrich obgemelt ist etzliche tag in einem closter zwo meilen von hynnen gelegen, aber gestern frue widerumb anher komen.

Es ist auch bei Pfgf. Fridrichenn gestrigs tags der knecht halben, so sich in den sechsischenn und Niderlannden versameln sollen, derwegen uber eurer L., kfl. und fstl. Gn. nechstes schreiben dem landgrafen auch kuntschaften einkommen, erinnerung geschehen, darauf sich sein L. und fstl. Gn. gantz gutwillig und, daß sie es forderlich an die ksl. Mt. gelangen lassen wolten, erbotten. Als hat sein L. und fstl. Gn. nechten, wie der ksl. Mt. resolutionschrift uberantwort, durch gemelten iren secretarien antzeigen lassen, das sein L. und fstl. Gn. solchs alßbald der ksl. Mt. kunthgethann, darauf ire Mt. den beschaid gegeben, das ire ksl. Mt. daß einsehen haben wollen, damit man sich nichts zu besorgen. Dann irer Mt. gemuet sei, friden zu machen und nicht zu unfriden ursach geben zu lassen. Und daß ire Mt. alßbald solcher knecht halben ein post abgefertigt, sich der sachen zu erkundigen und die abschaffung zu thun etc. [...]. Datum Regennspurg, Dinstag nach dem hailigen Ostertag anno domini 1541.

[Beilage A:] Stellungnahme des Kaisers zur Replik der sächsischen Gesandten auf seine erste Resolution vom 2. April 1541 – Regensburg, 1541 April 18

A  Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 264r–266v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 266v: Copei der röm. ksl. Mt. weitter resolution, der chur- und fursten zu Sachssen etc. gebruder gesanten und rethe Montag, den 18. Aprilis schriftlich zugestellt, 1541 Regenspurg.

B  koll. Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Konz., Fragm.).

C  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 256r–258v (Kop.); AS fol. 256r: Der röm. ksl. Mt. weittere resolution auf der chur- und fursten zu Sachssenn etc. gebruder gesanten und rethe gethannen werbung etzlicher irer kfl. und fstl. Gn. beschwerungen halben; 1541, den 18. Aprilis uberantwort, Regenspurg3.

Die röm. ksl. Mt., unser allergnedigster herr, gibt der chur- und fursten von Sachssen gebruder botschaften, nemlich deme F. von Anhalt und andern derselben räthen und gesanten, auf die replic, die sie auf jungst beschehene ire Mt. antwort und resolution gethann und schriftlich ubergeben haben4, diesen hernachvolgenden beschaid:

c Anfengclich, wiewol die gesandten bedenckhen, das durch irer Mt. resolution des churfursten vorigen vorgewante beschwerungen der procesß halben an dem kayserlichen chammergericht gentzlich nicht erledigt, es sei dann, das ir ksl. Mt. zuvor von dem chammergericht schriftlich vergewissung und certification hab, daß sie der jungsten suspension und darauf beschehen bevelch nachsetzen und gehorsamen wellen etc., so acht doch ire ksl. Mt. solcher schriftlichen vorgwissung und certification ditzmals von unnötten sein, dan ir Mt. hat nit allein dem chammergericht auf der gesanten furbrachte beschwerungen mit allem ernst bevolhen, sonder auch den partheyen (so datzumalh villeicht der suspension kain wissens und ire sachen an dem chammergericht verfolgt haben) in sonderhait geschrieben und dem chammerrichter, den ir Mt. yetzo von neuen gesetzt und presentirt5, ausdrucklich bevolhen, daran zu sein, damit der berurten suspension in alle weg volg beschehe und die sachen, darin begriffen, in rhue gestellt werden, und ist gentzlich gemaint, darob zu sein und zu halten, daß dem also volg beschehe, damit der gemelt Kf. zu Sachssenn solcher processen halben unverhindert zu diesem raichstag ane alle fhar und besorgung kommen möge–c.

Zum andern, sovil Hg. Hainrichen von Braunschwig und die stette Goßlar und Braunschwig berurt, hat die ksl. Mt. auf der gesanten vorig ansuchen mit ime Hg. Hainrichen zu mermaln durch irer Mt. rethe und zuletzt personnlich selbs mit ime gehandelt, der sich auch erbotten hat, irer Mt. hierin zu gehorsamen und gegen gemelten stetten nichts thätlichs furzunemen, auch solches bei seinen amptleuten der orth zu verfugen. Dieweil aber irer Mt. seither etliche artickel von denen von Goßlar und Braunschwig furkommen sein, darin sie vermainen von Hg. Heinrichen wider die suspension der acht und processen thetticherweiß beschwert sein, darauf Hg. Heinrich seinen bericht gethann und inen solcher beschwerung mitnichten gestendigd, sonder dargegen allerley beschwerungen furgewant, die ime teglichs von denen von Goßlar und Braunschweig uber und wider die gemelt suspension und ksl. Mt. bevelch und mandata begegenen und zugefugt werden sollen, eso hat ire Mt. zu erkundigung der warheit, an welchem teilhe die volg oder mangel sei, ein besondern comissarien an die ort, do sich die sachen zugetragen, verordnet und abgefertigt, mit bevelch, das er sich des grunts aigentlich erkundigen und irer Mt. furderlichen bericht thuen solle6, damit ir Mt. f alßdann nach gestalt der sachen ferrer geburlich fursehung thuen mag.

Es hat auch ir ksl. Mt. von wegen des burggraffthumbs zu Magdeburg und gravengedings zu Halle mit dem Kard. und Ebf. zu Maintz und Magdenburg handlung gepflegt, welcher gleicherweiß bewilligt, die sach am keyserlichen chammergericht seins teils g diesen reichstag aus–g beruhen zu laßen7. So dann der Kf. zu Sachssenn alhie ankommen wirdet, so will alßdann die ksl. Mt. ferrer handlungh furnemen, welchermassen die sach zu geburlicher erorterung gebracht moge werden. Desgleichen ist ir Mt. urbuttig, der session und personnlichen beratschlagens halben i mit Maintz–i zu seiner des Kf. von Sachssenn ankunft auch j zu thun–j, und versicht sich, solche wege und mittel zu finden, dardurch derselb churfurst deshalben auch unbeschwert sein solle.

Solchesk alles hat ir Mt., dem F. von Anhalt und andern der obberurten chur- und fursten zu Sachssen gesandten auf ire replic gnediger maynung zu antwort antzutzaigen, nit underlassen wollen, dasselb furter an gemelte chur- und fursten sampt irer Mt. jungst gegebenem beschaid und resolution zum forderlichsten on allen vertzug gelangen zu lassen. Und will sich ire ksl. Mt. hirauf in alwege versehen, es werden die gemelten chur- und fursten zu Sachsßen und sonderlich der churfurst aus obertzeltenl handlungen, die ir Mt. m mit dem chammergericht und andern, als obstet–m, pflegen lassen, irer Mt. gnedigst gemuet und meinung abnemen und sich des, auch irer Mt. ubermessigen erpietens ersettigen lassen und n irer Mt. –n vilfaltigen, vleissigen und gnedigen begern statgeben und zu diesem reichstag one ferrer entschuldigung und ausrede forderlich in aigener personn kommen und nit außpleiben. Daß wilh sich ir ksl. Mt. in ansehung, das die wichtigkeit und notturft dieser reichshandlung (so zum tailh und fast in dem wichtigsteno puncten ine, den churfursten, p und seine mitverwanten–p q in sonderheit–q und daneben alle stende r des reichs und gantze deutsche nation–r ingemein berurt, derhalben sich weder derselb churfurst noch imands anders mit fueg davons absondern oder entschuldigen kan) solchest zum hochsten erfordert, zu denselben chur- und fursten gentzlich versehen und gegen inen mit freuntlichem gnedigem willen beschulden. Actum Regenspurg am 18. tag Aprilis anno etc. im 418.

[Beilage B:] Antwort Kf. Joachims von Brandenburg auf eine Werbung der sächsischen Reichstagsgesandten – Regensburg, 1541 April 15 9

Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 274r–275v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 275v: Copei des Kf. zu Branndenburg antwort auf die beschehene werbung, von der chur- und fursten zu Sachsen gebruder wegen beschehen, 1541, Regennspurg.

Den 15. tag des monets Aprilis ist ein freuntliche werbung an den Kf. zue Brandenburgk etc. gescheen. Dorauf haben sich sein L. und kfl. Gn. erstlich des freuntlichen zuentbiethenß und gluckwunschung gantz freuntlich bedanckt mit freuntlichem und gnedigem begern, euren L., kfl. und fstl. Gn. wiederumb iren freuntlichen dinst und alles guts zu vermelden etc. Zum andern die entschuldigung belangend, so der ksl. Mt. gescheen, warumb euere L., kfl. und fstl. Gn. noch zur tzeit alhie nit ankohmen, zweifelte ire L. und kfl. Gn. nicht, es wurden euere L., kfl. und fstl. Gn. nicht one treffliche ursachen mit irer personlichen ankunft anher vertzogen haben. Dieweil es aber fast auf der ksl. Mt. resolutionn haftet, wölten sich sein L. und kfl. Gn. versehen, die ksl. Mt. werde es an solcher gnedigster resolution nicht mangeln lassen.

So bedechte sein L. und kfl. Gn. auch, daß es allen vorstehenden sachen und handlung alhie nutzlich und gut were, daß euere L., kfl. und fstl. Gn. eigner personn sich anher verfugten, darumb auch sein L. und kfl. Gn., do es euren L., kfl. und fstl. Gn. mit ichtem muglich, freuntlich gebethen haben wölten. Dann alß sein L. und kfl. Gn. gesterigs tags bey der ksl. Mt. gewesen, hetten sie nichts anders vermercken können noch mögen, dann daß ir Mt. zue forderung Gottes lob, ruhe, friden, eynigkeit und allem deme, so dem reich zue wolfart gereichen möchte, zum höchsten geneigt were. Darumb auch sein L. und kfl. Gn. dester mehr hoffnung hette, es solten sich alle sachen alhie zue gutem schicken10. Was auch sein L. und kfl. Gn. zu forderung Gottes lob, christlicher eynigkeit, auch erhaltung friden und ruhe rathen und helfen möchte, des erkenthen sich ir L. und kfl. Gn. zu thun schuldig, weren auch dartzu zum hochsten geneigt.

Dorauf ist seiner L. und kfl. Gn. dancksagung gescheen mit vormeldung, solchs an euere L., kfl. und fstl. Gn. zu gelangen, die wurden es sonder zweifel gantz freuntlich vermercken.

Es hat auch sein L. und kfl. Gn. anderweit erwenet und gesagt, daß sie euerer L., kfl. und fstl. Gn. personlich ankunft alhie allen sachen gantz nutzlich und gut achteten und solchs, bey eueren L., kfl. und fstl. Gn. zu fordern, gebethen und begert.

Anmerkungen

1
 Vgl. unten die Beilage.
a
–a Angestr.
b
–b Angestr.
2
 Vgl. die Supplikation derer von Trott an den Kaiser [Nr. 261].
3
 Andere Überlieferungen bieten nur den ersten Teil des Textes einschließlich der Erklärung zu Braunschweig und Goslar, z. B. Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 2, fol. 80r–80v, 83r; fol. 81r–82r; Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 909, fol. 29v–30r (Kop.) und Hannover NLA, Celle 1 Nr. 20 II, fol. 352r–353r (Kop.). In der Überlieferung Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 635r–635v (Kop.) ist zum Textende notiert: Item, disse resolution soll nit alain uff den churfursten, sonder alle andere der protestierenden sachen, am camergericht anhengig, verstanden werden. Diß ist von Nauis nebent uberantwurtung berurter schrift von mund angezaigt worden. Der commissarius soll ein fryher von Sysennegk sein.
4
 Vgl. die Beilagen B und C zu Nr. 546.
c
–c Angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: cammergerichtsproceß sollen in religionssachen wider Sachßen ruhn. Weiter unten: Nota.
5
  Gf. Johann von Montfort, vgl. Anm. 2 zu Nr. 570.
d
 In C: bestendig.
e
 Der folgende Satz angestr., dazu marg. Notiz v. a. Hd.: Magdeburg burggraffthumbs und hallisch gedings halben sol der cammergerichtsproceß ruhn. In C der ganze Absatz angestr.
6
 Vgl. die ksl. Kommission für Christoph von Seiseneck zur Unterhandlung in den Irrungen zwischen Hg. Heinrich von Braunschweig und den Städten Goslar und Braunschweig, 1541 April 12, Wolfenbüttel NLA, 1 Alt 8 Nr. 498, fol. 10r–11r (Kop.):Wir Karl der funft [...] entpieten allen und igklichen unsern und des reichs underthanen und getreuen, in wirden, stats oder wesens die sein, so mit disem unserm brief ersucht werden, unser gnad und alles guts. Und thun euch zu wissen, als sich zwuschen dem hochgebornen Heinrichenn dem Jungern, Hg. zu Braunschweigk und Lunenburgk, unserm lieben ohem und fursten, oder seiner L. amptleuten von seinetwegen an einem und unsern und des reich lieben, getreuen burgermeister und rath der stat Braunschweigk anders teils, desgleichen zwuschen gemeltem Hg. Heinrichen und den seinen, als obsteet, und der stat Goslar allerlei sperrn [sic!] und irrung halten und in sonderheit von wegen unser suspension der acht [Nr. 14], darein die von Goslar an unserm keyserlichen camergericht khommen sein, desgleichen von wegen zweyer mandaten, so wir jungstlich eines an gedachten Hg. Heinrichenn und das ander an die von Braunschweigk ausgehen und verkunden lassen, dorauf sich die gemelten partheien gegeneynander allerley thetlichs eingrieffs, vergwaltigung, irrung und verhinderung, so inen uber und wider solche unser suspension und mandaten und sonst in ander wege beschehen und zugefugt werden sollen, vor uns mergklich beschwerdt und beclagt haben und teglichs beclagen, und, domit wir des grunds, an welchem teil die volg oder mangl sei, bericht empfahen und alßdann weitter der gepur nach handlen und geburlich fursehung thun mögen, so haben wir dem edlen, unserm und des reichs lieben, getreuen Christoffen von Seysnegk, H. zu Weytteneck, bevolhen, das er sich an unser stat aller gelegenheit diser sachen und beschwerden erkundigen und uns des furderlichen berichten solle. Und emphelen demnach euch allen und einem idem, so mit disem unserm keyserlichen brief ersucht wurdet, hiemit von keyserlicher macht ernstlich und wollen, das ir dem gedachten von Seyseneck solcher seiner handlung stat und rhaumb gebet, und ob er zu solcher sachen und handlung einiches berichts, khundtschaft oder zeugknus notturftig sein und von euch semptlich und sonderlich begehren wurde, das ir ime dasselbig nit sperret noch widert, sonder der warheit zu steur eur zeugknuß saget und ine sonst hierin alles thun und handlen lasset, das die notturft erfordert und sich zu furderlicher volntziehung seines bevehls zu thun geburet. Doran thut ir unsern willen und ernstlich meynung. Geben unter unserm aufgetruckten insiegel am zwolften tag des monats Aprilis anno etc. im 41. Zur Durchführung dieser ksl. Kommission vgl. Christoph von Seiseneck an die heimgelassenen Räte Hg. Heinrichs von Braunschweig zu Wolfenbüttel, o. Ort, 1541 April 21, Wolfenbüttel NLA, 1 Alt 8 Nr. 498, fol. 9r–9v und 11v (Ausf.); Bgm. und Rat von Braunschweig an Bernhard von Mila, 1541 Mai 14, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 372 Nr. 142, fol. 202r–202v, fol. 205r und fol. 208r–208v und der Rat von Goslar an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, 1541 Mai 18, ebd. fol. 217r–218v und fol. 223v.
f
 In B danach gestr.: nachdem die sach befunden.
g
–g In B nachgetr.
7
 Vgl. das Dekret Karls V., Regensburg, 1541 Mai 18, HHStA Wien, Staatenabt. Saxonica 1b, fol. 74r–74v (Konz.): Kf. Albrecht von Mainz hat auf Ansuchen des Kaisers eingewilligt, den Kammergerichtsprozess zwischen ihm und dem Kf. von Sachsen wegen des Burggrafentums zu Magdeburg und des Grafengedings zu Halle für die Dauer des Reichstages ruhen zu lassen, damit der Kf. von Sachsen persönlich zum Reichstag kommen kann. Sichert hiermit zu, dass aus dieser Suspension des Kammergerichtsprozesses auf ewige Zeit keine Beeinträchtigung der Rechte der Hochstifte Mainz, Magdeburg und Halberstadt resultieren soll. Datum Regenspurg am 18. tag Maij 1541.
h
 In B korr. aus: weg.
i
–i In B nachgetr.
j
–j In B korr. aus: handlung furzunemen.
k
 In B korr. aus: welches.
l
 In B danach gestr.: irer ksl. Mt. gepflogner.
m
–m In B nachgetr.
n
–n In B nachgetr.
o
 In B korr. aus: furnemesten.
p
–p In B nachgetr.
q
–q In B korr. aus: furne[m]blich.
r
–r In B nachgetr.
s
 In B nachgetr.
t
 In B nachgetr.
8
 Darunter folgt die wieder gestrichene Notiz: Nota. Si ista postrema pagina videtur nimis dura, poterit temperari, ne irritentur ii, ad quos dirigitur.
9
 Der Bericht über die Audienz der sächsischen Gesandten bei Kf. Joachim von Brandenburg wurde offenbar mit dem Schreiben vom 19. April 1541 mitgeschickt, vgl. Kf. Johann Friedrich von Sachsen an die sächsischen Reichstagsgesandten in Regensburg, Torgau, 1541 April 24 [Nr. 597].
10
 Vgl. Dr. Konrad Hel an Bgm. Georg Herwart von Augsburg, Regensburg, 1541 April 21, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): [...]. Mgf. Joachim Kf. heldt sich wol, hoft, die ksl. Mt. mechte durch ire kfl. Gn. zum [guten] bewegt werden. Das gebe Gott. [...]. Datum, den 21. Aprilis anno etc. 41.